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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Öffentlichkeit.«
    »Es gibt noch andere?«
    »Oh ja. Ich wurde schließlich nicht darauf vorbereitet, eine Braut zu sein. Ich war mir darüber im Klaren, und doch habe ich mir, wie Sie ja wissen, vorgestellt, dass es anders enden könnte.«
    Er lächelte freundlich, um ihre furchtbare Enttäuschung an jenem Tag anzuerkennen. Seine tiefliegenden Augen fesselten ihre Aufmerksamkeit, und einen zeitlosen Moment lang ließ sie sich in seinem Blick treiben.
    »Zum Beispiel das hier.« Sie sah wieder zur Truhe und ging die Kleidung durch, bis sie auf einen geranienroten Seidenstoff stieß. Sie zog das Kleid heraus. »Nicht gerade eine zurückhaltende Farbe, aber sehr modisch und an sich auch nicht skandalös. Doch …« Sie hielt das Kleid hoch, sodass es sich auseinanderfaltete. Das Oberteil bestand aus durchsichtiger Spitze und sonst nichts. »Nur eine Närrin würde die Zukunft vergessen, die ihr bevorsteht, wenn ihre Mutter ihr so etwas kauft, oder nicht?«
    »Wenn Sie annahmen, dass Spitze eine angemessene Wahl sei, dann lagen Sie gar nicht so falsch. Diese Spitze wäre angemessen, egal, welches Leben Sie führen würden. Nicht alle Ehemänner behandeln ihre Gattinnen wie ewig errötende Jungfrauen.«
    Sie lachte und legte das Kleid beiseite. »Dann werde ich es vielleicht an Verity oder Audrianna weitergeben. Ich bezweifle, dass einer der beiden Ehemänner besonders schockiert sein wird.«
    »Hawkeswell und Summerhays? Ich kann Ihnen versichern, dass Sie damit recht haben.«
    Sie ging auf die Knie, um weiter in der Truhe zu stöbern. »Also für beide eines. Ich bin mir sicher, dass sich hier noch ein weiteres mit ähnlicher Wirkung befindet.«
    Er kniete sich neben sie und streckte seinen Arm aus, sodass sie die teuren Stoffe darüber hängen konnte, statt sie auf den staubigen Boden zu legen. Sie stapelte sie bis zu seinem Kinn hoch, bevor sie das weiche perlmuttfarbene Kleid fand, das sie gesucht hatte. Sie faltete es auseinander und betrachtete den tiefen Ausschnitt und das fast durchsichtige Leibchen.
    »Ich denke, das würde zu Verity passen«, sagte sie. »Stimmen Sie mir zu?«
    »Es wäre unangebracht, mir Lady Hawkeswell darin vorzustellen.«
    »Sie können zumindest zugeben, dass ihr die Farbe stehen würde.«
    »Ich glaube, Ihnen würde die Farbe noch besser stehen.«
    Sie warf ihm einen Blick zu und sah in seinen dunklen Augen sich selbst in diesem Kleid, umgeben von Kissen und Vorhängen aus anderen herrlichen Seidenstoffen – und einem großen düsteren Mann voller Geheimnisse, der den erotischen Anblick, den sie bot, bewunderte.
    Celia spürte die Wärme in ihren Wangen und anderen Körperteilen. Schnell verwandte sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf das Zusammenfalten des Kleides, während die Möglichkeiten und Erwartungen in angespannter Stille zwischen ihnen pulsierten.
    Sie wollte gerade nach seinem Kleiderstapel greifen, da fiel ihr Blick auf etwas in der Truhe. Nachdem sie eine graue Wollpelisse beiseitegeschoben hatte, entdeckte sie eine Mappe im Folioformat, die auf dem Boden der Truhe gelegen hatte. Sie schlug sie auf.
    »Ihre Gemälde und Zeichnungen«, stellte sie fest. »Die Mappe ist sehr dick. Vielleicht sind sie alle hier.«
    Er warf einen interessierten Blick hinein. Sein Betrachtungswinkel brachte ihn noch näher an Celia heran. So nah, dass sie die Seife riechen konnte, mit er sich wusch. So nah, dass sie erkennen konnte, wie dicht seine Wimpern waren. Ihr Herz schlug schneller und sie befürchtete, wie ein Schulmädchen zu stottern.
    Sie nahm ihm die Kleider aus der Hand und legte sie schnell wieder in die Truhe zurück. Dann untersuchte sie die anderen Gegenstände im Zimmer, während sie zu ignorieren versuchte, dass er immer noch auf ein Knie gestützt auf dem Boden vor ihr hockte. Sie stellte sich vor, wie er sie wieder berührte, den nächsten Kuss, und …
    Unbesonnene, dumme Gedanken. Er war nicht für sie und sie nicht für ihn vorgesehen, zumindest auf keine respektable Art und Weise. Und doch scherte sich ihr Körper überhaupt nicht darum, und ihre Gedanken waren keineswegs anständig. Stattdessen schoben sich ihr immer wieder die Dinge in den Kopf, die Mama ihr beschrieben hatte. Und einige davon kamen ihr zum ersten Mal ansprechend vor.
    Sie drängte die skandalösen Bilder aus ihren Gedanken. »Ich muss den Testamentsvollstrecker wahrscheinlich darüber informieren, nicht wahr? Dieser Teppich ist sehr wertvoll, und in einer der anderen Truhen liegen ihre

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