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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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Zia, dass die rote Fahne sich von der Plattform auf dem Fahrzeug gelöst hatte und über die Düne davonflatterte. Arnold Raphel sprach zum ersten Mal. „Die haben wir erwischt. Auch wenn es nicht unser Feuer war, immerhin war es eine anti-kommunistische Wüstenstreitkraft.“
    Gezwungenes Gelächter ertönte, gefolgt von einem Moment der Stille, in dem alle das leise, aber unverkennbare Heulen des Sandsturms vernahmen. General Beg nahm mit einer übertriebenen Geste seine Sonnenbrille ab. „Eine Prüfung liegt noch vor Ihnen, Sir“, sagte er und machte eine dramatische Pause. „Das Mittagessen. Und anschließend die besten Mangos der Saison.“ Er deutete auf einen mit Kisten beladenen Armeelaster. „Ein Geschenk der Kooperative der Pakistanischen Mangopflanzer. Gastgeber des heutigen Mittagessens ist unser hoch geschätzter Generalstabsvorsitzender Akhtar.“

Zweiunddreißig
    A uf der Straße der Märtyrer, die die frisch geweißte Garnisonsmesse von dem fußballfeldgroßen Rasen trennt, heulen die Sirenen, und es wimmelt von Kommandosoldaten mit Kalaschnikows, die aus ihren offenen Jeeps hinaus- und wieder hineinspringen. Jeder General mit mehr als zwei Sternen wird von seiner eigenen Leibwächtertruppe begleitet und von seiner persönlichen Sirene angekündigt, als wäre der Anlass nicht nur ein Mittagessen in einem Militärkasino, sondern ein Aufmarsch von Gladiatoren, bei dem der mit den grimmigsten Leibwächtern und der schrillsten Sirene gewinnt. Um eine Atmosphäre warmer Gastlichkeit zu erzeugen, hat der Garnisonskommandant alles, was in Sichtweite ist und sich nicht bewegt, weiß streichen lassen. Der Kiesweg neben dem Rasen vor der Messe, die Holzbänke und die Strom- und Telefonmasten erstrahlen in frischem Weiß. Sogar der Stamm der einsamen Kikar-Akazie, unter der mein Silent-Drill-Team Aufstellung bezogen hat, ist von einem stumpfen Weiß.
    In dieser Oper aus heulenden Sirenen und blitzenden Kalaschnikows kümmert sich niemand um ein paar Kadetten am Paradestraßenrand. Meine Jungs stützen sich auf ihre G3-Gewehre, während sie sich möglichst unauffällig unter ihren gestärkten Khakiuniformen kratzen. Der Garnisonskommandant war, kurz nachdem wir vom Lastwagen gestiegen waren, bei mir. Er schien überwältigt von den ungeheuren Ausmaßen des Anlasses. „Ich weiß, es ist kein guter Zeitpunkt, aber General Akhtar hat mich darum gebeten“, sagte er und deutete auf meine Jungs. „Können Sie es kurz machen?“ Ich schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln. „Machen Sie sich keine Gedanken, Sir. Wir werden ihn nicht lange aufhalten.“
    Der Einzige, der ehrlich erfreut ist, uns zu sehen, ist der Dirigent der Militärkapelle. Drei Reihen von Musikern in überladenen Uniformen warten in der Mitte des sorgfältig gestutzten Rasens vor dem Kasino. Nachdem er eine Weile zu mir herübergesehen hat, kommt er mit seinem silberbeschlagenen Taktstock, das karierte Wams hinter sich herziehend, auf mich zu. Die falsche rote Feder auf seinem Barett zittert. Ungläubig und mit offenem Mund starrt er mich an, als ich ihm sage, dass wir keine Musikbegleitung brauchen.
    â€žAber wie wollen Sie ohne Rhythmus marschieren?“
    â€žMan nennt es Silent Drill. Man braucht keine Musik dazu. Außerdem marschieren wir nicht.“
    â€žSie können ja stumm bleiben, aber Ihre Männer brauchen unsere Trommeln für ihr Timing. Dadurch gewinnt der Drill an Schönheit.“ Trotz Federn, Wams und Mütze ist sein Gesicht völlig trocken. Kein einziger Schweißtropfen. Ich frage mich, wie er das macht.
    â€žEs ist nur ein Gewehrsalut, ohne Befehle“, sage ich, um ihn zu beruhigen. „Der Präsident wird ihn entgegennehmen. Ihre Männer können sich inzwischen ausruhen.“ Er starrt auf meine weiß behandschuhte Hand auf meinem Säbel. Dann mustert er die jungen Männer hinter mir, die in ihren Stiefeln mit den Zehen wackeln, um die Durchblutung in Gang zu halten, und schüttelt den Kopf. Er sieht mich verärgert an, als ob ich den Silent Drill erfunden hätte, um ihn zu verdrängen. Dann stolziert er zurück und signalisiert seinen Musikern mit erhobenem Taktstock anzufangen. Sie sind wahrscheinlich die Einzigen, die sich noch miserabler fühlen als wir, mit ihren karierten Schärpen, Fell-Dudelsäcken und polierten

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