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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gewesen war. Er bezweifelte, dass sie wie er die Nacht über wachgelegen und sich den Kopf darüber zerbrochen hatte. Und selbst wenn, war er davon überzeugt, dass sie es nicht für einen Fehler gehalten hatte. So dachte sie nicht. Sie war nicht wie andere Frauen erzogen worden.
    Als er seine Tür öffnete, fand er einen Eimer mit lauwarmem Wasser davor. Es hatte zwar keine perfekte Temperatur, war aber viel besser, als eiskaltes Wasser am Brunnen zu holen. Er fragte sich, ob das bedeutete, dass Celia seine Anwesenheit hier nun nicht mehr ganz so furchtbar fand.
    Als er sich nach dem Eimer bückte, fiel sein Blick auf eine andere Tür im Flur. Ein großes Schloss hing daran. Er hatte schon mehrmals darüber nachgedacht, dieses Schloss zu knacken.
    Celia war oft genug aus dem Haus gewesen, sodass er die unteren Räume hatte durchsuchen können. Doch dabei fand er weder Unterlagen noch Geschäftsbücher oder sonst etwas, das darauf hindeutete, dass Alessandra eine Liste ihrer Liebhaber geführt hatte. Und dieses verschlossene Zimmer diente wahrscheinlich als Lagerraum. Sein Auftrag wäre erst dann erledigt, wenn er sah, was sich darin befand.
    Den Schlüssel hatte Celia. Er glaubte, dass sie den Raum ebenfalls noch nicht untersucht hatte, aber wahrscheinlich hatte sie schon einmal einen Blick hineingeworfen. Vielleicht würde sie das Zimmer schon bald erneut betreten, vielleicht mit ihren beiden neuen Angestellten, um es auszuräumen. Er sollte ihr wirklich zuvorkommen.
    Die rothaarige Marian steckte ihren Kopf aus ihrem eigenen Zimmer am anderen Ende des Flurs. In ihrer Hand befand sich ein feuchter Lappen.
    »Das Wasser ist inzwischen ein wenig abgekühlt, Mr Albrighton. Werden Sie meistens um diese Zeit aufstehen, Sir? Es ist schwer, warmes Wasser für einen Mieter bereitzuhalten, wenn man seine Gewohnheiten nicht kennt.«
    Das Wasser war also nicht Celias Werk gewesen. Natürlich nicht. Es war schließlich nur ein Kuss gewesen.
    »Ich bin schon seit ein paar Stunden wach. Da ich nicht damit gerechnet habe, dass mir Wasser gebracht wird, habe ich nicht früher nachgesehen.« Er hatte sich daran gewöhnt, gegen zehn Uhr selbst zum Brunnen zu gehen, um Celia ein wenig Privatsphäre am Morgen zu gönnen.
    »Dann ist Ihnen acht Uhr recht? Ich selbst stehe im Morgengrauen auf. Ich bin nicht an das ganze Licht hier gewöhnt.« Sie ging den Flur entlang. »Bella und ich waschen später Ihre Laken. Wir werden sie holen und Ihr Bett frisch beziehen, wenn Sie das wünschen. Wenn Sie uns nicht in Ihrem Zimmer haben wollen, können Sie sie auch vor die Tür legen. Wie Sie möchten.«
    »Kommen Sie ruhig herein, aber berühren Sie nicht den Tisch, nicht mal, um Staub zu wischen. Ich könnte etwas verlieren, wenn die Dinge dort durcheinandergebracht würden.«
    Sie warf einen Blick um ihn herum in das Zimmer und auf den Schreibtisch vor dem Fenster, auf dem sich Bücher und Unterlagen stapelten. »Sie sind wohl einer dieser Gelehrten, was?«
    »Eher neugierig als gelehrt.«
    Kritisch musterte sie den Raum – und ihn. »Sie haben keinen Diener. Ich hatte angenommen, dass Sie einen haben würden.«
    »Ich reise viel. Ein Diener würde mich nur aufhalten.« Außerdem würde ein Diener niemals die Bedingungen akzeptieren, unter denen er die letzten acht Jahre gelebt hatte. Auch Diener hatten ihre Ansprüche.
    »Dann stellen Sie wohl jeweils vor Ort einen an«, sagte Marian. »Solange Sie hier sind, können Bella und ich diese Dinge für Sie erledigen, wenn Sie möchten. Ihre Kleidung waschen und all das. Es ist natürlich nicht so gut wie ein Diener. Wir werden Ihnen nicht beim Baden und Rasieren helfen, aber für zehn Pence schrubben und bügeln wir Ihre schönen Hemden.«
    »Das ist besser, als sie woanders hinzubringen.«
    Sie einigten sich wegen der Wäsche und anderer Aufgaben. Als sie fertig waren, durchbrach jäher Lärm von unten die Stille des Hauses.
    Marian hing ihren Lappen an die Klinke des Lagerraums und wischte sich ihre Hand an der Schürze ab. »Das sind wohl die Pflanzen. Ich muss nachsehen, ob Miss Pennifold Hilfe benötigt.«
    Alles war voller Pflanzen. Überall standen sie herum. Celia sah sich im Salon um. Sie war furchtbar aufgeregt, dass ihr Plan wortwörtlich in Erfüllung gegangen war.
    Der untere Treppenabsatz war voller Blumentöpfe. Neben dem Eingang zum Salon stand eine Palme, die so groß war wie sie selbst. Verity, gekleidet in ein elegantes rotes Ensemble, das ihrem dunklen Haar und der hellen Haut

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