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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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könnten … Und ich habe ihn auch noch ermutigt …“ Unsicher verstummte sie.
    „So sind die Männer nun einmal“, seufzte Kate. „Über meinen Fred darf ich mich eigentlich nicht beklagen. Aber sobald ich von einer Heirat rede, windet er sich wie ein Aal am Angelhaken. Sicher sind diese Aristokraten noch schlimmer, die glauben, sie müssten immer alles kriegen, was sie wollen. Liebst du ihn?“
    „Ja“, gestand Alessa.
    „Weiß er es?“
    „Nein! Das heißt – ich habe seine Küsse erwidert. Aber das bedeutet keineswegs, dass er sich einbilden kann, ich würde ihn lieben, nicht wahr?“
    „Wohl kaum.“
    „Dem Himmel sei Dank! Das alles ist sowieso schon kompliziert genug. Wenn er merkt, was ich empfinde, wird es noch schwieriger.“

12. KAPITEL

    Voller Unbehagen ging Alessa auf die Villa zu. So nervös war sie seit Jahren nicht mehr gewesen. Seit sie begonnen hatte, ihrem Vater den Haushalt zu führen, trat sie für sich selbst ein und überlegte, was sie wollte und wie sie es erreichen würde. Niemand stand ihr bei. Den Luxus flatternder Nerven, mädchenhafter Scheu und albernen Wankelmuts durfte sich eine alleinstehende Frau nicht leisten.
    Bedauerlicherweise wusste sie nicht, was sie wollte und wie sie sich verhalten sollte, bis sie es herausfinden würde. Ehe sie das geliehene Maultier in den Hof führte, sandte sie dem heiligen Spyridon einen stummen Hilferuf.
    Sofort eilten zwei Stallknechte zu ihr. Der eine ergriff die Zügel des Maultiers, der andere hob die beiden Koffer vom Packsattel. Nicht so gut ausgebildet wie der würdevolle Butler, versuchten sie erfolglos, ihre Verblüffung über die Besucherin zu verhehlen, die in der Kleidung einer Bäuerin vor der Hintertür eintraf.
    „Danke.“ Alessa nickte ihnen zu und wandte sich zu dem jungen Yanni, dessen Vater ihr das Maultier geliehen hat te. „Efharisto, Yanni“, sagte sie und steckte ihm eine Münze zu. Die Zügel des Tiers in der schmutzigen Faust, ging er grinsend davon. Zweifellos würde er Demetri unverzüglich über ihre Ankunft in der Villa informieren.
    „Hier entlang, Ms. Alexandra.“ Ein Lakai wies zur Tür, und sie betrat den halbdunklen Korridor, durch den sie am Vortag mit Benedict gegangen war.
    Wie seltsam das klang – Ms. Alexandra … Die Bezeich nung „Miss“ wies auf ein unverheiratetes Mädchen hin und erschien ihr irgendwie entwürdigend, nachdem sie an den respektablen Titel Kyria gewohnt war, der „Mis tress“ bedeutete.
    Ehe ihr bewusst wurde, dass sie an der Nische vorbeikam, in der sie Benedicts leidenschaftlichen Kuss so schamlos erwidert hatte, erreichte sie die Halle. Dort wurde sie von Wilkins erwartet. „Ihr Gepäck wurde bereits nach oben gebracht, Ms. Alexandra. Wenn Sie mir folgen würden … Ms. Blackstones Zofe wird Sie betreuen und Ihnen ein paar Kleider zur Begutachtung vorlegen. Soviel ich weiß, stellt Ihnen auch Ms. Helena Trevick einige Sachen zur Verfügung. Heute Nachmittag wird eine Schneiderin aus der Stadt Korfu erwartet.“
    Schon so bald? Dann muss Tante Honoria unmittelbar nach meinem gestrigen Besuch eine Nachricht in die Stadt geschickt haben … „Danke. Und – Wilkins …“
    „Ja, Ms. Alexandra?“, fragte der Butler und blieb am Fuß der Treppe stehen.
    „Da ich keine ältere Schwester habe, würde ich es vorziehen, wenn Sie mich ‚Miss Meredith‘ nennen.“
    Sein Zögern verunsicherte sie. Aber das ist doch korrekt, nicht wahr? Die älteste Tochter wurde mit dem Nachnamen angeredet, die jüngeren Töchter mit dem Vornamen.
    „Sehr wohl, Ms. Meredith. Verzeihen Sie, ich werde das Personal entsprechend instruieren.“
    Zufrieden stieg sie hinter ihm die Stufen hinauf. Nun hatte sie den hochnäsigen Butler höflich, aber bestimmt in die Schranken gewiesen und ihm klargemacht, dass sie keine arme Verwandte war. So selbstbewusst musste sie auch den Herrschaften begegnen, die in der Villa wohnten.
    Ihr Schlafzimmer war eine Offenbarung. Nachdem Wilkins die Tür geöffnet hatte, entfernte er sich mit einer knappen Verbeugung, und sie schaute sich in einem Raum um, der so groß war wie ihre Stadtwohnung. Mehrere Kleider lagen auf dem breiten Bett. Daneben wartete ein Mädchen, das ehrerbietig knickste.
    „Guten Morgen, Ms. Alexandra, ich bin Peters. Lady Blackstone hat mich beauftragt, Sie ebenso wie Ms. Blackstone zu bedienen.“
    „Danke, Peters. Hoffentlich werde ich Ihnen nicht zu viel Arbeit machen. Übrigens – ich bin Ms. Meredith.“
    „Ja, Ms. Meredith, tut

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