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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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versuchte es mit der Methode des Winkens, doch Paxton war niemand, der sich abschütteln ließ. Er stellte sich J.T. direkt in den Weg und klopfte ihm auf die Schulter, ohne zu bemerken, dass diesem der Sinn beim besten Willen nicht nach einer Unterhaltung stand. Vielleicht bemerkte er es auch, ließ sich davon aber nicht beirren. Elliott Paxton war bekannt dafür, allein das zu sehen, was er sehen wollte, und es für seine Zwecke auszunutzen.
    „Warten Sie einen Augenblick, Tucker. Ich habe Neuigkeiten, die Sie interessieren werden.“
    J.T. ging weiter.
    „Über ein bestimmtes Grundstück mit Haus …“ Paxton ließ den Satz in der Luft hängen wie einen Wurm an der Angel, bis J.T. seufzend nachgab. Kein Wunder, dass immer alle Paxton zuhörten. Er wusste, wie er Interesse weckte. J.T. blieb stehen.
    „Haben Sie sich mit dem Besitzer in Verbindung gesetzt?“
    Paxton nickte schnell und sah sich bedeutsam auf der Straße um. „Kommen Sie doch in mein Büro, dann kann ich Ihnen Genaueres berichten.“
    J.T. brauchte ein paar Sekunden, um seinen Blick vom Telegrafenbüro zu lösen, aber er wusste ja, dass Ike das Gebäude nicht verlassen würde, bevor seine Schicht endete. Louisas Dach brauchte dringend neue Schindeln. Je schneller er die Sache mit dem Eigentümer regelte, desto besser.
    „Na gut. Aber ich habe nur eine Minute.“
    Die Augen des Bankiers funkelten, als er merkte, dass er den Fisch an der Angel hatte. „Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich.“
    Um das Gespräch schnell hinter sich zu bringen, ging J.T. mit großen Schritten auf die Bank zu. Paxton folgte ihm mit kleinen Trippelschritten. Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, kam J.T. zur Sache.
    „Also, wird er verkaufen?“
    Paxton schüttelte den Kopf. „Nein. Zumindest nicht zu dem Preis, den Sie bieten.“
    „Ich kann aber nicht mehr investieren.“ J.T. ließ sich in einen Stuhl fallen. „Außerdem ist das Gebäude nicht einmal das Geld wert, das ich geboten habe.“
    „Ich weiß. Aber der Mann sagt, dass er den Mietvertrag mit Mrs James nicht auflösen kann. Wenn er an Sie verkaufen würde, hätte er keine Sicherheit, dass Sie die Frau nicht vielleicht auf die Straße setzen.“
    J.T. schlug mit der Hand auf die Tischplatte. „Das würde ich niemals tun! Ich will das Grundstück doch kaufen, damit ich ihr helfen kann.“
    „Ja, das habe ich ihm erklärt, aber er hat es trotzdem abgelehnt.“ Paxton zuckte mit den Schultern, während er einen Stapel Papiere durchsah. „Ich weiß nicht, ob er sich wirklich um Mrs James’ Wohlergehen sorgt oder sie nur als Ausrede benutzt, um nicht zu verkaufen. Wie auch immer, es sieht nicht gut aus für Ihr Angebot.“
    „Ja, da haben Sie recht.“ J.T. sank in sich zusammen. Er stützte enttäuscht das Kinn in seine Hände und seufzte.
    Langsam zog Paxton ein Schriftstück hervor und drehte es in J.T.s Richtung.
    J.T. setzte sich wieder aufrecht hin. „Was ist das?“
    „Ich habe doch immer noch das eine oder andere Ass im Ärmel.“
    J.T. überflog das Papier schnell. „Dieser Vertrag bezeichnet mich als Hausverwalter.“ Er sah sein Gegenüber finster an. „Ich arbeite für niemanden, Paxton.“
    „Natürlich nicht, aber denken Sie bitte einen Moment darüber nach. Obwohl der Besitzer nicht verkaufen wollte, war er erschrocken, als ich ihm erklärte, wie sehr er im Ansehen der Bürger von Coventry gesunken ist, weil das Haus in einem so maroden Zustand ist. Er hat sich schnell für meinen Vorschlag erwärmt, einen Mann einzustellen – den ich ihm natürlich empfehlen werde – der gegen ein kleines monatliches Entgelt Reparaturen an dem Haus vornimmt und das Grundstück in Ordnung hält. Alle Ausgaben müssten natürlich von ihm genehmigt werden, aber im Endeffekt würde er dem Verwalter freie Hand lassen.“
    J.T. rieb sein Kinn, als er Paxtons Plan überdachte. „Und wenn der Verwalter sich entscheiden würde, sein Gehalt zusätzlich zu Louisas Miete zu hinterlegen …“
    Der Bankier grinste. Wider Willen musste J.T. ihn für seine Gerissenheit bewundern. „... könnten wir Mrs James offiziell berichten, dass ihre Miete im Gegenzug zu ein paar kleinen Leistungen gesenkt wurde.“
    „Zum Beispiel könnte sie für mich die Wäsche machen, weil Cordelia wegen ihres Backens im Moment kaum Zeit hat.“
    Paxton nickte. Die beiden Männer grinsten zufrieden, während J.T. den Vertrag unterzeichnete.
    „Sie haben für mich ein gutes Geschäft gemacht, Paxton“, sagte

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