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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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erzählen, aber ich habe sie genossen, Celia, weil es bedeutete, dass ich noch nicht zu Stein erstarrt war. In diesem Moment habe ich mich wieder vollkommen lebendig gefühlt, auf eine Art und Weise, die ich davor lange nicht mehr empfunden habe.«
    Sie drehte ihr Gesicht zu seinem um. »Handelt es sich dabei um die persönliche Angelegenheit von vor fünf Jahren, wegen der du die Wappen untersucht hast?«
    Er öffnete eines seiner Augen und sah sie an. »Entweder bist du zu schlau oder ich bin dir gegenüber nicht vorsichtig genug.«
    Sie schmiegte sich wieder an ihn. »Ich werde es keinem erzählen. Ich weiß ja eigentlich auch gar nichts Genaues, oder?«
    Darauf erhielt sie keine Antwort. Stattdessen überprüfte er, ob ihr Rücken und ihre Schultern richtig zugedeckt waren. »Du solltest jetzt schlafen. Es war ein langer und anstrengender Tag für dich.«
    »Ich traue mich nicht. Wenn Daphne uns morgen früh hier zusammen findet, wird sie es nicht gut aufnehmen.«
    »Niemand wird morgen früh dieses Zimmer betreten, Celia. Niemand wird uns zusammen finden. Daphne sieht mit ihren grauen Augen mehr, als du denkst. Ich denke, sie hat mir dieses Zimmer in der Hoffnung gegeben, dass ich dir dabei helfen kann, wieder zu dir selbst zu finden, da sie meint, sie hätte in dieser Hinsicht versagt.«
    Hatte sie es arrangiert? Wahrscheinlich. Daphne hatte die Gabe, die Herzen der Menschen zu verstehen.
    Doch Celia konnte nicht gut einschlafen. Denn zum einen ließ die sanfte Stimulation, sich an Jonathan zu schmiegen, ihr Blut singen. Des Weiteren bekam sie seinen Ratschlag nicht aus dem Kopf. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr beunruhigte es sie.
    »Jonathan, schläfst du schon?«, flüsterte sie.
    »Hmm.«
    »Jonathan, was hast du gefühlt, als der Junge … hast du es danach noch einmal empfunden? Oder hast du dich danach nie wieder so lebendig gefühlt?« Sie fand den Gedanken äußerst traurig.
    Er seufzte. »Ich wollte heute Nacht aus mehreren Gründen dir gegenüber zurückhaltend sein. Doch da du dich ja zu schlafen weigerst …« Er drehte sie auf ihren Rücken und legte sich so auf sie, dass seine Hüfte zwischen ihre gespreizten Beine passte.
    Sie vergaß jeden Gedanken an seinen Rat und seine Enthüllungen. In ihr breiteten sich Wärme und Lust aus.
    Er küsste sie zärtlich, als ob er sie auf eine unbekannte Zerbrechlichkeit prüfte. Ganz langsam zog er sie in seine Leidenschaft, und die Lust kam wie eine sanfte frische Brise. Nachdem er in sie eingedrungen war, bewegte er sich erst mal nicht, sondern erfüllte sie nur, während er langsame Küsse auf ihre Lippen und ihren Hals hauchte.
    »Zu deiner letzten Frage«, sagte er, während er seine Lippen über ihre streichen ließ. »Ich habe mich seit dieser Nacht an der Küste durchaus wieder lebendig gefühlt. Beim ersten Mal, als ich dich geküsst habe, und beim ersten Mal, als ich mit dir geschlafen habe. Jetzt in diesem Moment und jedes andere Mal, an dem wir uns so nah waren. Du sagst, dass diese Affären immer eine Geschichte haben, und das hier ist meine.« Er küsste sie nun leidenschaftlicher, als ob er mehr forderte als nur ihren Mund. Und er begann sich in ihr zu bewegen. »Ich werde dich nicht so einfach aufgeben, Celia.«
    In diesem Moment wäre sie auch nicht in der Lage gewesen, ihn darum zu bitten. Seine Fürsorglichkeit berührte sie. Selbst das Ende kam sanft und bittersüß in einer gemeinsamen Befreiung, die sie wieder miteinander versöhnte, selbst wenn die Gründe für ihren Streit nicht begraben waren. Ihre Lust und Leidenschaft existierten offenbar in einer eigenen Welt. Oder sie brauchte ihn mehr, als sie gedacht hatte.
    Sie erwachte im Sonnenlicht und mit einer besseren Stimmung als am Vortag. Der Kummer und die Demütigung waren über Nacht zu einem dumpfen Schmerz geworden, der in Schach gehalten werden konnte. Daphne bemerkte, wie schön sie es fand, dass Celia erholt zu sein schien.
    Nach dem Frühstück spannte Jonathan Celias Stute vor das Cabriolet und seinen Wallach dahinter, und sie kehrten nach London zurück. Marian sagte nicht ein Wort, als Jonathan durch die Gartentür hereinkam, nachdem er die Pferde in den Stall gebracht hatte. Sie beobachtete ihn, während er die Stufen zu seiner Dachbodenkammer hinaufstieg.
    »Hattest du einen angenehmen Landaufenthalt?«, fragte sie, sobald er nach oben verschwunden war.
    »Teilweise angenehm. Teilweise gar nicht.«
    »Ich habe mal gehört, die Landluft soll gut fürs Blut sein.

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