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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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öffentlich mit mir befreundet sein könne. Sie hat furchtbar geweint, aber ich habe natürlich nichts anderes erwartet. Ich fand es großzügig von Sebastian, dass er ihr überhaupt erlaubt hat, mich weiterhin zu kennen.«
    »Wenn sie ihm damals gehorcht hat, wird sie jetzt nicht damit aufhören. Sebastian scheint seine Meinung geändert zu haben.«
    »Oder sie hat ihn davon überzeugt.« Sie kicherte. »Ich frage mich, wie sie das geschafft hat.«
    »Vielleicht war sie ungewöhnlich großzügig.« Er küsste ihre Schulter. »Ich habe mit dem Gedanken gespielt, Sebastian heute einen Besuch abzustatten. Warum begleite ich dich nicht einfach dorthin?«
    Sie drehte sich in seinen Armen um und sah ihn an. »Würdest du das tun? Ich gebe zu, dass schon der Gedanke, mich dieser Tür allein zu nähern – ich stelle mir immer wieder vor, was passieren würde, wenn ich etwas missverstanden habe und …«
    »Du bist genauso würdig, dich ihrer Tür zu nähern, wie jede andere Frau, die sie kennt. Das hat sie so in ihrem Brief zum Ausdruck gebracht, und so ist es auch. Wir werden deine Kutsche nehmen und heute Nachmittag hinfahren.«
    »Das ist viel zu auffällig. Wenn du zu viel mit mir gesehen wirst, wird dein Name mit meinem in Verbindung gebracht werden.«
    »Niemand wird zwei unbedeutende Leute in einem Einspänner bemerken, Celia. Und wenn doch, wird es in deinem Alter deinem Ruf auch nicht schaden.«
    »Ich bin nicht um meinen Ruf besorgt, Jonathan. Deine Aussichten sind viel besser, als meine jemals sein werden. Du bist derjenige, der vorsichtig sein muss.«
    Er drehte sich herum, sodass er auf ihr lag und auf ihr Gesicht hinunterblicken konnte. »Mein Ruf wird nicht dadurch beschädigt werden, dass man uns zusammen sieht. Das ist absurd.«
    Sie begann zu sprechen, doch hielt dann inne. Sie wendete ihren Kopf ab und wich seinem Blick aus. Das ersterbende Kaminfeuer spendete nur noch wenig Licht, und ihr Gesichtsausdruck war nicht klar zu erkennen, aber er hatte das Gefühl, dass sie eher traurig als verärgert wirkte.
    »Dennoch werden wir uns eine geschlossene Kutsche mieten. Vielleicht wird die Welt auf diese Weise gar nicht erfahren, wie töricht du und Audrianna euch verhaltet.«
    »Wie nett von deinem Mieter Mr Albrighton, dich zu begleiten«, sagte Audrianna an diesem Nachmittag, nachdem sie Celia und Jonathan willkommen geheißen hatte.
    Sie waren allein in ihrem persönlichen Salon. Jonathan hatte nach Sebastian gefragt, und beide Männer waren sofort in der Bibliothek verschwunden.
    »Er ist inzwischen mehr als mein Mieter geworden …«, sagte Celia.
    Audrianna lächelte. »Nun, was Liebhaber angeht, hättest du es wohl schlechter treffen können, denke ich.«
    »Du solltest eigentlich schockiert sein.«
    »Und doch bin ich es nicht. Stell dir das nur vor.«
    »Wegen meiner Mutter?«
    Audriannas Lächeln verschwand. »Was für eine dumme Frage, Celia. Ich bin nicht schockiert, weil du eine Frau bist und er ein stattlicher Mann und weil deine Ansichten über sinnliche Intimität, seit ich dich kenne, eine gewisse … wie soll ich es nennen … Ironie in sich getragen haben.«
    »Vergib mir. Du hast vollkommen recht. Es war eine dumme Frage. Seit öffentlich bekannt wurde, dass ich die Tochter von Alessandra Northrope bin, vermute ich allzu schnell Beleidigungen, wo manchmal gar keine beabsichtigt sind.«
    Nun wirkte Audriannas liebliches Gesicht besorgt. »Aber manchmal sind sie beabsichtigt?«
    »Natürlich. Ich bin dankbar, dass du mich heute offen empfängst, aber ich befürchte, dass du dafür wohl einen Preis zahlen wirst.« Sie sah zur Tür. »Weiß deine Schwiegermutter, dass ich hier bin?«
    Audrianna glättete mit der Hand ein paar ihrer kastanienbraunen Locken, während sie mit geneigtem Kopf dasaß. »Sie ist gerade heute zufällig aufs Land gereist. Ich bezweifle, dass sie vor Beginn der Saison zurückkehren wird.«
    »Dann wirst du wohl um den Preis dafür, mich zu empfangen, herumkommen.«
    »Oh, sie weiß es. Wir hatten gestern einen heftigen Streit, bevor ich dir diesen Brief geschrieben habe. Ich habe ihr Fragen über deine Mutter und den alten Klatsch gestellt, und schließlich wurde ihr klar, dass mein Interesse bedeutete, dass ich immer noch mit dir befreundet bin, und, nun ja …« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Genau das meine ich! Unsere Freundschaft bereitet dir schon Schwierigkeiten, selbst wenn wir diskret sind. Wie viel schlimmer wird es sein, wenn wir nicht …«
    »Nein, ganz im

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