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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Stall näherte, zog Hannahs Geschäft J.T.s Aufmerksamkeit auf sich. Seufzend blieb er einen Moment stehen. Wenn er sich selbst gestattete, sie zu lieben, würde sie ihn dann auch lieben? Oder würde er in die Fußstapfen seines Vaters treten und sie so oft enttäuschen, bis sie sich irgendwann von ihm abwandte?

Kapitel 27
    E in paar Tage später saß Hannah an ihrer Nähmaschine, deren Summen sich an das rhythmische Hämmern von gegenüber anpasste. Jericho hatte Louisa irgendwie davon überzeugt, dass er das Dach ihres Hauses neu decken durfte. In den letzten vier Tagen hatte er jeden Nachmittag zwei Stunden auf ihrem Dach verbracht.
    Und an jedem dieser Nachmittage hatte Hannah ein kleines Geschenk auf der Treppe zu ihrem Zimmer gefunden, wenn sie den Laden abgeschlossen hatte. Immer auf der vorletzten Stufe nach oben – der, von der aus sie Jericho am Tag ihrer Ankunft in die Arme gefallen war.
    Das Summen der Maschine wurde langsamer, als Hannah verträumt innehielt. Ein Kribbeln überlief sie, als sie lächelnd an die kleine Sammlung von winzigen Einmachgläsern dachte, die neben ihrem Bett standen. Sie war sich ganz sicher, dass sie wusste, von wem sie stammten. Das Glas vom Montag hatte einen glatt polierten roten Stein enthalten. Sein tiefroter Glanz wurde in der Mitte von einer strahlendweißen Quarzlinie unterbrochen. In dem Glas hatte sich zudem noch ein kleiner Zettel befunden: Für die Schönheit der Erde.
    Auf dem Zettel am Dienstag standen die Worte: Für die Schönheit des Himmels . Das Glas enthielt eine perfekt geformte Feder, deren Blau so strahlend war wie ein wolkenloser Sommerhimmel.
    Am Mittwoch hatte Jericho etwas sehr Romantisches geschrieben: Für die Schönheit deines Herzens. Ein Pappelblatt, dessen atemberaubend gelbe Farbe die Schönheit des Herbstes zeigte, hatte in dem kleinen Glas gelegen.
    Und gestern hatte sie ein blaues Haarband mit der Nachricht Passend zur Schönheit deiner Augen gefunden. Sie hatte das Band heute Morgen in ihren Zopf geflochten in der Hoffnung, dass Jericho es sehen würde.
    Ihre Brust hob sich zu einem verträumten Seufzer, und sie ließ die Hände sinken, obwohl der Saum von Cordelias Kleid erst halb fertig war. Jericho Tucker umwarb sie, umwarb sie ganz ernsthaft. Zumindest ging sie davon aus, dass er es war. Er hatte die kleinen Nachrichten nie unterschrieben. Aber wer hätte es sonst sein können? Niemand sonst kannte die besondere Bedeutung dieser Treppenstufe. Niemand sonst hatte sie auf dem Kirchhof fast geküsst. Die ganze Woche über hatte sie die Erinnerung an dieses wunderbare Gefühl verfolgt. Es musste Jericho sein, der ihr die Geschenke machte.
    Und die Botschaften? Sie erfüllten Hannahs Herz mit tiefer Freude. Die positiven Bezüge zur Schönheit ließen sie hoffen, dass er in ihr mehr als einen Stolperstein für andere und in der Anmut mehr als eine Plage sah, die es zu verhindern galt.
    Die Ladentür öffnete sich. Sie fuhr aus ihren Träumereien auf. Eine verlegene Röte stieg in Hannahs Wangen, als Cordelia eintrat.
    „Ich bin noch nicht ganz fertig“, sagte Hannah hastig, „aber ich bin gleich so weit, dass du es anprobieren kannst.“ Sie beeilte sich, den angefangenen Saum fertig zu nähen.
    Cordelia setzte sich auf die Ecke des Arbeitstisches. „Ich habe keine Eile. Eigentlich könnte ich ein bisschen Zeit zum Nachdenken sogar gut gebrauchen.“
    „Worüber musst du nachdenken?“
    „Über Warren.“ Cordelia spuckte den Namen förmlich aus.
    Hannah legte den Stoff sorgfältig zurecht und nähte weiter. „Macht er dir schon wieder das Leben schwer?“
    „Ja“, antwortete Cordelia seufzend. „Er hat auf mich gewartet, als ich aus dem Telegrafenbüro kam. Wahrscheinlich hat er sogar gehört, dass ich Ike gefragt habe, ob wir das Gründungstagspicknick zusammen verbringen wollen.“
    Hannah hielt die Nadel an und sah erstaunt auf. „Du hast ihn gefragt?“
    Ein schüchternes Lächeln trat auf Cordelias Gesicht und ließ die Sorgenfalten verblassen. „Und Ike hat gesagt, dass er meine Kochkünste viel zu sehr schätzt, um diese Einladung abzulehnen. Und nicht nur meine Kochkünste …“
    Hannah lachte. „Ich habe gesehen, wie er sich am Sonntag in deiner Gegenwart benommen hat. Es sind eindeutig nicht nur deine Kochkünste, die er an dir attraktiv findet.“
    „Das glaube ich auch langsam.“ Cordelia senkte den Kopf, doch trotzdem entging es Hannah nicht, dass sich ihre Wangen röteten.
    „Ich wusste, dass er dich früher

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