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Eine Idee macht noch keinen Roman

Eine Idee macht noch keinen Roman

Titel: Eine Idee macht noch keinen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Blesinger
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nicht eingehalten wird, verliert der Leser schnell die Lust, das Buch weiterzulesen.
    Oftmals ist es so, dass bei Geschichten, deren Spannungsbögen nicht stimmen, die Sache entweder unglaublich langatmig wird oder etwas hektische Formen annimmt und beides ist nicht schön zu lesen.
    Es gibt eine ganz einfache Regel, diesen Bogen betreffend und die ist unabhängig vom Genre. Soll heißen, egal ob man einen Thriller, eine Komödie, ein Drama oder was sonst auch immer schreibt, es ist immer dasselbe: Minima und Maxima oder Positiv und Negativ.
    Hiermit ist Folgendes gemeint: Wenn nichts Aufregendes passiert, befindet sich die Geschichte im neutralen Mittelfeld. Von dort sollte die Geschichte vorzugsweise wegführen, denn diese Gegend ist das, was auch als 'normal' bezeichnet wird und davon wollten wir ja wegkommen.
    Wenn etwas passiert, das den Charakter weiterbringt und ihm Freude bereitet, verlagert sich die Handlung in den positiven Bereich. Das ist auch der Fall, wenn ein Massenmörder es endlich wieder geschafft hat, jemanden um die Ecke zu bringen, obwohl das halbe FBI und Interpol hinter ihm her ist. Zumindest, sofern man die Geschichte aus Sicht des Massenmörders erzählt. Aus der Sicht des ermittelnden Beamten sieht das natürlich etwas anders aus.
    Wenn etwas passiert, das den Charakter zurückwirft oder von seinem Ziel entfernt, so verlagert sich die Handlung in den negativen Bereich.
    Man kann sich das Ganze sehr schön als ein Koordinatensystem mit X und Y Achse vorstellen, wobei der Graph bzw. die Kurve den Verlauf der Handlung darstellt. Der neutrale Bereich ist der Nullpunkt bzw. die Y-Achse.
    Wer jetzt nicht mehr weiß, wovon ich rede: Bitte einfach mal die Mathebücher der eigenen Kinder, oder falls noch vorhanden, die aus der eigenen Schulzeit hervorkramen. Sowas wird meistens in der fünften oder sechsten Klasse behandelt.
    Selbst bevor man bei Kapitel 1 anfängt, oder sogar noch, bevor man die Synopsis schreibt, weiß man ja nun meistens ungefähr, was das für eine Geschichte werden wird und wie sie enden soll. Wenn nicht, dann läuft da irgendwas völlig falsch. Dann bitte noch mal zurück auf Los und keine 2000 Euro einziehen.
    Sprich: Handelt es sich um ein Drama oder eine Dystopie, bei dem das Ende 'Alles ist schlecht' lauten wird oder eine Romanze, die 'Alles wird gut' als Aussage hat? Ist es eine Horrorgeschichte mit schlechtem, gutem oder offenem Ende? Ist es eine Actiongeschichte, in der das Gute gewinnt oder das Böse? Darüber hinaus muss man sich entscheiden, aus welcher Sicht die Geschichte erzählt wird.
    Interview With The Vampire ist zum Beispiel ein tolles Beispiel für eine Geschichte, in der das Gute nicht gewinnt. Obwohl eigentlich die Geschichte von Louis erzählt wird und wie er sich im Laufe der Jahrhunderte versucht, sich von dem Einfluss Lestards, seinem Schöpfer, zu befreien, hat genau dieser am Ende wieder die Oberhand, sodass das Spiel von vorne beginnen kann. Die wenigsten halten dieses Ende für ein schlechtes. Das liegt daran, dass die Figur des Lestard ein derartig mieses Stück Etwas ist, dass sie schon wieder Stil hat. Wir alle haben ja eine heimliche Schwäche für die Bösen in der Geschichte, sofern sie wenigstens Stil haben. Das ist im Film noch extremer als im Buch, und bei dieser Verfilmung hat Tom Cruise einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung.
    Aber egal, was es im Endeffekt für eine Geschichte wird, anfangen tun die Geschichten meistens genau im Gegenteil des Endes oder im neutralen Bereich.
    Beispiel: Noch mal die Stephanie Plum - Romane von Janet Evanovich . Eigentlich ist es immer das Gleiche. Es sind Krimikomödien mit einer sympathischen, aber leicht unfähigen Hauptdarstellerin, das Ganze mit einem Schuss Sex und am Ende geht alles gut aus.
    Entsprechend fangen diese Bücher immer damit an, zu beschreiben, wie sehr die Hauptperson gerade in finanziellen Schwierigkeiten steckt und mal wieder Probleme hat, ihr Liebesleben betreffend. Oder, sollte das einmal nicht der Fall sein, steht gerade irgendeine andere persönliche Katastrophe an, vorzugsweise ihre Familie. Es fängt also ganz klar in der negativen Gegend an. Da es sich im Endeffekt um eine Komödie und eine alles-wird-gut-Geschichte handelt, geht das natürlich nie so weit, dass kein Licht mehr am Ende des Tunnels zu sehen ist. Aber die Gesamtsituation ist definitiv nicht befriedigend.
    Dann entwickelt sich die Geschichte zum ersten positiven Höhepunkt, was entweder ein neuer

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