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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Erholend, sagt man. Es scheint dir gutgetan zu haben.«
    »Ich fühle mich durchaus erholt.«
    »Mr Albrighton sieht auch ziemlich erholt aus, wenn du mich fragst.«
    »Das tut er, nicht wahr?«
    Bella, die gerade den Herd schrubbte, sah auf. »Er wirkte auf mich gar nicht so viel gesünder.«
    Bella hatte nicht mitbekommen, warum Jonathan gegangen war, also kam ihr seine Rückkehr normal vor.
    Marian betrachtete Bellas verblüfften Gesichtsausdruck und seufzte erneut. »Nicht gesünder, Bella. Erholt. Irgendwie zufrieden und entspannt.« Sie schüttelte ihren Kopf und ging mit dem Staubwedel in der Hand in den vorderen Salon. »Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Leute nicht bemerken, was direkt vor ihrer Nase geschieht. Manchmal mache ich mir Sorgen um dich, Bella. Wirklich.«
    »Wie ich gehört habe, hast du Miss Pennifold einen großen Dienst erwiesen.« Hawkeswells beiläufige Bemerkung kam aus dem Nichts. Sie hatte absolut nichts mit den Gesprächen zu tun, die gerade in Castlefords Bibliothek geführt wurden.
    Aber sie beendete wirksam alle anderen. Zwei weitere Augenpaare richteten sich neben Hawkeswells auf Jonathan.
    Alte Freunde konnten manchmal ein ganz schönes Ärgernis sein. »Es war wohl kaum ein großer Dienst. Ich habe ihr ein wenig geholfen. Das ist alles.«
    »So, wie es meine Frau erzählt, hast du sie davor bewahrt, durch ein Fieber zu sterben.«
    In einem glasigen Augenpaar funkelte Neugier auf. »Du hast eine Frau gerettet? Du erweist deiner Herkunft alle Ehre. Ihr Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Kenne ich sie?« Castleford runzelte seine Stirn, während er über die Angelegenheit nachdachte.
    Er war an der Bibliothek vorbeigewandert und hatte die anderen zufällig entdeckt. Da es ein Freitag war, hatten Summerhays und Hawkeswell nicht Castleford selbst, sondern seinen Gast besucht, doch Castleford hatte sich nun selbst eingeladen, obwohl er vollkommen betrunken und nur halb angezogen war.
    Um die komplizierte Situation noch schlimmer zu machen, war Jonathan auch nicht mehr wirklich der Gast des Herzogs. Er war gekommen, um Castleford darüber zu informieren und um ihm für seine Großzügigkeit zu danken. Doch durch einen dämlichen Zufall waren Summerhays und Hawkeswell angekommen, bevor er die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Wodurch sie nun alle vier in der Bibliothek saßen, obwohl Jonathan an diesem Nachmittag etwas vollkommen anderes vorgehabt hatte.
    »Ich habe nur dafür gesorgt, dass sie sicher nach Cumberworth zurückgelangte. Der übliche Tratsch der Damen hat die Sache nur aufgebauscht.«
    »Pennifold, Pennifold …«, murmelte Castleford. Die Anstrengung zu denken war ihm deutlich anzusehen.
    »Wie man hört, seid ihr dort mitten in der Nacht angekommen. Ich beneide dich nicht darum, dass du in diesem Gasthof in Cumberworth schlafen musstest, wenn auch nur für ein paar Stunden«, bemerkte Hawkeswell. »Summerhays und ich mussten dort auch mal absteigen, und mir persönlich war es zu rustikal. Den Bettwanzen hat es aber gefallen.«
    Summerhays lächelte durchtrieben. »Ich habe gehört, dass er gar nicht in einem Gasthof übernachtet hat.«
    »Nein? Ist das wahr? Hat man dich tatsächlich in den verbotenen Teil des Klosters vorgelassen?«
    Das zog Castlefords Aufmerksamkeit auf sich. »Kloster? Hast du ein gutes Landbordell gefunden, ohne mir etwas davon zu sagen, Albrighton?«
    Schweigen breitete sich aus. Alle sahen ihn an. Castleford lächelte ahnungslos zurück.
    Hawkeswell warf ihm einen finsteren Blick zu. »Er spricht von Daphnes Haus in Middlesex, The Rarest Blooms, Castleford. Das Haus, in dem meine Frau zwei Jahre lang gelebt hat und Summerhays’ Gattin ebenfalls eine Weile.«
    »Ah, du hast das Wort auf diese Art metaphorisch benutzt, und nicht wie man es normalerweise tut. Ich entschuldige mich, auch wenn das Missverständnis nahelag. Du solltest in deiner Wortwahl vorsichtiger sein.«
    Summerhays bemerkte, wie verärgert Hawkeswell immer noch wirkte. »Castleford, solltest du nicht in deinen Gemächern sein? Wer dort auch auf dich warten mag, wird bestimmt langsam ungeduldig.«
    »Dort wartet niemand auf mich. Sie ist schon vor Stunden gegangen.«
    »Dann musst du dich doch sicherlich für die Anstrengungen der kommenden Nacht ausruhen?«
    »Für solche Dinge muss man sich nicht ausruhen, Summerhays. Ich bin immer in bester Form.« Castleford kniff die Augen zusammen und schien über etwas nachzudenken. »The Rarest Blooms … war ich dort nicht schon

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