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Eine Jungfrau Zu Viel

Titel: Eine Jungfrau Zu Viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Kornkranz auf dem Kopf zu tanzen, aber er kann ziemlich gesetzt und ernst sein. So was hält er nicht ewig aus.«
    »Du kennst meine Einstellung.«
    »Dass alle Priesterkollegien elitäre Klüngel sind, in denen die Macht traditionell von nicht gewählten Patriziern mit lebenslanger Stellung ausgeübt wird, alle in lächerliche Klamotten gehüllt aus Gründen, die nicht besser als Hexerei sind, und die den Staat auf dubiose, geheimnisvolle Weise manipulieren?«
    »Du alte Zynikerin.«
    »Ich zitiere dich nur«, sagte Helena.
    »Was für ein Jammer!«
    »Nein.« Helena machte ein mürrisches Gesicht. »Du bist ein scharfsinniger Beobachter der politischen Wahrheit, Marcus Didius.« Dann wechselte sie das Thema. »Nach meiner Ansicht, falls nicht bereits bekannt ist, wer den von Aelianus gefundenen Mann getötet hat, sollte mein Bruder es zu seiner Aufgabe machen – mit deiner technischen Hilfe –, den Mörder zu finden.«
    »Warum das? Damit er die restlichen Arvalbrüder informieren kann und sie aus Dankbarkeit Aulus für den frei gewordenen Platz wählen?«
    »Nochmals nein«, knurrte Helena. »Ich hab doch schon gesagt, dass er ohne sie besser dran ist. Damit er, wenn diese hochnäsigen Burschen ihm dankbar die Mitgliedschaft anbieten, ihnen die kalte Schulter zeigen, ›Nein danke!‹ rufen und hinausmarschieren kann. Dann wird er sich besser fühlen.«
    Manchmal meinen die Leute, ich sei der Hitzköpfige.
     
    »Also, wirst du mit ihm zusammen ermitteln?«, drängte sie mich.
    »Ich hab keine Zeit für unbezahlte Privataufträge. Helena, mein Liebling, ich bin sehr damit beschäftigt, Empfehlungen für die Pflege von Dingen zu machen, die schreien und gackern.«
    »Was hast du Aulus vorgeschlagen?«
    »Heute Morgen zum heiligen Hain zurückzutrotten und vorzugeben, offizielle Ermittlungen durchzuführen.«
    »Du hilfst ihm also doch!«
    Na ja, ich hatte gesagt, er könne meinen Namen als Deckung benutzen, wenn es die Leute dazu brachte, ihn ernst zu nehmen. »Das liegt bei ihm. Wenn er die Wahrheit über seine mysteriöse Leiche wissen will, hat er genug freie Zeit und einen guten Grund, Fragen zu stellen. Er wird alle Bediensteten finden müssen, die gestern in dem Pavillon gearbeitet haben, und mit den Priestern von verschiedenen Tempeln sprechen müssen. Das wird ihn den ganzen Tag kosten und erweisen, ob er es ernst meint. Ich wette, er kriegt nichts raus. Die Erfahrung wird seine Begeisterung dämpfen und der Sache vielleicht ein Ende machen.«
    »Mein Bruder kann sehr halsstarrig sein«, warnte mich Helena mit düsterer Stimme.
    Was mich betraf, konnte Aelianus mit seiner Neugier spielen, so lange er wollte. Ich würde ihm sogar den einen oder anderen Schubs geben. Aber der schnelle Abtransport der Leiche und die Heimlichkeit, mit der das geschehen war, sahen sehr ominös aus. Falls die Arvalbrüder beschlossen hatten, die Sache zu vertuschen, musste ich mich zurückhalten, nachdem ich jetzt selbst in lockerer Verbindung zur Staatsreligion stand. Einst war ich ein furchtloser, sich in alles einmischender Ermittler gewesen; jetzt hatte mich die verdammte etablierte Macht gekauft. Ich hatte diesen Posten erst seit zwei Tagen, und ich verfluchte ihn bereits.
    »Was kann er dann machen?«, beharrte meine Liebste, die ebenfalls halsstarrig war.
    »Aelianus sollte zum Haus des Arvalmeisters gehen, wenn sich die Brüder zum heutigen Festmahl versammeln. Er sollte ihnen sagen, was er gesehen hat, sollte wenigstens den Arvalmeister von seiner Verwicklung in die Sache wissen lassen und, wenn möglich, die ganze Gruppe. Während er dort ist, muss er die Augen aufhalten. Wenn er merkt, dass ein bestimmter Bruder fehlt, kann er daraus auf die Identität der Leiche schließen.«
    Helena Justina schien sich damit zufrieden zu geben. Ja, sie schien zu glauben, dass ich ihrem Bruder mehr half, als ich angeblich wollte.
    »Das ist wunderbar, Marcus. Dann hast du ja doch jemanden als Partner, solange Justinus in Spanien ist!«
    Ich schüttelte den Kopf, aber sie lachte nur. Bevor wir die Arx verließen, betrachteten wir einen Moment lang gemeinsam die Stadt. Das hier war Rom. Wir waren wieder zu Hause.
    Wenn jemand gehört haben sollte, dass ein dem Kult der Juno angeschlossener Prokurator einst ein Mädchen auf dem heiligen Boden des Auguraculum geküsst hat, dann ist das nur das geflügelte Gerücht, das mit seiner üblichen Abneigung gegen die Wahrheit herumflattert. Außerdem, Legat, war das Mädchen meine

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