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Eine Insel

Eine Insel

Titel: Eine Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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und Meißel von der
Sweet Judy
und schlugen auf den Korallenblock ein, der den weißen Stein partout nicht loslassen wollte.
    Mau hing am Kanu, um nach Luft zu schnappen, als Pilu auf der anderen Seite auftauchte.
    »Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist«, sagte er und blickte nervös zu Ataba, der zusammengekauert im Heck saß, »aber da unten ist noch einer, gleich hinter dem ersten.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Komm mit und sieh es dir an. Du bist sowieso an der Reihe.
    Aber sei vorsichtig, die Ebbe zerrt schon ziemlich kräftig.«
    So war es. Mau musste ordentlich gegen die Strömung ankämpfen, als er nach unten schwamm. Währenddessen ließ Milo Hammer und Meißel fallen und schwamm an ihm vorbei nach oben. Mau kam es so vor, als wären sie schon seit Stunden dabei. Es war sehr mühsam, unter Wasser zu hämmern – irgendwie funktionierte der Hammer hier nicht so gut.
    Dann erreichte Mau den Gottesanker, den er schon beim ersten Tauchgang gesehen hatte. Er war jetzt frei von Riffgestein, doch dort, wo sie die Korallen abgeschlagen hatten, waren nun die Kanten weiterer Blöcke zu sehen, die ebenfalls aus dem unverkennbaren, weißen Stein bestanden. Was hatte das alles zu bedeuten? Nicht noch mehr Götter, dachte er, wir haben schon genug Schwierigkeiten mit den alten.
    Mau glitt mit den Fingern über eine in den Stein gemeißelte Form, die wie ein Werkzeug aus der Kiste der Hosenmenschen aussah. Er hatte das Ding hin und her gedreht und sich gefragt, wofür es wohl sein mochte, bis Pilu es ihm erklärte. Aber in der Nähe der Insel waren noch nie Hosenmenschen gewesen, nicht einmal zu der Zeit, als sein Großvater noch ein kleiner Junge gewesen war, das wusste er genau. Und Korallengestein war uralt. Dennoch steckten diese Blöcke einfach so im Riff wie Perlen in einer Auster. Sie hätten sie nie gefunden, wenn die Welle nicht das Riff zertrümmert hätte.
    Er hörte ein Platschen über sich, dann griff eine Hand an ihm vorbei nach dem Hammer. Er blickte in die zornigen Züge Atabas, während der alte Mann den Hammer auf den Stein niederfahren ließ. Luftblasen stiegen auf, als der Priester etwas schrie.
    Mau versuchte, ihm den Hammer abzunehmen, und bekam dafür einen überraschend kräftigen Tritt gegen die Brust. Mit dem kleinen Rest an Atemluft in seinen Lungen blieb ihm jetzt nur noch, so schnell wie möglich zur Wasseroberfläche zu schwimmen.
    »Was ist passiert?«, fragte Pilu.
    Mau klammerte sich keuchend an die Bordwand des Kanus.
    Dieser alte Narr! Warum hatte er das getan?
    »Alles in Ordnung mit dir? Was macht er da unten? Will er nun doch helfen?«, fragte Pilu mit ahnungsloser Unbeschwertheit.
    Mau schüttelte den Kopf und tauchte erneut.
    Der alte Mann hämmerte wie verrückt auf den Stein ein, aber Mau wollte nicht das Risiko eingehen, sich den nächsten Tritt einzufangen. Er musste ja nur abwarten. Ataba brauchte schließlich Luft, genau wie jeder andere, und in seinem mageren Brustkorb konnte nicht allzu viel Platz sein.
    Aber mehr, als er erwartet hatte.
    Ataba hämmerte entschlossen weiter, als wollte er den ganzen Tag dort unten verbringen… bis plötzlich ein Schwall Blasen aus seinem Mund quoll. Das war nicht gut, und außerdem ziemlich verrückt. Was konnte an einem Stein so gefährlich sein, dass der alte Narr seine letzte Atemluft verschwendete, um ihn zu vernichten?
    Mau kämpfte sich durch die Strömung nach unten, packte den alten Mann und zog ihn zur Oberfläche hinauf. Dort warf er ihn den Brüdern praktisch in die Arme. Das Kanu schaukelte heftig.
    »Pumpt ihm das Wasser aus den Lungen!«, schrie er. »Ich will nicht, dass er stirbt! Ich kann ihn nicht mehr anbrüllen, wenn er tot ist!«
    Milo hielt Ataba bereits kopfüber und schlug ihm auf den Rücken. Ziemlich viel Wasser kam aus ihm heraus, gefolgt von einem heftigen Hustenanfall. Als er kein Wasser mehr hustete, ließ Milo den alten Mann ins Kanu sinken.
    »Er wollte die neuen Steine zertrümmern«, sagte Mau. »Aber sie sehen wie Gottesanker aus«, sagte Milo.
    »Ja«, bestätigte Mau. Das taten sie wirklich. Ganz gleich, was er über die Götter und ihre Steine dachte, sie sahen tatsächlich aus wie Gottesanker.
    Milo zeigte auf den röchelnden Ataba. »Und er ist ein Priester«, sagte er. Für ihn war es immer wichtig, zunächst alle Fakten klarzustellen. »Und er wollte die Steine zertrümmern?«
    »Ja«, sagte Mau noch einmal. Daran bestand kein Zweifel. Ein Priester, der Göttersteine zerstören

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