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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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Finger fühlten sich warm an im Vergleich zum klimaanlagengekühlten Gesicht des Buddha. Obaid sah sich nach einem anderen Wurfgeschoss um. Der kalte Luftzug hatte die Schweißflecken auf seinem Hemd getrocknet. Als ich mich ihm näherte, um ihn zu beruhigen, roch ich den Kardamom in seinem Atem und den Moschusduft von getrocknetem Schweiß.
    â€žKomm“, sagte ich, „wir besprechen alles in Ruhe.“ Eigentlich war das sein Part in solchen Situationen.
    â€žIhr wollt mich loswerden.“
    â€žSchau mal, Baby O …“ Ich suchte nach Worten und fuhr mit der Hand von seiner Schulter zu seinem Nacken, um die Stille zu überbrücken. Sein Haar sträubte sich unter meiner Berührung, sein Hals war trotz der Kühle im Raum noch warm. Ich ärgerte mich über meinen Mangel an Anteilnahme, und das war zu merken.
    â€žSieh mal, wir veranstalten ja kein Picknick. Es ist zu deinem eigenen Besten, Baby O.“
    Er ignorierte meinen gönnerhaften Ton. „Es gibt da einen viel einfacheren Weg. Wovon wimmelt es hier? Von Flugzeugen. Wir müssten nur eines nehmen und einfach …“
    â€žDas erörtern wir jetzt nicht“, schnitt ich ihm das Wort ab. Für einen Mann in Uniform waren seine Vorstellungen vom Soldatentum ziemlich naiv. Er sah sich wohl als eine Art Möwe Jonathan, deren Geschichte als jüngste Erwerbung auf dem Bücherstapel neben seinem Bett lag. Er redete von Flugzeugen, als wären sie keine Millionen Dollar teuren Kampfmaschinen, sondern so etwas wie ein Mittel für spirituelle Reisen.
    â€žDer Wind war nur noch ein leises Flüstern in seinem Gesicht, und der Ozean unter ihm schien stillzustehen“, sagte Obaid mit geschlossenen Augen. „Ich könnte es allein tun.“ Er streichelte mir die Wange.
    â€žDu kannst das verdammte Ding ja nicht mal richtig landen. Vergiss es.“
    â€žWer redet von landen?“ Er zog eine Navigationskarte mit Koordinaten und einem roten Kreis um das Army House hervor. „Dreiundzwanzig Minuten, bei ruhigem Wetter ohne Rücken- oder Gegenwind.“
    Ich riss ihm die Karte aus der Hand, warf sie über meine Schulter und sah ihm fest in die Augen. Er starrte zurück, ohne zu blinzeln. Ich überlegte, ob ich ihm von Onkel Starchys Nektar erzählen sollte, entschied mich aber dagegen.
    â€žColonel Shigri hat sich nicht umgebracht, und ich werde es auch nicht tun“, sagte ich. Dann legte ich meinen Mund an sein Ohr und schrie in Lautstärke 5: „Ist das klar?“
    Zum Teufel mit dem stummen Befehl.
    â€žIst das klar?“, schrie ich noch einmal.
    Er drückte sein Ohr gegen meinen Mund, lehnte sich an mich und legte seinen Arm um meine Hüfte.
    â€žWenn du ihn hier erledigen willst, musst du mich im Team haben. Du brauchst Unterstützung.“
    Ich schob seine Hand weg und trat einen Schritt zurück. „Hör zu, du kannst dir deinen Rilke, oder was auch immer du gerade liest, sonst wohin stecken. Was kannst du schon machen? Hier, schau, das ist mein Säbel, da kommt der General, schau, ich mache einen Schwinger.“ Ich imitierte einen schwächlichen Schlag mit einem imaginären Säbel. „Huch, Verzeihung, nicht getroffen. Darf ich noch mal?“
    Ich glaube, damit gab ich ihm den Rest.
    Ich sah seine Faust nicht kommen. Als sie meinen Unterleib traf und ich mich krümmte, stieß er mir das Knie in die Rippen. Ich taumelte auf Bannons Bett zu und fand mich auf den Bambusstangen und dem Tarnbaldachin wieder. Der Schock, von Baby O geschlagen zu werden, war so überwältigend, dass ich keinen Schmerz spürte. Für einen Moment verschwamm das Bruce-Lee-Poster vor meinen Augen. Obaid trat auf mich zu, stellte sich über mich und blickte auf mich herunter, als hätte er mich nie zuvor gesehen. Mit meinem Stiefel erwischte ich ihn zwischen den Schienbeinen, und er fiel neben mich.
    Ã„chzend rieb ich mir den unteren Brustkorb. Obaid stützte sich auf einen Ellenbogen und musterte mich. Dann setzte er sich plötzlich auf mich, als hätte er einen Entschluss gefasst. Mit beiden Knien meine Hüften umklammernd, zog er mir das Unterhemd aus der Hose und massierte meinen Brustkorb sachte mit beiden Händen. Dabei sah er mir die ganze Zeit in die Augen. Es gefiel mir nicht, dass er meine Reaktion sah, und ich schloss die Augen, während meine Hüften sich unfreiwillig hoben und meine gestärkte Khakihose sich

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