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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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war die Stimme des Models. Sie kicherte erneut.
Ein Mann, der wie Lutz Terfoorth klang, murmelte eine kurze Entschuldigung, die jedoch überhaupt nicht entschuldigend schien. Das Model kicherte noch immer.
Simon kümmerte sich um die verbliebenen Kerzen auf dem Sims, die nun auch eine nach der anderen angezündet wurde. Schließlich klappte die Tür und Kalle kam mit weiteren Kerzen zurück. Im Salon wurde es heller und nur wenige Augenblicke später herrschte wieder ausreichend Licht im Raum.
Doch unvermittelt ertönte wieder ein Schrei. Dieses Mal kam er von Cleopatra Schäfer. »Oh Gott«, fügte sie hinzu.
Kaum hatten diese beide Worte ihren Mund verlassen, erschallte ein »Oh nein« im Chor, und Simon drehte sich zu den Gästen um. Und da sah er ihn. Auf dem Boden neben dem Flügel lag ein lebloser Körper.
Simon ging darauf zu und wurde blass. Es war Fritz Wupke.
»Ist er tot?«, fragte Cleopatra Schäfer. Simon hielt die Hand an den Puls im Hals. Er spürte kein Klopfen unter seinen Fingern.
»Ja.« Simon begann zu zittern. Das konnte doch nicht wahr sein!
»Super.« Cleopatra Schäfer strahlte über das ganze Gesicht.
»Was?« Simon war fassungslos.
»Das ist eine super Überraschung. Mann, Herr Neumayer. Das ist ein tolles Spiel.«
Das Model kam sofort zu ihnen gelaufen. »Ich hab doch gesagt, der Wupke gehört dazu. Als er sich angeblich verfahren hat, wusste ich es sofort. So doof kann keiner sein.«
Der Stolz über ihre detektivische Spürnase ließ ihre Augen leuchten.
»Woran ist er denn gestorben?« Cleopatra ließ sich den Fall nicht aus der Hand nehmen. Sie untersuchte die Leiche ganz genau, bis sie die Stichwunde fand. Genau ins Herz.
»Stichwunde im oberen, linken Quadranten. Er muss sofort tot gewesen sein.«
Simon musste sich setzen. Er sah, wie das Blut aus dem Mann auf den Boden tropfte und den Teppich tränkte. Das war echtes Blut. Das war eine echte Leiche. Genau wie Lukas draußen in der Schlucht. In dieser Gruppe war ein Killer, und er befand sich hier im Raum. Er war mitten unter ihnen.
    Simon ließ den Blick von einem zum anderen gleiten. Er sah die Begeisterung der Gäste für die gelungene Überraschung, die Bewunderung für die naturgetreue Darstellung einer Leiche und den Spaß am Lösen des Rätsels. Aber keiner von ihnen sah wie ein Mörder aus.
Was sollte er jetzt tun? Wenn er den Gästen sagte, dass die Leiche echt war, würde hier im Raum eine Panik ausbrechen. Jeder würde jeden verdächtigen, und der Mörder konnte das ausnutzen und entkommen. Aber wenn er es ihnen verschwieg, waren sie alle in Gefahr, denn wer sagte denn, dass das die letzte Leiche gewesen sein würde? Simon musste unbedingt die Polizei holen, es gab keine andere Möglichkeit. Aber sogar das war leichter gesagt als getan. Denn das Telefon funktionierte nicht, der Computer war ohne Strom nutzlos, und Handys hatten hier auf dem Berg sowieso keinen Empfang. Er musste die Ursache des Stromausfalls finden und ihn beseitigen, damit er an den Computer kam. Wenn das nicht klappte, konnte er versuchen, mit dem Schneemobil ins Tal oder zur Bergstation oben am Lift zu fahren, wo sie Funk besaßen.
    Plötzlich jubelte Mona Winter.
»Ich habe etwas gefunden! Ein Rätsel!«
Als sie die Leiche drehte, hatte sie unter dem Körper ein neues Kreuzworträtsel entdeckt.
    Waagerecht
    1. Deutscher Autorennfahrer
2. desinfizierende und heilende Paste
3. Mädchen in Uniform bei Festumzügen
4. Gerät für die Weltraumforschung
5. Fragewort
    Senkrecht
    1. Schlechtes Elternteil
2. Frühjahrsblüher
3. Wochentag
4. Staat der USA
5. Typ der Vogelfedern
    »Es ist dieses Mal größer und komplizierter!« »Klasse!«
»Ich habe eine Idee. Wollen wir ihn nicht den Kreuzworträtselmörder nennen?« Mona Winter lächelte glücklich in die Runde. Die Anwesenden nickten.
»Gute Idee.« »Klasse. Kreuzworträtselmörder. Find ich gut.« »Ich auch.« »Klingt ganz nach Agatha Christie.« »Was will das Kreuzworträtsel denn dieses Mal wissen?« »Was ist ein Mädchen in Uniform bei Festumzügen?« »Keine Ahnung.« »Ein Fragewort, wie ›warum‹?« »Oder ›wer‹.« »Oder ›wieso‹.«
Sie rätselten unermüdlich. Das war Simons Chance. Er musste unauffällig hier raus und den Strom anstellen.
    Mit einer Taschenlampe ging er zurück in den Keller, wo sich direkt neben der Tür der Stromkasten befand. Er prüfte alle Sicherungen, konnte jedoch keinen Fehler finden. Sie schienen alle in Ordnung zu sein. Danach betätigte er den Haupthebel,

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