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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Tatort. Ihre Zeugenaussage ist von größter Bedeutung. Irgendwann muss ich Sie dazu befragen. Am besten machen wir es gleich.«
    Wie die meisten Zeugen, die spüren, dass sie zu Verdächtigen geworden sind und sich verteidigen müssen, zeigte er ein Aufblitzen von Unmut. Wie die intelligenteren erkannte er dann jedoch, dass es das Beste war, die Situation hinzunehmen und den Verdacht zu entkräften.
    »Ich hatte einen langen Tag, Falco. Besprechungen, Auseinandersetzungen mit den Männern. Ich trödelte noch auf der Baustelle herum. Muss der Letzte gewesen sein, der gegangen ist.«
    »Ist das üblich?«
    »Mir gefällt es, besonders, wenn Dinge schief laufen. Man hat Zeit zum Nachdenken, kann sich versichern, dass keine Dreckskerle da rumhängen und irgendwas aushecken.«
    »Und, waren da welche?«
    »Nicht, nachdem sie gesehen hatten, dass ich meine Runden machte. Die meisten, die gern die Köpfe zusammenstecken, waren schon früh in die Stadt abgehauen.«
    »Wegen der Sache mit Mandumerus? Erwarten Sie Ärger?«
    »Wer weiß? Schließlich brauchen sie die Arbeit. Das könnte sie von Unüberlegtem abhalten.«
    Ich saß schweigend und müde da.
    Helena Justina fummelte an ihrem Umhang, schlug das eine Ende des Mantels über ihre linke Schulter wie eine Stola und raffte den Rest um ihren Körper zusammen, sodass ihr langer Rock darunter hervorschaute, der ihre Beine bedeckte, die das Anschauen verdienten. »Ich hörte von dem Streit heute Morgen zwischen Pomponius und Falco«, sagte sie. »Gab es nicht am Nachmittag noch eine Besprechung?«
    Cyprianus sah mich von der Seite an. Er erhoffte meine Unterstützung gegen diese weibliche Einmischung. Als auch ich einfach nur dasaß und auf seine Antwort wartete, rang er sich ein »Gab es« ab.
    »Was ist passiert?«, hakte ich nach, damit er sich mit dem Gedanken abfand, dass Helena und ich zusammenarbeiteten.
    »Wir haben alle noch mal dasselbe durchgekaut. Magnus verlor die Geduld, genau wie Sie am Morgen, Falco. Mir gelang es, ruhig zu bleiben, obwohl ich mehr als einmal kurz davor war, Pomponius eine zu knallen. Lupus wollte die Briten nicht in seinen Arbeitstrupp aufnehmen, also wurde unser Plan, die Belegschaft zu reorganisieren, bald abgewürgt.«
    »Warum ist Lupus dagegen?«, fragte Helena.
    Cyprianus zuckte mit den Schultern. »Lupus macht gern alles auf seine Weise.«
    »Also war Lupus wütend. Magnus war wütend, und Sie auch«, zählte Helena auf. Sie sprach leise und ruhig. »Sonst noch jemand?«
    »Rectus, der Abwasseringenieur, hat ziemlich rumgetönt. Eine neue Lieferung von Keramikrohren ist verschwunden. Die sind sehr teuer«, erklärte der Bauleiter in der Annahme, Helena hätte keine Ahnung von Materialpreisen. Er konnte ja nicht wissen, dass sie, weit davon entfernt, einen Verwalter zu haben, der ihre Rechnungen bezahlte, diese Aufgabe für mich übernahm. Helena überprüfte Rechnungen akribisch genau.
    »Wofür sind die Rohre?«
    »Wir benützen sie für das Bewässerungssystem des Gartens. Der Garten wird als Letztes angelegt. Rectus war ein Idiot, die Rohre so früh anzufordern. Aber wer sollte in Britannien sonst Verwendung dafür haben? Ich muss auf der Baustelle nachschauen. Die dämlichen Dinger könnten einfach an der falschen Stelle abgeladen worden sein, obwohl Rectus behauptet, er habe schon nachgeschaut.«
    Irgendwas bedrückte Cyprianus. Er machte sich über diese fehlenden Rohre Sorgen, als wäre das mehr als ein Routinediebstahl.
    Helena merkte es auch. »Haben Sie davor schon kostbares Material verloren?«
    »Oh … so was passiert.« Cyprianus wurde mundfaul. »Falco weiß das.« Zumindest von einem Problem, beim Marmorschneiden. Milchato hatte das zugegeben.
    Falco übernahm jedoch den Staffelstab nicht wieder. Falco gefiel es, seinen Liebling an seiner Stelle ermitteln zu sehen.
    »War Rectus wütend?«, fragte sie als Nächstes, als wäre sie nur neugierig.
    »Rectus ist ein flammender Komet. Er kann nur fluchen und schäumen.«
    »Was ist sonst noch bei der Besprechung passiert?«, fragte Helena. »War sonst noch jemand sauer?«
    »Strephon war genervt wegen dieses Statuenverkäufers, mit dem Sie befreundet sind, Falco, derjenige, der um ein Gespräch gebeten hat. Pomponius hasst Händler. Strephon hat ihn erneut zu überreden versucht, aber er hat abgelehnt. Strephon kann die Hausierer nicht abwimmeln, er ist zu nett. Er hasst es, andere unglücklich zu machen.«
    »Könnte Sextius bereits wissen, dass Pomponius ihn nicht

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