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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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Männern einen Befehl auf Albanisch, und sie stießen Benedict zur Reling.
    Verzweifelt wehrte er sich. Wie weit lag die Küste entfernt? Konnte er hinschwimmen? Oder würden sie ihm eine Kugel in den Rücken jagen, bevor sie ihn ins Wasser warfen?
    Während Benedict zur Reling geschoben wurde, biss er in die Hand, die seine Schulter umfasste. Ein schmerzhafter Fausthieb auf seine Schläfe setzte ihn außer Gefecht. Noch bevor er auf den Decksplanken landete, verlor er die Besinnung.
    Langsam kam Alessa zu sich. Die Augen geschlossen, blieb sie liegen, lauschte und wartete, bis sie etwas klarer zu denken vermochte.
    Ihr Kopf und ihr Nacken schmerzten. Aber allem Anschein nach war sie nicht ernsthaft verletzt. Sie lag auf etwas Weichem, das rhythmisch schwankte – nein, die Kabine schwankte. Also befand sie sich immer noch an Bord.
    Schließlich öffnete sie die Augen und sah sich in einer fremden, luxuriösen Kabine um. Sie war auf ein anderes Schiff gebracht worden, ein kleineres, wie ihr die Art der Bewegungen verriet – das Piratenschiff.
    Als sie sich aufsetzen wollte, merkte sie, dass man ihre Hände gefesselt hatte – mit seidenen Tüchern oder Schärpen, denn der Stoff schmiegte sich weich und sanft an ihre Haut, solange sie nicht daran zerrte. Die Handgelenke waren an die beiden Bettpfosten hinter ihrem Bett gebunden, locker genug, damit sie sich aufrichten, die Arme heben und senken konnte.
    Doch die Tücher verwehrten ihr, aus dem Bett zu steigen. Darin erkannte sie die Handschrift des Grafen – eine Gefangene, aber mit Seide gefesselt, auf einem komfortablen Bett. Und er gestand ihr immerhin eine gewisse Bewegungsfreiheit zu. Diese Fürsorge jagte ihr Angst ein. Welches Schicksal mochte sie erwarten? Sie hätte es vorgezogen, im Frachtraum aus ihrer Ohnmacht zu erwachen.
    Beklommen richtete sie sich auf. Im selben Moment öffnete sich die Tür. Nein, sie würde nicht zittern, was immer ihr auch drohen mochte. Und zuallererst musste sie eine wichtige Frage stellen.
    Ein breites Lächeln auf den sinnlichen Lippen, die dunklen Augen voller Belustigung, schlenderte Voltar Zagrede in die Kabine. „Wie zauberhaft Sie in diesem Zustand aussehen, meine liebe Alessa …“ Er setzte sich auf den Bettrand. Als sie nach ihm trat, wich er ihr geschmeidig aus und erhob sich. „Natürlich bedauere ich zutiefst, dass ich Sie niederschlagen musste, meine Teure. Aber was glauben Sie, was geschehen wäre, hätten Sie mich erschossen? Das könnte ich mir niemals verzeihen.“
    „Was auch immer, es hätte sich gelohnt. Außerdem hätten Sie sich nicht darum sorgen müssen, denn Sie wären tot gewesen.“
    Bewundernd zog er die Brauen hoch. „So temperamentvoll … Also habe ich Sie ganz richtig eingeschätzt. Einfach hinreißend …“
    „Wechseln wir das Thema. Was haben Sie mit Benedict gemacht? Warum war er auf Ihrem Schiff?“
    „Oh, mein lieber Freund Benedict hat die Verfolgungs jagd von Anfang an miterlebt. Wir segelten hinter der Ply mouth Sound her, änderten das Erscheinungsbild meiner Ghost, und ich beorderte noch mehr Männer an Bord. Dann holten wir das Handelsschiff ein.“
    „Wieso hat er Sie begleitet? Er kann unmöglich gewusst haben, dass dies ein Piratenschiff ist – dass Sie ein Pirat sind.“
    „Natürlich wusste er Bescheid. Auch er ist nicht das, was er scheint. Ebenso wenig wie ich.“ Zagrede nutzte Alessas Verwirrung, um sich dem Bett wieder zu nähern. Zärtlich strich er über ihr Haar. „Sie sind zu vertrauensvoll, meine Liebe. Das muss sich ändern, wenn wir heiraten – meine Frau muss stets wachsam und auf der Hut sein.“
    „Was, ich soll Sie heiraten?“ Sie starrte ihn an, entdeckte aber keine Anzeichen von Wahnsinn. Seelenruhig lächelte er sie an und versprühte wieder jenen Charme, den sie so gut kannte. „Wenn Sie scherzen – im Augenblick habe ich keinen Sinn für Humor.“
    „Nein, ich scherze keineswegs.“ Der Graf ging zum Fußende des Betts und streichelte ihren Knöchel. Als sie wieder nach ihm trat, zog er seine Hand grinsend zurück. „Ihre Tante und Ihre Cousine befinden sich in meiner Gewalt – zwei Geiseln, die ich in meinem Kampf gegen Sir Thomas und Lord Blackstone einsetze. Unglücklicherweise wollen diese beiden Gentleman die Piraterie unterdrücken. Zumindest versuchen sie das. Darum bemühen sich viele Leute, allerdings ohne Erfolg. Aber es ist immer wieder lästig.“
    „Ich bin keine wertvolle Geisel“, warf Alessa ein.
    „Gewiss nicht, Sie

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