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Eine Katze kommt selten allein

Eine Katze kommt selten allein

Titel: Eine Katze kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Adamson
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durch die Eingangshalle und schließlich durch den Hintereingang in die Oyster-Bar. Ein Ober nahm uns in Empfang und führte uns zu einem der Tische.
    Als wir Platz genommen hatte, sah ich, daß Basillio schon einige Drinks intus hatte.
    »Wie ist es auf der Rennbahn gelaufen?«
    »Habe schwer verloren.«
    »Wie gewonnen, so zerronnen«, sagte ich mit leisem Vorwurf, obwohl es mich nichts anging, ob er sein Geld zum Fenster hinauswarf oder nicht.
    Basillio lächelte mich an. Er bestellte Muscheln, Cognac und Bier. »Tja, also«, sagte er, nachdem der Ober die Bestellung aufgenommen hatte, »was ich herausgefunden habe, weißt du vermutlich schon.«
    »Erzähl es mir trotzdem.«
    » Ask Me No Questions war eine große graue Stute. Spezialistin für kurze Strecken. Von der Abstammung her war sie nichts Besonderes, aber als Galopper war sie große Klasse und hat viele bedeutende Rennen gewonnen.«
    »Genau wie Cup of Tea «, erwiderte ich und mußte daran denken, daß Charlie Coombs gesagt hatte, zwischen den beiden Pferden gäbe es überhaupt keine Gemeinsamkeiten.
    »Na ja«, sagte Anthony ausweichend, »so ähnlich wie Cup of Tea .« Er blickte auf die beiden Teller Muscheln und die Beilagen. Dann begann er gemächlich, die Muscheln vorzubereiten – mit Zitrone, Meerrettich und ein wenig Sauce.
    »Noch kein Pferd ist wie aus dem Nichts so weit nach oben gekommen wie Cup of Tea . Er war auf Schlammpisten in der finstersten Provinz gelaufen, ohne einen Blumentopf zu gewinnen. Kaum sah er zum ersten Mal eine Grasbahn, lief er wie ein Weltmeister und rannte die Konkurrenz in Grund und Boden. Er wurde Champion und später der teuerste Deckhengst der Welt. Ask Me No Questions hat nicht so tief unten angefangen, ist aber auch nie so weit nach oben gekommen. Sie hat zwar hochdotierte Rennen gewonnen, aber nie die Arlington Million, zum Beispiel.«
    »Aber irgend etwas ist auch mit der Stute geschehen, stimmt’s? Ich meine, eine Art Verwandlung , nicht wahr?«
    »Das kann man wohl sagen. Da muß irgendwas Unglaubliches geschehen sein. Ask Me No Questions hat in den ersten zwölf Rennen ihrer Laufbahn keinen Cent gewonnen. Dann hat man sie zurück auf die Pferdefarm geschickt. Als Vierjährige ging sie wieder an den Start, verlor weitere sechs Rennen, und wieder ging’s zurück auf eine Pferdefarm, diesmal mit einer Verletzung. Vier Monate später geht die Stute wieder an den Start und gewinnt ihr erstes Rennen – gleich mit zehn Längen Vorsprung. Als krasse Außenseiterin, mit einer Quote von fünfundsechzig zu eins. Wenn also jemand zehn Dollar auf sie gesetzt hatte, hat er sechshundertfünfzig kassiert – für jede gewettete Summe das Fünfundsechzigfache! Und sie siegte immer weiter.«
    Ich lehnte mich zurück. Ganz plötzlich fühlte ich mich erschöpft; denn nun hatte ich einen ersten, festen Bestandteil des Puzzles. »Danke, Tony«, sagte ich.
    Er grinste mich an und schob meinen Teller Muscheln zu mir herüber. Die eine, die ich aß, war kalt, sauer, köstlich.
    »Möchtest du sie mal sehen?« fragte er.
    » Ask Me No Questions ? Geht das denn?« Ich hätte nie damit gerechnet, Zugang zu einem so berühmten Rennpferd zu bekommen.
    Triumphierend zog Anthony ein kleines Blatt Papier aus der Jackentasche, faltete es auseinander und schob es mir es mir über den Tisch hinweg zu, wie vorher den Teller Muscheln. Ich las: ›Gestüt James Norris, Far Hills, New Jersey.‹
    »Nach Ende ihrer Rennkarriere wollten die Besitzer von Ask Me No Questions sie als Zuchtstute einsetzen. Aber irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Zuerst wurde sie nicht trächtig, und als es endlich klappte, brachte sie kein einziges lebendes Fohlen zur Welt. Schließlich haben die Besitzer sie an dieses Gestüt in Far Hills verkauft. Dort wollte man sie zu einem Springpferd ausbilden. Zu einem dieser Show-Pferde, die über ein zwei Meter hohes Hindernis springen müssen, wobei der Sieger zehntausend Dollar bekommt. Das Geld stammt von irgendwelchen Sponsoren. Soviel ich weiß, springt sie inzwischen auf solchen Shows.«
    »Danke, Tony. Jetzt weiß ich endlich, was ich wissen muß«, sagte ich.
    »Du brauchst dich nicht ständig bei mir zu bedanken, Alice. Schließlich bin ich kein glücklich verheirateter Mann, und du bist drauf und dran, den letzten Rest meiner Libido zu vereinnahmen. Übrigens glaube ich dir kein Wort von dem Unsinn über das Buch, das du über Cup of Tea schreiben willst.«
    Statt ihm darauf zu antworten, fragte ich: »Hat jemand

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