Eine königliche Affäre
Verletzungen und Demütigungen der Vergangenheit mit einer weiteren heißen Affäre aus der Welt zu schaffen, doch der Plan zerplatzte in der Sekunde, als er von Sams Existenz erfuhr. Ganz zu schweigen von den Erlebnissen, die Cassie in ihrem eigenen Elternhaus widerfahren waren.
Doch für wahre Liebe war in seinem Leben kein Platz. Er musste sich wieder auf seine Pflichten als Thronerbe besinnen und sich der Verantwortung stellen, die dieses Amt von ihm erforderte.
Außerdem musste er auch Rücksicht auf seinen Bruder Alex nehmen. Er und seine Frau Maria erwarteten jeden Tag die Geburt ihres ersten Kindes. Alex hatte nie einen Hehl aus seiner Abneigung gemacht, womöglich statt seines älteren Bruders eines Tages die Thronfolge antreten zu müssen. Wie würde er reagieren, wenn er, Sebastian, eine Entscheidung fällte, die ihm gar keine andere Wahl ließe …?
„Cassie, es ist wirklich nicht meine Absicht, dich einzusperren. Aber hier bist du sicher vor der Presse. Glaub mir, das ist der einzige Grund, warum ich dich und Sam nach Kionia gebracht habe.“
„Schon gut“, sagte sie müde. „Du hast noch zwei Wochen, um alles zu regeln, was du für wichtig und unumgänglich hältst, Sebastian. Mehr nicht.“
12. KAPITEL
„Daddy sagt, ich bekomme ein richtiges Malset, Pinsel und ein … ein Staffel-Ei ganz für mich allein!“, erzählte Sam seiner Mutter voller Stolz, als sie vier Tage später gemeinsam beim Frühstück saßen.
„Du meinst sicher eine Staffelei“, korrigierte sie ihn amüsiert und strich ihrem Sohn über das dunkle lockige Haar. „Das ist ein Gestell, auf das du deine Bilder stellen kannst.“
„Weiß ich doch!“, behauptete der Knirps angeberisch. „Außerdem habe ich einen neuen Sandbagger und einen Drachen bekommen, den ich mit Daddy am Strand ausprobieren will. Und wenn ich sechs werde, hat Daddy mir zum Geburtstag eine richtige Kamera versprochen. Dann kann ich von uns allen dreien Fotos machen!“
Cassie versuchte, das Unbehagen und die innere Unruhe zu verbergen, die seit Tagen stetig in ihr wuchsen, und zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. Wie sollte sie Sam erklären, dass diese paradiesischen Zeiten für sie beide in gut einer Woche zu Ende gehen würden? Dass Sebastian den Kontakt zu seinem Sohn halten würde, daran hegte sie keinen Zweifel. Das hatte er ihr in jeder einzelnen Nacht versichert, die sie in seinem Bett verbracht hatte.
In der kurzen Zeit hatte sich zwischen Sam und ihm ein liebevolles Verhältnis entwickelt. Die beiden Menschen, die sie am meisten liebte, so vertraut miteinander zu sehen, trieb Cassie immer wieder heiße Tränen in die Augen. Genau dieses Gefühl hatte sie in ihrer Kindheit am schmerzlichsten vermisst … und gerade erst mit wehem Herzen festgestellt, wie sehr sie sich immer noch danach sehnte, von jemandem so geliebt und anerkannt zu werden.
Doch trotz aller Zärtlichkeit und Leidenschaft, die Sebastian und sie Nacht für Nacht teilten, hatte er noch kein Wort darüber verlauten lassen, wo er zukünftig ihren Platz in seinem Leben sah.
Sam würde immer das uneheliche Kind des zukünftigen Königs von Aristo bleiben. Ein Fehler seiner jugendlichen Vergangenheit, den er nicht leugnen oder ausradieren konnte. Doch für die Mutter dieses Kindes gab es keinen Platz in seinem Leben, sobald er den Thron bestieg.
„Was möchtest du frühstücken, mein Liebling?“, fragte Cassie ihren Sohn, um auf andere Gedanken zu kommen.
„Noch gar nichts“, lautete die prompte Antwort. „Ich warte auf Daddy. Er hat gesagt, ich darf Pfannkuchen mit Sirup haben. Er gibt mir immer alles, was ich möchte.“
„Hör zu, Sam“, sagte Cassie mit erzwungener Ruhe. „Ich glaube nicht …“
„Schon gut“, unterbrach Sebastian sie, der unbemerkt an den Tisch getreten war. „Ich kümmere mich darum.“
Irgendetwas in seiner Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut. Es war, als wäre mit seinem Eintritt ein eisiger Hauch in das gemütliche warme Zimmer geweht.
„Sam, deine Mummy und ich haben ein paar wichtige Dinge zu besprechen“, wandte er sich an seinen Sohn. „Aber Eleni wird dich gleich mit in die Küche nehmen. Sie hat versprochen, dir die leckersten Pfannkuchen zu machen, die du je in deinem Leben gegessen hast. Dafür werde ich mit dir zum Lunch ein kleines Picknick veranstalten, einverstanden?“
„Worüber wollt ihr denn reden?“, fragte Sam ängstlich. Auch ihm schien die plötzliche Spannung im Raum nicht entgangen zu sein. „Ich muss
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