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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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mir leid.“
    „Das konnten Sie nicht wissen“, erwiderte Alessa, und die Zofe warf ihr einen dankbaren Blick zu. „Was haben diese Kleider zu bedeuten?“
    „Die wollen Ms. Blackstone und Ms. Helena Trevick Ihnen leihen, Ms. Meredith. Ihre Ladyschaft sagte, Sie wären größer als ihre Tochter. Aber Ms. Blackstone hat Strümpfe, Schals und dergleichen herausgesucht. Was für ein hübsches Kleid Sie anhaben, Miss …“
    „Ja, mein Sonntagsstaat, den ich hier nicht mehr anziehen werde. Was würde sich denn für meinen Aufenthalt in der Villa eignen? Seit meiner frühen Kindheit trage ich nur griechische Trachten. Deshalb will ich mich auf Ihre Empfehlungen verlassen.“
    „Wie Sie wünschen, Miss.“
    „Bevor ich diese schönen Sachen anrühre, werde ich mich waschen. Ich bin zwei Meilen zu Fuß gegangen und habe ein Maultier am Zügel geführt. Also bin ich ein bisschen staubig.“
    „Möchten Sie ein Bad nehmen, Ms. Meredith?“
    Alessa wollte protestieren und einwenden, es wäre zu mühsam, Wassereimer die Treppe heraufzuschleppen. Doch sie besann sich anders. In diesem Haus würde man erwarten, dass sie die Dienste des zahlreichen Personals nutzte. „Ja, danke, Peters.“
    „Wenn Sie sich im Ankleidekabinett hinter dem Wandschirm ausziehen würden, Miss … Ich werde läuten und das Bad bestellen. Dann bin ich Ihnen sofort behilflich.“
    Ein Ankleidekabinett!
    „Gleich wird warmes Wasser heraufgebracht, Ms. Meredith.“ Die Zofe eilte in die Kammer, einen Morgenmantel über dem Arm. „Treten Sie bitte hinter den Wandschirm, ich helfe Ihnen beim Auskleiden.“
    „Oh nein, ich komme allein zurecht.“
    „Aber – Ihr Schnürmieder …“
    „Ich trage keines“, erwiderte Alessa und löste die Verschnürung am Oberteil ihrer Tracht, zog es aus und stieg aus dem weiten schwarzen Rock. In Unterröcken und ihrer Bluse stand sie vor der verwirrten Zofe. Sie entfernte die Strumpfbänder, rollte die weißen Strümpfe hinab und öffnete die Schnallen ihrer derben schwarzen Schuhe. „Andere Schuhe besitze ich nicht.“
    „Leider haben die jungen Damen etwas kleinere Füße, und ihre Schuhe würden Ihnen nicht passen, Ms. Meredith. Ich könnte Ihnen welche von mir leihen. Und die Schneiderin soll den Schuster hierher schicken.“
    „Danke, Peters, das ist sehr nett von Ihnen.“ Alessa knöpfte ihre Bluse auf. Plötzlich fühlte sie sich scheu, und das war lächerlich, denn die Zofe war daran gewöhnt, unbekleidete Damen zu sehen.
    „Ms. Meredith …“ Bewundernd strich die Zofe über die feine Stickerei an den Ärmeln der Bluse, die sie über den Arm gelegt hatte. „Darf ich fragen …? Natürlich will ich Ihnen nicht zu nahe treten …“
    Im Schlafzimmer erklangen die Schritte der Lakaien, die Eimer mit heißem Wasser hereintrugen. Alessa wartete, bis sie den Raum verlassen hatten. Dann schlüpfte sie aus ihren Unterröcken und übergab sie der Zofe. „Fragen Sie nur, Peters, das stört mich nicht. Ich werde Ihnen erzählen, warum ich auf Korfu lebe. Das können Sie auch den anderen Dienstboten mitteilen.“
    Der Bericht dauerte, bis Alessa das Bad beendete und in ein großes Leinentuch gehüllt wurde. Alles hatte sie erwähnt, nur nicht, dass sie die Wäsche der Damen in der Residenz wusch und den Earl of Blakeney kannte.
    „Was für eine aufregende Geschichte!“, meinte die Zofe. „Wie ein Roman! Jetzt verstehe ich, warum Sie keine englischen Kleider besitzen.“
    „Was ich in dieser Villa tragen soll, müssen Sie mir erklären, Peters, damit ich nichts falsch mache.“
    „Sehr gern, Ms. Meredith. Erst einmal das Hemd, dann das Schnürmieder …“ Als die Zofe Alessas Missfallen bemerkte, kicherte sie. „Ohne das werden Sie in keines dieser Kleider passen. Aber keine Bange, ich werde Sie nicht allzu fest schnüren.“
    Eine Stunde später stieg Alessa die Treppe hinab. Hätte das Mädchen dieses steife Mieder etwas fester geschnürt, würde sie zweifellos in Ohnmacht fallen. Aber das ungewohnte Kleidungsstück übte eine erstaunliche Wirkung auf ihren Busen aus, sogar unter dem sorgsam drapierten Fichu, und es zwang sie zu einem langsameren, graziöseren Gang. Normalerweise neigte sie zu langen, schnellen Schritten. Nun fühlte sie sich wie ein Maultier mit Fußfesseln.
    Die Zofe hatte ihr Haar geflochten und im Stil der neuesten Mode hochgesteckt. Verwundert hatte Alessa die fremde Frau im Spiegel angestarrt.
    Sogar Wilkins schien zu staunen, als sie in der Halle eintraf, und lächelte

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