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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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annahm, dass Sie es ebenfalls wollten … nun, es war naiv. Wenn es Liebe ist, die Sie wollen, sollten Sie sich vielleicht ein anderes vielversprechendes Mädchen suchen.«
    Er nahm es nicht gut auf. Kein Mann würde das tun. Mama hatte sie gewarnt, dass viele Männer, insbesondere von seiner Art, es als besondere Ehrung betrachteten, wenn sie eine Frau mit ihrem Interesse bedachten.
    Er kniff seine Augen zusammen. Sein Gesicht verzerrte sich wütend. »Ich habe zu lange gewartet, um so leicht entmutigt zu werden.«
    »Sie hätten überhaupt nicht warten sollen.«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Sie sind gegangen, nicht wahr? Nachdem ich Ihrer Mutter die ersten beiden Jahre Ihrer Zuwendungen bezahlt hatte. Sie hat mich wegen Ihnen und dem Geld so lange vertröstet, bis ich wusste, dass ich zumindest Letzteres niemals wiedersehen würde. Doch Sie …«
    »Sie haben ihr Geld gegeben und sie hat es Ihnen nicht zurückgegeben, nachdem ich fort war?« Diese Enthüllung war für sie wie eine Ohrfeige. Der Schock erschütterte ihre Fassung.
    »Sie war davon überzeugt, dass Sie zurückkehren würden, hat sie gesagt. Es wäre nicht mehr als eine kurze Verzögerung.« Er sah sie freiheraus an.
    Ihr drehte sich der Magen um.
Oh, Mama!
Auch ohne Geschäftsbuch wusste sie nun, dass zumindest eine weitere Schuld ausstand. Kein Wunder, dass er hier so kühn aufgetaucht war, seine Vermutungen wie einen neuen Hut getragen und das Thema ohne viel Federlesens angeschnitten hatte.
    Wieder sah er sich in dem kleinen Salon um. »In spätestens drei Monaten werden Sie dieses Haus und diese Gegend hassen. Sie wurden für etwas Besseres geboren. Ich werde mich um Sie kümmern, Celia. Es wird Ihnen an nichts fehlen. Alles wird sein, wie es ursprünglich für Sie geplant und seit dem Tag Ihrer Geburt vorgesehen war.«
    Er sprach nur aus, was die meisten Leute ohnehin glaubten. Sie spürte, wie ihre Wangen zu brennen begannen, denn manchmal glaubte sie es ebenfalls.
    »Ich wurde geboren, wie wir alle geboren werden, Anthony. Nackt und unschuldig. Die Tochter einer Hure kommt nicht mit einem Mal auf ihrer Stirn und ihrer Seele auf die Welt, das sie wie ihre Haarfarbe geerbt hat.«
    »Und sind Sie immer noch unschuldig, Celia? Als ich das letzte Mal mit Alessandra sprach, glaubte sie, dass dem so wäre.«
    »Wie bitte? Sie haben sie gefragt, ob ich …« Sie hatten über sie gesprochen, am Ende wie am Anfang, wie über einen Gegenstand, den er erwerben wollte. »Wie können Sie es wagen, mir diese Frage zu stellen, um sicherzugehen, dass die Ware nicht beschädigt wurde, als ob ich eine … eine … Das ist einfach zu viel! Ich muss Sie nun bitten zu gehen.«
    »Bitte hören Sie mich erst an. Es liegt auch in ihrem Interesse.«
    »Sie haben kein Recht darauf anzunehmen, was in meinem Interesse liegt.«
    »Es ist dumm von Ihnen, mich zu beleidigen, Celia. Sie haben mir vor langer Zeit aus Liebe Ihre Unschuld geschworen und können nun kaum schockiert sein, dass ich mich nach ihrer Unversehrtheit erkundige. Ich werde Ihr Benehmen Ihrer Überraschung darüber zurechnen, mich wiederzusehen. Ich war vielleicht zu ungeduldig, aber nach fünf Jahren wird man mir das wohl kaum übelnehmen können.«
    Sein Ehrgefühl überraschte sie. »Ich muss darauf bestehen, dass Sie jetzt gehen.«
    Er stand auf, aber nicht, um sich zu verabschieden. Zu ihrem Schrecken kam er auf sie zu. Sie wich zurück, bis sie mit ihrem Rücken gegen die Wand stieß. Dann waren seine Hände auf ihrem Gesicht und hielten es unsanft fest. Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Sie drehte ihr Gesicht so weit weg, wie sie konnte, sodass seine Lippen nur ihre Wange trafen.
    »Hören Sie auf, Anthony! Gehen Sie jetzt, ich flehe Sie an«, rief sie.
    Sein Griff verstärkte sich, und er zwang ihr Gesicht nach vorne.
    »Die Dame hat Sie gebeten zu gehen, Dargent. Wenn Sie ein Ehrenmann sind, wollen Sie sie bestimmt nicht noch weiter bedrängen, sondern ihrem Wunsch nachkommen.«
    Plötzlich war sie frei und Anthony stand ein paar Schritte entfernt. Celia wandte sich zu der rettenden Stimme um.
    Mr Albrighton stand in der Tür, vom Haar bis zu den Stiefeln dunkel, bis auf das leuchtende Weiß seines Halstuchs und seines Hemdes. Anthony warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Seine Wangen waren errötet, ob vor Erregung oder Zorn, konnte Celia nicht sagen.
    Mr Albrightons Ton war durchaus freundlich gewesen. Und doch war nicht zu übersehen, wie seine Präsenz die Luft im Raum mit einer

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