Eine königliche Affäre
fühlte sie sich von seiner ungewohnten Einsicht und seinem Verständnis entwaffnet. „Schon gut … ich sollte nicht so empfindlich sein.“
„O doch!“, widersprach er. „Dazu hast du jedes Recht. Auf deinen Gefühlen ist schon viel zu viel herumgetrampelt worden, Caz. Ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll, dich für all das zu entschädigen, was du entbehren musstest. Doch ich habe inzwischen einige Recherchen, deinen Vater betreffend, angestrengt. Er hatte tatsächlich so viele Freunde in den höchsten Positionen, dass es kein Wunder war, wenn du das Gefühl hattest, dich an niemanden um Hilfe wenden zu können. Und als ich versuchte, vom Krankenhaus die Röntgenaufnahmen und den Arztbericht von dem Vorfall zu bekommen, als du vier Jahre alt warst, hat man mir mitgeteilt, dass gar keine Krankenakte von dir existiere.“
„Ich hatte wirklich keine Chance, oder?“, sagte Cassie leise.
„Ich werde Gerechtigkeit für dich einfordern, Caz“, versprach Sebastian und zog sie an sich. „Und ich werde nicht eher ruhen, bis ich jeden Stein umgedreht und mit jedem geredet habe, der mir in dieser Sache weiterhelfen kann.“
Während er sprach, streichelte er zärtlich ihr weiches Haar, und als er sich hinabbeugte, um sie zu küssen, wehrte sie sich nicht.
Stattdessen verblüffte sie sich selbst damit, dass sie seinen Kuss nicht nur erwiderte, sondern sich so eindeutig an ihn drängte, dass Sebastian dumpf aufstöhnte und sie fest an seine Brust drückte. „Caz? Du weißt, was du da tust?“, fragte er heiser.
„O ja, ich hab schon viel zu lange warten müssen … lass mich nicht noch länger bitten …“, murmelte sie und biss ihn zärtlich in die Halsbeuge.
Sebastian lachte. „ Bitten nennst du das, du kleiner Vampir?“, neckte er sie. „Na, sag schon, was du von mir willst.“
SebastianIch möchte …“ Sie beugte sich vor und raunte ihm etwas ins Ohr, das Sebastian ein dumpfes Stöhnen entlockte.
„Du verführerische Hexe!“, keuchte er heiser, riss sie auf die Arme und trug sie zum Sofa hinüber. „Deine nächste Forderung wird sein, dass du mich anflehst aufzuhören, aber das kann ich dir nicht versprechen, agapi mou . Denn ich glaube nicht, dass ich jemals genug von dir bekomme. Jedenfalls nicht in diesem Leben …“
Hastig entledigten sie sich ihrer Kleidung, und dann versank alles um sie herum in einem Rausch der Leidenschaft, der sie in Gefilde entführte, von denen Cassie nie gedacht hätte, dass sie überhaupt existieren. Erst ihr eigenes lustvolles Stöhnen, das sie nicht zurückhalten konnte, brachte sie in die Wirklichkeit zurück, sodass sie vor Schreck erstarrte.
„Was ist los?“
„Ich … es könnte uns jemand hören …“
„Das ist mir verdammt egal, ob uns jemand hört oder nicht!“, behauptete Sebastian so vollmundig und überzeugend, dass auch Cassie keinen Grund mehr sah, sich zurückzuhalten.
Als sie wieder zu Atem kamen und inzwischen nicht mehr auf der Couch, sondern eng aneinandergeschmiegt auf dem dicken Teppich davor lagen, fuhr Cassie plötzlich entsetzt auf.
„O nein!“
„Was ist? Habe ich dir etwa wehgetan?“
„Nein, nein … aber du hast kein Kondom benutzt!“
„Ich weiß“, murmelte er reuig. „Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich bin völlig gesund.“
Cassie suchte hektisch ihre Sachen zusammen, begann, sich mit fliegenden Fingern anzuziehen und versuchte, keine Panik aufkommen zu lassen. „Ich kann es nicht glauben, dass wir ohne Kondom …“
„Cassie, ich habe dir doch gerade versichert, das du dir von mir nichts einfangen kannst.“
„Nein“, knurrte sie ungnädig und wandte sich von ihm ab. „Zumindest nichts, was ich nicht schon früher von dir bekommen habe … nämlich ein Kind!“
Sebastian hörte ihr gar nicht mehr zu, weil er wie gebannt auf die helle gezackte Narbe auf Cassies Rücken starrte. „Wie lange hast du diese Narbe?“, fragte er tonlos.
„Welche Narbe?“
„Du weißt genau, wovon ich rede. Ich habe sie nie zuvor gesehen.“
„Wie denn auch“, wehrte sie zynisch ab. „Wir sind ja bisher gar nicht dazu gekommen, uns beim Sex ganz auszuziehen.“
„Cassie, falls dein Vater dir das angetan hat … du brauchst nichts mehr zu verschweigen. Er ist tot, du kannst mir also die Wahrheit sagen.“
Sekundenlang verharrte sie in der halb gebückten Haltung, dann begann sie am ganzen Körper zu zittern. „Es … es ist schon so lange her … ich möchte es lieber vergessen …“
„Wie
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