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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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vielleicht gar nicht so viel ausmachen, wenn sie sich ihm diskret vorstellte.
    »Du wirst mir nicht verraten, was du hier willst, oder?« Sebastian stellte die Frage, während er auf dem Kanapee in der Bibliothek saß und ein Buch las. Während er sprach, sah er nicht einmal auf.
    »Ich widme mich gerade aus purer Neugier der Heraldik«, sagte Jonathan, während er eine Seite umblätterte. Darauf waren Hunderte Wappen zu sehen, die alle recht ähnlich wirkten. Eine einzelne Farbe konnte eine andere Person bedeuten, und alles, was er zur Verfügung hatte, waren grobe Zeichnungen, die er von Alessandras Bildern abgepaust hatte.
    Celia hatte lediglich gesehen, wie er die kolorierten Wappen kopiert hatte. Sie war nicht mehr im Raum gewesen, als er sich den anderen Zeichnungen zugewandt und eine Chronologie von Alessandras Liebhabern erstellt hatte.
    »Es ist eine gute Sache, dass Castleford nicht hier ist. Er würde dir sagen, dass du ein Langweiler bist.«
    »Und unhöflich obendrein. Gott sei Dank bist du viel zu gut, um mir so etwas vorzuwerfen. Darum benutze ich ja auch deine Bibliothek und nicht seine.«
    »Und ich bin außerdem zu gut, um darauf hinzuweisen, dass es einen Ort gibt, an dem du die Antworten viel schneller als in jeder privaten Bibliothek finden würdest.«
    »Ich bezweifle, dass mich das College of Arms empfangen und mir diese Antworten geben würde, schon gar nicht, wenn es um reine Neugier meinerseits geht.«
    »Die haben doch sonst nichts zu tun.« Er sah von seinem Buch auf. »Außer natürlich, du musst deine Neugier aus irgendeinem Grund geheim halten. Außer du machst das gar nicht aus reiner Neugier.«
    Das war direkt auf den Punkt. Und sehr informativ. »Hast du denn einen Grund zu glauben, dass es nicht aus reiner Neugier geschieht?«
    »Keinen speziellen, außer dass dies kein Thema ist, mit dem sich ein Mann, der sich für wissenschaftliche Untersuchungen interessiert, normalerweise beschäftigen würde.«
    »Ich beschäftige mich mit vielen Dingen.«
    Sebastian lachte auf. »Das tust du in der Tat. Normalerweise bin ich mir dieser Dinge aber zumindest flüchtig bewusst. Doch nicht dieses Mal. Hier geht jemand äußerst diskret vor.«
    Offensichtlich, wenn weder Castleford noch Summerhays etwas herausfinden konnten. Es war an der Zeit, den guten Onkel Edward zu fragen, wer diese äußerst diskrete Person war.
    »Es war nett von dir, deiner Frau zu erlauben, Miss Pennifold zu empfangen«, sagte er, um das Thema von sich selbst wegzubringen.
    Sebastian winkte ab. »Ich bezweifle, dass sie die erste Person mit einem solchen Hintergrund ist, die durch die Vordertür geht.«
    »Auf keinen Fall. Ich war beispielsweise auch schon hier.«
    Sebastian lächelte reumütig. »Das ist nicht ganz das Gleiche.«
    »Warum? Weil sich meine Mutter nur an einen Mann gehängt hat und im Hintergrund geblieben ist?«
    »Weil es keinen Hinweis darauf gibt, dass du einen Beruf ergreifen wirst, der deinen Ruf unwiderruflich beschädigen wird. Diese Unwahrscheinlichkeit einer dauerhaften Beschädigung ist bei Miss Pennifold keine gesicherte Tatsache. Das Jahr, das sie bei Miss Northrope verbracht hat, ist noch nicht vergessen.«
    »Ich habe in meinem Beruf bereits getötet, Summerhays. Wenn das einen Menschen nicht ruiniert, weiß ich nicht, was sonst.«
    »Wenn du damit sagen willst, dass die Miss Pennifolds dieser Welt ungerechterweise strenger beurteilt werden als die Mr Albrightons, dann stimme ich dir zu. Doch sowohl deine als auch ihre Vergangenheit und Zukunftsaussichten werden von Gerüchten begleitet. Ihre sind von der schlimmsten Art, deine von der besten. Das macht wohl den Unterschied aus, nehme ich an.«
    Jonathan hätte fragen können, warum Summerhays ihm bessere Aussichten bescheinigte, aber das musste er gar nicht. Castleford war wohl indiskret gewesen, was den Plan anging, sich mit Thornridge zu treffen.
    In diesem Moment betraten die Damen die Bibliothek. Sie hatten ihre Hauben aufgesetzt und trugen ihre Überkleider. Jonathan erhob sich, um sie zusammen mit seinem Gastgeber zu begrüßen.
    »Die Sonne scheint auf die Terrasse, und ich habe Cook gebeten, uns etwas Tee zu machen«, verkündete Lady Sebastian. »Würden sich die Herren uns anschließen?«
    Jonathan richtete seine Aufmerksamkeit auf Audrianna, behielt aber auch Celia im Blick, die die Bücher, Regale und Fenster musterte. Gerade als Sebastian die Einladung seiner Frau annahm, fiel Celias Blick auf die Bände, die dort lagen, wo

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