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Eine Idee macht noch keinen Roman

Eine Idee macht noch keinen Roman

Titel: Eine Idee macht noch keinen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Blesinger
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Schließlich hat das Buch sowas ähnliches wie ein gutes Ende, zumindest, was Bella und Edward betrifft.
    Das Problem ist, dass Bella gefühlte 350 Seiten in dieser Phase verbringt. Das dauert viel zu lange und hat bei mir dazu geführt, dass ich mich zunehmend missgelaunt durch das Buch gekämpft habe und die weiteren Teile nicht anfassen werde. Im Film (den ich aus anderen Gründen miserabel finde) ist das deutlich besser gelöst. Nach 5 Minuten, die die depressive Phase von Bella sehr gut darstellen, ist die Sache erledigt und das Leben geht weiter, wenn auch nicht sofort alles eitel Sonnenschein ist. Das wäre auch zu viel des Guten und völlig unrealistisch, sofern sie nicht anfängt, irgendwelche Drogen zu nehmen.
    Dann kommt die Dreiecksgeschichte zwischen Werwolf, Vampir und Mensch ins Spiel, die sich ja im ersten Teil schon angedeutet hat. Bedeutet also, dass Konflikte vorprogrammiert sind. Sehr schön.
    Einmal: Super.
    Zweimal: Auch noch gut. Da ist sogar eine gewisse Steigerung zu erkennen.
    Sechs Mal: Völlig übertrieben und wie ich finde einfach langweilig, weil nichts Neues dabei rüber kommt. Dass der Werwolf in sie verknallt ist, haben sogar nach dem ersten Buch alle begriffen. Dass sie zwischen Werwolf und Vampir hin- und hergerissen ist, sollte mittlerweile auch jedem klar sein.
    Dieses Katz- und Mausspiel findet aber leider kein Ende. Es bleibt auf demselben Negativ-Level, weil nach dem ersten Drittel der Geschichte fast schon keine Steigerung mehr möglich ist, ohne dass einer der Drei stirbt. Der Erfolg ist, dass zwei Drittel des zweiten Bandes die Ausschläge – diesen Konflikt betreffend – ins Negative gleich bleiben und dieser Konflikt am Ende nicht anständig aufgelöst wird. Im Gegenteil. Das bleibt so. Selbst nachdem Bella ihre Transformation durchgemacht hat. Der Bogen wurde, was diese Beziehungskrise angeht, viel zu schnell überspannt.

    Gutes Beispiel, wenn auch kein Buch: Stirb Langsam
    Am Anfang wird man mit John bekannt gemacht, mit seiner Situation der fast gescheiterten Ehe, dass er keine Lust hat, auf diese Party zu gehen usw. Sein Leben ist langweilig, öde und blöd.
    Das dauert 15 Minuten und dann fliegen dem Mann die Fetzen um die Ohren.
    Jedes Mal, wenn es scheint, er hätte einen Plan, fliegen die Fetzen noch doller. Das nimmt immer katastrophalere Ausmaße an. Entsprechend sind die Erfolgserlebnisse immer grandioser, weil der Mann immer mehr in Bedrängnis gerät, die Bösen auf alles eine Antwort haben und er letztendlich halb tot ist, aber eben nur halb. Irgendwie kriegt er jedes Mal die Kurve gekratzt. Kurz vor Ende ist eigentlich allen klar, dass er das im Prinzip nicht überleben kann.
    Am Schluss hat er gewonnen und er und seine Frau liegen sich in den Armen.

    Gute Beispiele für Bücher:
    Little Women
    Ich empfehle da die nicht gekürzte Fassung inklusive zweitem Teil. Ganz großartig. Ich verzichte mal darauf, die Handlung auseinanderzunehmen, weil das unter fünf Seiten nichts werden würde.

    Emma
    Eine klassische Liebesgeschichte, mitsamt all ihren Hochs und Tiefs. Darüber hinaus auch noch recht amüsant. Hat übrigens im Film Clueless eine großartige neuzeitliche Adaption gefunden, wie ich finde.

    Practical Magic
    Im Gegensatz zur Verfilmung ist der Grundtenor des Buches sehr viel ernster und das Ende ist, wie ich finde, auch deutlich besser. Dafür hat der Film die romantische Seite der Handlung sehr schön herausgearbeitet und ist auch noch sehr witzig. Für eine gute Mischung aus beiden würde ich eine Menge Geld bezahlen.

    Die Scheibenweltromane Der Fünfte Elefant und Die Nachtwächter von Terry Pratchett. Das liegt unter anderem an der Charakterentwicklung des Protagonisten, die, wie ich finde, ihresgleichen sucht.

Spannungsbögen und Akte - Akte

    Ebenso gibt es eine Dreiaktstruktur in 99 Prozent der Geschichten. Das läuft übrigens parallel zum eben angesprochenen Spannungsbogen.
    Man kennt das vielleicht aus dem Theater. Viele Stücke bestehen aus drei Akten. Es gibt auch Einakter und ganz selten sind es fünf. Interessanterweise gibt es keine oder nur sehr wenige Zwei- oder Vierakter. Das liegt daran, dass bei geraden Zahlen der Gegensatz und das Wechselspiel zwischen Positiv und Negativ nicht so gut herausgearbeitet werden kann wie bei ungeraden Zahlen. Bei geraden Zahlen gibt es schlicht und ergreifend keine Mitte.
    Klassischerweise sind es aber drei Akte, aus denen eine Geschichte besteht. Die Akte enden im Klimax, Antiklimax und im

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