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Eine Leiche zu Ferragosto

Eine Leiche zu Ferragosto

Titel: Eine Leiche zu Ferragosto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Fiammetta Lama
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Tennispartie und Shoppingtour die Via dei Mille rauf und runter, bei der sie ein paar tausend Euro für irgendwelche Designerfähnchen verpulverte. Sie war ein Snob, verstehen sie? Und ich kann Snobs nicht ausstehen.«
    Santomauro auch nicht, dafür erkannte er sie, wenn er welchen begegnete. Dieser hier war von der schlimmsten Sorte: der Snob, der keiner sein wollte, der Intellektuelle, der Krimis las, der Naturfreund mit Millionärsvilla, der Verächter mondäner Eitelkeiten, der aber das letzte Hemd hergeben würde, um ins Fernsehen zu kommen. Gegen ihn war Elena Mazzoleni ein Lämmlein, und dem Maresciallo wurde sie fast sympathisch, die arme Frau, umringt von lauter Freunden, die selbst nach ihrem gewaltsamen Tod kein gutes Haar an ihr ließen. Und außerdem standen die Mondadori-Krimis nach Nummern geordnet im Regal und nicht alphabetisch nach Autorennamen, ein alarmierendes Zeichen, dass sie sozusagen von der Stange gekauft und gut sichtbar einsortiert worden waren, nicht aber wieder und wieder gelesen.
    »Ein paar Sachen haben wir vierhändig geschrieben, vor einigen Jahren. Es war ja nicht so, dass sie keine Ideen hatte, manchmal sogar ganz gute, aber sie mussten eben in Form gebracht werden, geschliffen und poliert, und eine Weile habe ich sie dabei unterstützt. Dann aber gewannen wir den ersten Preis beim Mystfest in Cattolica, und mir wurde die Zusammenarbeit zu eng. Ich hatte mir in der Zwischenzeit auch im Journalismus mein Standing erkämpft, hinzu kamen ein paarMeinungsverschiedenheiten, gewisse Unvereinbarkeiten und dann …«, er hob mit einem offenen Lächeln die Hände.
    Santomauro übersetzte innerlich: Sie hatte die Einfälle, er hing sich dran, und als die Tür dann einen Spaltbreit aufging, wurde er übermütig und schickte sie in die Wüste.
    »Leider war unsere Trennung nicht gerade einvernehmlich. Wir hatten ein paar Sachen gemeinsam verfasst, zwei Kurzgeschichten und den Entwurf zu einem Roman, um genau zu sein, die nicht mehr beendet wurden. Da der Großteil der Arbeit von mir gekommen war, habe ich sie in aller Freundschaft gefragt, ob sie einverstanden sei, dass ich den Roman zu Ende schreibe. Weltuntergang! Sie hat mich rausgeworfen und gesagt, er sei von uns beiden und wir müssten ihn zusammen beenden oder gar nicht. Das Ergebnis ist, dass die Sachen seit mittlerweile zwei Jahren in einer Schublade vergammeln.«
    Übersetzung: Nachdem er sich getrennt hatte, wollte er ihr erneut ihre Ideen klauen, doch diesmal war Elena auf der Hut und hielt dagegen.
    »Was meinen Sie, jetzt, wo sie tot ist, oje, ich will ja nicht kleinlich erscheinen, aber ich fühle wie ein Vater für seine vernachlässigten Kinder … Meinen Sie, ich könnte das Material jetzt nutzen, oder sollte ich mich lieber an einen Anwalt wenden, der auf Urheberrecht spezialisiert ist?«
    »Ja, Signor Sangiacomo, tun Sie das, ich kenne mich mit diesen Dingen überhaupt nicht aus.«
    »Nennen Sie mich ruhig Titta, ich heiße Giovanbattista, aber für meine Freunde Titta. Wie Sie sehen, Maresciallo, war unsere Beziehung recht stürmisch, aber nicht so, dass es für einen Mord reichen würde. Sie war nett, wenn auch ein wenig impulsiv, und sie hatte Sinn für Humor und das gewisse Quentchen Biss. Ich fand sie erfrischend, nicht so wie Valentina, aber immerhin.«
    Schon wieder dieser Name. Santomauro machte sich eine Notiz im Geist. »Haben Sie sie in den letzten Wochen gesehen?«
    »Ach was, ich stehe doch nicht etwa unter Verdacht? Das scheint mir allzu abgedroschen für Sie, lieber Santomauro. Wiedem auch sei, vor etwa drei Wochen bin ich hergekommen und war seitdem ständig in weiblicher Begleitung, die Signorina ist bei Bedarf gerne bereit, mein Alibi zu bestätigen. Wir waren Tag und Nacht beisammen. Cristina! Beweg deinen Hintern und komm her!«
    Klar, wieso auch nicht, dachte Santomauro angewidert, ein perfektes Alibi. Zwei Sekunden später, als hätte sie um die Ecke alles belauscht, trat eine junge Frau auf, die ihre üppigen Formen ganz ungeniert in einen mehr oder minder durchsichtigen Pareo gewickelt hatte. Die schmollmündige Brünette stellte sich als Cristina Petroncelli vor. Widerstrebend gab sie zu, ihren Schatz in jenen Tagen der Leidenschaft keine Sekunde aus den Augen gelassen zu haben, und kehrte dann dahin zurück, wo sie hergekommen war.
    »Sie hat Philosophie studiert«, vertraute Giovanbattista ihm an, ohne rot zu werden, »und ist superfix am Computer. Ich kann hier nur halb Urlaub machen und habe mir

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