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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Celia war davon überzeugt, Daphne niemals zuvor erröten gesehen zu haben.
    »Ich beziehe mich damit natürlich auf Miss Pennifold«, fügte er hinzu. »Das haben sie und ich gemeinsam, diesen Wunsch nach einem Rückzugsort.«
    Daphne gewann den Bruchteil ihrer Fassung wieder, den sie verloren hatte. »Dieses Haus haben Sie ebenfalls gemeinsam, wie es scheint.«
    Celia bekam langsam das Gefühl, dass sich Daphne und Mr Albrighton gleich streiten würden. Verity schien das ebenfalls zu denken, so gebannt, wie sie der Unterhaltung folgte.
    »Ihre Besorgnis ist bewundernswert, Mrs Joyes«, versuchte Jonathan sie zu besänftigen. »Doch Miss Pennifold hat sich an meine Anwesenheit bereits gewöhnt. Wenn Sie sich um Ihre Freundin sorgen, kann ich Ihnen versichern, dass sie durch mich hier sehr sicher ist und die Damen keine der Unannehmlichkeiten befürchten müssen, die für alleinlebende Frauen üblich sind.«
    Er verbeugte sich und ging in den Garten hinaus. Daphne sah ihm mit zusammengekniffenen Augen nach.
    Schließlich wandte sie sich vom Fenster ab und schlug ihr Geschäftsbuch wieder auf. »Kein Wunder, dass du nicht mehr auf dem Land leben wolltest, Celia.«
    »Ich bin nicht wegen Mr Albrighton hergezogen, wenn du das damit andeuten willst. Ich habe ihn wirklich nur als Mieter von meiner Mutter übernommen. Die Angelegenheit war eine vollkommene Überraschung und seine fortgesetzte Anwesenheit hier ein stetiges Ärgernis.«
    »Ich habe nie bezweifelt, dass sein Anrecht auf dieses Zimmer eine Überraschung war.« Sie lächelte. »Wirklich.«
    »Er ist der Sohn eines Earls«, bemühte sich Verity, die Wogen zu glätten. »Der uneheliche Sohn des letzten Earl of Thornridge.«
    »Verity, da du selbst dein Glück bei dem Sohn eines Earls gefunden hast, denkst du vielleicht, dass sie alles anständige Männer sind. Bedauerlicherweise hat meine Erfahrung gezeigt, dass ein Titel weder einen guten Vater voraussetzt noch einen respektablen Sohn. Doch wenn unsere Celia denkt, dass er ein anständiger Mann und sie hier mit Marian und Bella sicher ist, ist das alles, was zählt.«
    »Ich bin mir sicher. Und auch wenn seine Anwesenheit immer noch störend ist, hat er sich doch nicht als so aufdringlich entpuppt, wie ich zunächst gedacht hatte. Eigentlich ist er sogar kaum da.«
    »Wie praktisch.«
    »Er hat diese Regale gebaut«, legte Verity erneut ein gutes Wort für ihn ein.
    »Das erklärt wahrscheinlich die vielen Nägel. Er scheint die Sorte Mann zu sein, dem es wichtig ist, dass die Dinge auf seine Art erledigt werden.«
    »Ich habe keine Lust mehr, über ihn zu sprechen«, verkündete Celia. »Der heutige Tag markiert den Beginn unserer Partnerschaft, Daphne, und das ist viel interessanter. Verity, ich denke, wir sollten diese großen da noch ein Regalbrett weiter nach unten stellen.«
    Daphne sah zu, wie sie und Verity die Pflanzen umstellten. Und die ganze Zeit spürte Celia den Blick ihrer älteren Freundin auf sich.
    »Hat er versucht, mit dir anzubändeln, Celia?« Die Frage kam eine halbe Stunde später aus dem Nichts.
    »Anzubändeln? Wer?«
    »Als ob du das nicht wüsstest.«
    »Oh, du meinst Mr Albrighton. Natürlich nicht. Ich bin doch nicht dumm, Daphne. Und auch kein Kind mehr.«
    »Das ist wahr – du bist weder dumm noch ein Kind. Du bist eine junge Frau, die das Leben stets mit fast unbarmherziger Ehrlichkeit betrachtet hat. Ich habe nur aus Neugier gefragt, nicht, um dich zu kritisieren oder zu verurteilen. Nicht mal, um dir einen Rat zu geben. Ich habe mich nur gefragt, ob dieser gut aussehende Mann mit dir angebändelt hat.«
    »Das hat er nicht.« Sie war sich nicht sicher, was Daphne mit »anbändeln« meinte, aber sie entschied, dass ein Kuss nicht zählte.
    »Wie schade«, sagte Daphne, während sie etwas in ihrem Geschäftsbuch notierte. »Ich stelle mir das durchaus angenehm vor.«
    Celias riss ihren Mund auf. Sie sah zu Verity. Beide warfen einen schockierten Blick zu Daphne. Dann begannen alle drei zu lachen.

8
    Celia stieg die Stufen zum Dachboden hinauf, in der Hand einen großen Schlüssel. Auf der obersten Stufe hielt sie inne.
    Die Tür, zu der sie wollte, lag dem Zimmer von Mr Albrighton direkt gegenüber. Das war der einzige Raum, den sie in diesem Haus noch nicht sorgfältig durchsucht hatte. Nachdem nun die Pflanzen gebracht worden waren und sie einen Mietwagen bestellt hatte, um sie während der nächsten Woche auszuliefern, hatte sie Zeit, sich dieser notwendigen Aufgabe zu

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