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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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können, ein frisches Paar Augen könnte etwas sehen, das Sie nicht sehen. Ja, ich bin jünger als Sie, aber ich bin kein Kind mehr! Und ich kann tatsächlich meinen Beitrag leisten.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Für Sie ist das Leben auf dem Land doch nur ein Spiel. Sie sind nichts als eine verwöhnte kleine Prinzessin, die es gewohnt ist, ihren Kopf durchzusetzen, und sobald Sie anfangen, sich zu langweilen, werden Sie Hals über Kopf nach London zurückkehren.«
    Verwöhnte kleine Prinzessin? Flora konnte es nicht fassen. »Was um alles in der Welt bringt Sie auf die Idee, dass Sie mich so gut kennen? Sie wissen nichts über mich - weil Sie und Ihre verdammte Verlobte nur einen einzigen Gedanken haben: mich loszuwerden. Aber damit zerstören Sie Stanza und Stanza endgültig!«
    »Sie haben nicht das geringste Recht, das zu sagen!«
    »Oh doch, das habe ich, denn falls Sie es vergessen haben sollten, ich bin hier die Seniorpartnerin!«
    Charles blinzelte erschrocken, und Flora war entsetzt über ihre Schroffheit. Das hatte sie nicht sagen wollen. »Sie sind nichts dergleichen!«, rief er. »Ihnen gehören nur zufällig mehr Aktien als mir, dank des Schnitzers eines armen alten Mannes, der unter Altersdemenz gelitten haben muss. Sonst hätte er Ihnen nämlich keinen Penny hinterlassen, geschweige denn die Hälfte eines Geschäftes!«
    »Er hatte keine Altersdemenz, er war vollkommen klar im Kopf, und vielleicht hat er mir die Aktien hinterlassen, weil er wusste, was für einen beschissenen Job Sie hier machen!«
    »Das bezweifle ich! Ich nehme an, er hat sich lediglich von Ihren großen braunen Augen und Ihrem hübschen Gesicht becircen lassen. Sie haben ihn manipuliert, geradeso, wie Sie jeden anderen Dummkopf manipulieren, den Sie in Ihre Krallen bekommen!«
    »Wovon zum Teufel reden Sie?«
    »Sie wissen ganz genau, wovon ich rede. Versuchen Sie nicht, mir das Unschuldslamm vorzuspielen, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten hier lasse ich mir keinen Sand in die Augen streuen!«
    »Und ich auch nicht! Nur weil Sie der Sohn Ihres Vaters sind, halten die Frauen hier in der Gegend Sie für den lieben Gott persönlich. Nun, ich tue das nicht! Ich weiß, was für ein hoffnungsloser Geschäftsmann Sie sind.«
    Schwer atmend standen sie einander gegenüber. Flora war ein wenig schwindelig, wahrscheinlich weil sie so viel Luft verbraucht hatte, um Charles anzuschreien. Sein Gesicht war gerötet, und sein für gewöhnlich wohl geordnetes Haar fiel ihm in die Stirn.
    »Ich mag kein Richard Branson sein, aber zumindest bin ich nicht schuld daran, dass uns das Gebäude um die Ohren geflogen ist! Und jetzt könnten Sie bitte versuchen, diesen Schlamassel wegzuräumen, bevor Annabelle herkommt.« Und mit diesen Worten stürmte er an ihr vorbei und durch die Tür.
    Flora schüttelte sich, um einen klaren Kopf zu bekommen. Die Wut verlieh ihr Flügel, und schon bald hatte sie das Büro mehr oder weniger in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Sie schaltete beide Computer ein, und zu ihrer großen Erleichterung funktionierten sie. Aber sobald der Adrenalinzustrom verebbte, fühlte sie sich erschöpft und den Tränen gefährlich nahe. Sie ging in die Damentoilette, um sich zu waschen, dann stahl sie sich in den Laden davon und kaufte sich einen Schokoladenriegel. Schokolade enthielt irgendetwas, das einem gut tat, sagte sie sich.
    Im Flur begegnete sie Charles. Er blickte frostig auf sie herab. »Ich entschuldige mich, falls ich etwas Ungehöriges gesagt haben sollte«, erklärte er steif.
    »Falls? Ich nehme Ihre Entschuldigung an, falls es tatsächlich eine ist«, erwiderte sie. Ihrer Meinung nach sagte man nur dann »Ich entschuldige mich«, wenn einem irgendetwas nicht im Mindesten leidtat. »Ich habe wahrscheinlich ebenfalls Dinge von mir gegeben, die ich besser für mich behalten hätte.«
    Er nickte, dann stolzierte er durch den Hintereingang hinaus zu seinem Wagen. Flora verspürte plötzlich das starke Verlangen, nach Hause zu fahren und sich in ihrem Bett zu verkriechen.

Kapitel 10

 
    F lora verbrachte den größeren Teil des Tages in einem leichten Schockzustand und beschäftigte sich mit den Akten. Dabei konnte sie zumindest keinen Schaden anrichten. Noch während Charles außer Haus war, beendete sie ihre Arbeit und verabschiedete sich flüchtig von den Angestellten. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie alle Spuren des Vorgefallenen verborgen hatte, aber als sie nach Hause kam, sah

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