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Eine Lady verschwindet

Eine Lady verschwindet

Titel: Eine Lady verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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reingelegt. Er hatte das Gefühl, daß Barnaby, sofern er
seine Verpflichtungen aus den zwischen Ihnen beiden getroffenen Abmachungen
nicht einhalten wollte, bestimmt sein, Vincentes ,
Haus beschatten lassen würde. Deshalb schickte Manatti Anna und mich ins Motel und holte diese beiden anderen Mädchen ins Haus, in der
Meinung, niemand, der ihm nachspionieren würde, käme nahe genug heran, um
festzustellen, daß keins der Mädchen Anna ist.«
    » Trixie und Dixie ?« sagte ich. »Ich fand die beiden ganz
köstlich.«
    Ihre Unterlippe verzog sich
verächtlich. »Ich kann zwischen ihnen und irgendwelchen anderen Huren keinen
Unterschied feststellen.«
    »Wann haben Sie sie denn
gesehen?« fragte ich leichthin. »Vielleicht in der Nacht, als Sie Manatti gar nicht besucht haben?«
    »Scheren Sie sich zum Henker!«
Ihr Gesicht nahm eine mattrosa Färbung an, dann
wandte sie sich schnell von mir ab und warf sich mit einem eleganten Kopfsprung
ins Wasser.
    Mir blieb die Wahl, mich völlig
bekleidet hinter ihr her ins Wasser zu werfen oder aufzugeben. Aufgeben schien
wesentlich einfacher, und so wanderte ich zum Aufzug zurück und drückte auf den
Knopf. Gleich darauf glitt die Tür auf, und als ich eingetreten war, sagte ich
zu dem Liftfahrer: »Runter!«
    »Rauf!« Der Mann grinste mich
an.
    »Ich habe runter gesagt.«
    »Das ist eine Rangfrage,
Freund«, sagte er gleichmütig. »Mr. O’Neil hat
>rauf< gesagt.«
    Im dritten Stock wartete ein
weiterer uniformierter Strolch, der mich durch einen Korridor zu einer
ebenfalls mit Leder bezogenen Tür begleitete.
    »Mr. O’Neil wartet drinnen auf Sie«, sagte er. »Treten Sie nur ein.«
    O’Neils Behausung war ungefähr ein
Drittel so groß wie die seines Meisters und hatte nur drei Glaswände, aber die
Einrichtung war fast ebenso luxuriös. O’Neil wartete
auf mich hinter einer Bar, die wie der Wunschtraum eines Alkoholikers
ausgestattet war.
    »Seien Sie gegrüßt, ehrenwerter Holman , und willkommen in meiner bescheidenen
Bleibe.« Er grinste plötzlich. »Was wollen Sie trinken?«
    »Campari mit Soda.« Ich ließ
mich auf einem Barhocker ihm gegenüber nieder. »Wie ich sehe, werden die
Angestellten in Eagle’s Rock gut behandelt.«
    »Es ist ein Job, der
vierundzwanzig Stunden am Tag konzentrierte Aufmerksamkeit erfordert«, sagte er
leichthin. »Also muß das irgendwie kompensiert werden. Wie sind Sie mit der
Geisel zurechtgekommen?«
    »Ich glaube, sie ist wütend auf
mich, weil sie von hier weg will und ich ihr dazu keine Möglichkeit bieten
konnte«, sagte ich. »Wenn ich mir irgendwo eine Trompete leihen und dreimal
hineinblasen könnte, würden vielleicht die Mauern zusammenfallen.«
    »Alles ist möglich.« Er schob
mir meinen Drink über die Bar hin. »Erzählen Sie mir von Lonnie.«
    »Erzählen Sie mir zuerst, warum
Sie mich umbringen lassen wollten.«
    »Ich dachte damals, das Ausmaß
Ihrer Belästigungen würde die Maßnahme rechtfertigen.« Er zuckte die Schultern.
»Wenn es Sie interessiert, ich habe jedoch inzwischen meine Meinung geändert.«
    »Ich bin fasziniert«, sagte
ich. »Warum?«
    »Weil ich jeden Mann, der mit
Lonnie fertig geworden ist, gern auf meiner Seite haben möchte«, sagte er.
»Außerdem ist das zu unserem gegenseitigen Vorteil.«
    »Inwiefern?«
    »Nun, da wir diese verdrehte
Wachtel Woodrow ausgeschaltet haben, können wir gemeinsam die Flamini finden und sie unserem Meister ausliefern. Wenn das
geschehen ist, ist mein Auftraggeber glücklich über mich, und der Ihre zahlt
Ihnen einen hübschen runden Batzen Geld. Stimmt’s?«
    »Vermutlich!«
    »Okay. Was ist also mit Lonnie
passiert?«
    »Es ist immer ein Risiko mit
den Jungens, die so schnell bereit sind, das Schießeisen zu ziehen«, sagte ich
vorsichtig. »In einem von hundert Fällen drücken sie so eilig ab, daß die Waffe
noch in die falsche Richtung weist. Lonnie hatte ausgesprochen Pech. Er hat
sich selber in den Bauch geschossen.«
    »Nicht schlecht!« Er trank
einen Schluck aus seinem Glas. »Wollen Sie’s mit was Glaubhafterem versuchen?«
    »Wie wär’s mit der Version, daß
er sich die Sporen angeschnallt hat, über die Türmatte gestolpert und auf seinen eigenen Revolver gestürzt ist?« schlug ich vor.
    Er wies mit dem Finger zur
Decke. »Dort oben, im obersten Stock«, sagte er mit schneidender Stimme, »ist
Axel Barnaby der König. Das ist seine Domäne, und sie ist geheiligt. Über den
Rest von Eagle's Rock bestimme ich, Holman . Sie können mir entweder

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