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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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stieß Simon mit dem Ellenbogen sanft in die Rippen. »Kein schlechtes Ablenkungsmanöver. Fast hätte ich es Ihnen geglaubt. Sie sind echt gut.«
Simon kämpfte mit sich. Vielleicht war es doch noch nicht vorbei. Wenn er jetzt darauf beharrte, würde ihm kein Mensch glauben, dass er die Wahrheit sagte. Und wenn doch, würde möglicherweise doch eine Panik ausbrechen und vielleicht würden sie Huber sogar lynchen. Mittlerweile traute er ihnen alles zu. Wenn er sie jedoch weiter in dem Glauben ließ, alles sei in Ordnung, konnte er sie weiter beschäftigen und Huber im Auge behalten. Wahrscheinlich war das die beste Lösung.
Das Model kam auf ihn zu. »Das war wirklich ein gelungenes Rätsel. Was kommt als Nächstes?«
»Nichts, das war es, denke ich. Ruhen Sie sich ein wenig aus, bald ist Mitternacht. Aber bleiben Sie hier im Raum, bei den anderen.«
»Es kommt nichts mehr?« Sie schien enttäuscht.
Simon nickte. »Nein.«
Er wandte sich zu Huber. »Und Sie bleiben auch hier, wo ich Sie sehen kann.«
Huber knurrte etwas, was wie Zustimmung klang.
Auf einmal kam Stefanie, das Zimmermädchen, mit hochrotem Kopf auf Simon zu. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand.
»Simon, das habe ich gefunden.«
»Was ist das?«
»Es gehört zum Spiel, du hast es wohl vergessen.«
Simon betrachtete das Blatt Papier und wurde blass. Es war ein weiteres Rätsel.
    Waagerecht
    1. Druckerfehler
2. Kleingartenabschnitt
3. tiefe Bewusstlosigkeit
4. um ein Organ
5. Gemälde (ein Wort)
6. Leben
7. eurasisches Gebirge
8. Teil eines LKWs
    Senkrecht
    1. Gefängnisfilm (1973)
2. verbotene Liebe
3. gerechtes Urteil
4. Einzelstück
5. chem. Element
6. Verbrecher
    Und dieses Mal hatte das Rätsel ein sehr langes Lösungswort, das aus mehreren Worten bestand.
Sofort stürzten sich die Gäste, die die Szene beobachtet hatten, auf ihn und rissen ihm das Blatt aus der Hand.
Stefanie wollte sich schon wieder abwenden, doch Simon hielt sie fest. »Woher hast du das? Wo lag das? Lag eine Leiche daneben?«
»Nein.« Ihr Gesicht verfärbte sich noch mehr.
»Wo war es? Sag es mir!«
»Es lag in deinem Schlafzimmer.«
»Was?«
»Ich weiß, das geht mich nichts an, aber ich wollte nur kurz nachsehen, ob ich den Anzug reinigen muss, weil ich vorhin gesehen habe, dass er so schmutzig war. Ich wollte dir nur helfen.«
»Schon gut. Du hast das wirklich in meinem Zimmer gefunden?«
»Ja. Auf dem Bett.«
»Und es lag keine Leiche daneben?«
»Nein.«
»Was soll das dann bedeuten?«
»Ich weiß es nicht. Ich dachte, du machst die Rätsel.«
»Nein. Ja. Eigentlich nicht. Aber danke.« Er wandte sich an Huber. »Was soll das bedeuten?«
Doch Huber schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«
Plötzlich ging ein begeistertes Raunen durch die Reihen der Gäste. Andrea Krist, das Model schrie auf. »Wow, das ist super. Von wegen, das war das letzte Rätsel. Jetzt geht es erst richtig los!«
Simon war ratlos. »Was meinen Sie?«
»Na, das Rätsel!«
»Wieso? Was bedeutet es denn?«
»Es heißt: ›Und du bist nicht mehr da‹.«
Simon schluckte.
Huber sah ihn verständnislos an. »Was soll das?«
Cleo erklärte es ihm. »Das heißt, dass es ein neues Opfer gibt. Derjenige, für den das Rätsel bestimmt war, ist garantiert der nächste Tote. Er wird das neue Jahr nicht erleben. Ein geniales Spiel.«
»Ja, sehr genial.« Simon flüsterte nur, bevor er sich zu Huber drehte. »Heißt das, dass Sie mich jetzt umbringen wollen? Nur zu!«
Huber schüttelte den Kopf. »Ich will Sie nicht umbringen. Ich weiß nicht einmal, wo Ihr Schlafzimmer ist.«
Mona Winter ging zu dem Zimmermädchen. »Wo haben Sie das gefunden?«
»Bei Herrn Neumayer«, hauchte Stefanie.
Mona schüttelte bedauernd den Kopf. »Das bedeutet nur, dass er es noch nicht platzieren konnte. Wer sollte denn der Nächste sein?«
Sie zwinkerte Simon zu, doch der lächelte nur gequält. »Das müssen Sie herausfinden.«
»Gut. Finden wir es heraus. Aber geben Sie uns einen Anhaltspunkt.«
Simon überlegte schnell. Die Gäste brauchten nicht zu wissen, dass er der Nächste sein sollte. Und es beruhigte ihn nur insofern, dass er dadurch keine Angst mehr um seine Gäste oder Angestellten haben musste. Sie waren sicher. Es ging nur um ihn.
    Huber hatte offenbar an alles gedacht. Oder war es doch nicht Huber? Woher hätte er wissen sollen, wo Simons Schlafzimmer lag? Auf der anderen Seite hätte er locker Kalle beauftragen können, es für ihn zu tun. Und das wäre noch ein Grund mehr, diesen dann umzubringen.
Es musste

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