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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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im Fernsehen, aus Kinderbüchern, aus Liebesliedern, aus Gerichtsbeschlüssen, aus der Begrüßung von Telefonisten, aus Habeas-Corpus-Anwendungen, aus Debattierwettbewerben zwischen Schulen, aus Straßeneinweihungsreden, aus Beisetzungsfeiern, aus den Flüchen von Kricketspielern und sogar aus dem Flehen der Bettler.
    Im Namen Gottes wurde Gott aus dem ganzen Land verbannt und durch den alleinigen Allah ersetzt, der, wie General Zia sich eingeredet hatte, nur durch ihn sprach. Doch heute, elf Jahre später, schickte Allah ihm seine Zeichen, die alle auf einen so düsteren und endgültigen Ort wiesen, dass General Zia sich wünschte, Zweifel an dem Buch aufbringen zu können. Er wusste, dass der Walfischbauch für einen, der nicht über Jonas’ Optimismus verfügte, die letzte Ruhestätte war.
    Als der Imam das Schlussgebet zu rezitieren begann, dauerte es deshalb einen Moment, bis General Zia bewusst wurde, dass er ein weiteres Mal mit der Geschichte von Jonas konfrontiert war. Und einen weiteren Moment brauchte er, um sich zu erinnern, dass der Imam diesen Vers noch nie beim Morgengebet rezitiert hatte. Der General brach in heftiges Schluchzen aus. Seine Mitbeter fuhren in ihrer Andacht fort; sie waren es gewohnt, dass General Zia während des Gebets weinte. Sie waren sich nie sicher, ob die Ursache die Inbrunst seiner Hingabe, die Last der Regierung oder eine der häufigen Geißelungen durch die berüchtigte Zunge der First Lady war. Man tat, als bemerke man die präsidialen Tränen nicht. General Zia wandte sein Gesicht nach links und nach rechts, segnete die ganze Welt und ergriff General Akhtars Hand. Er wollte sprechen, verschluckte sich jedoch an seinen eigenen Worten. Akhtar drückte seine Hand und klopfte ihm beruhigend auf den Rücken. Endlich brachte Zia die Worte hervor: „Können Sie bitte meinen Sicherheitsstatus erhöhen?“ General Akhtar nickte enthusiastisch und quetschte noch einmal die Hand seines Führers mit seiner Boxerpranke. General Zia schniefte, aus seinem linken Auge quoll eine Träne, mit dem rechten warf er einen argwöhnischen Blick auf den Imam. „Heben Sie ihn bitte auf Stufe Rot an.“

Drei
    â€ž I ch will nicht, dass der Inter Services Intelligence seine Nase in meine Angelegenheiten steckt“, murrt der 2. OIC, als er mich vom Büro des Kommandanten zurück in meine Zelle führt. Amen, Sir, Amen, möchte ich sagen. Doch ein Blick auf ihn, und ich beschließe, den Mund zu halten. Er scheint in nachdenklicher Stimmung zu sein. Jeder Besuch im Büro des Kommandanten zehrt an den letzten Resten seines Ehrgeizes. Einen Moment lang tut er mir leid. Wegen seiner geduckten Haltung. Ich würde ihm gerne den Bauch tätscheln, der die Knöpfe seiner Uniform zu sprengen droht. Und die abgelaufenen Absätze seiner Schuhe reparieren.
    Im Strategie-Unterricht hatten wir Die Kunst des Krieges durchgenommen, und einige Bruchstücke aus Sunzis Text sind mir noch ziemlich frisch im Gedächtnis. Heißt es da nicht: Wenn dein Feind die Tür offen lässt, zögere nicht und stürme hinein?
    â€žIch stimme Ihnen zu, Sir. Es wäre eine Blamage für die Akademie, wenn man den ISI hinzuziehen müsste“, sage ich in sehr besorgtem Ton.
    â€žUnd wer zum Teufel ist verantwortlich für diese Blamage? Wer kooperiert denn nicht bei der Befragung?“ Er hält mir die Ermittlungsakte vors Gesicht.
    â€žIch schwöre bei Gott, Sir …“, sage ich und verstumme, weil er mir in die Augen sieht, eine Kehrtwendung macht und statt zurück zur Zelle mit mir in Richtung Moschee marschiert. Die Falcons Road, die zur Moschee führt, schmilzt unter meinen Stiefeln. Meine Mitkadetten bilden entweder gerade ihren Charakter oder sind an die Sitze von Cockpit-Simulatoren geschnallt, um Notlandungen zu üben. Und ich werde in Allahs Wohnstatt abgeführt. Es ist nicht einmal Gebetszeit. Außerdem ist der 2. OIC nicht der Gebetstyp. Ich bin selbst nicht gottesfürchtig, aber da der Kommandant alle fünf Gebete für obligatorisch erklärt hat und einen Gebetsappell eingerichtet hat, habe ich Ihm schon ein paar Besuche abgestattet.
    Obaid war mehrere Tage sehr fromm gewesen, hatte mir sogar ein Buch mit dem Titel Gesundheit, Wohlstand und Weisheit durch Beten aus der Bibliothek besorgt und zunehmend seine Freizeit in der Moschee verbracht. Seine Inbrunst endete an dem Tag,

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