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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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Cousine diese Nachricht gebracht, mit der ich an Bord des Handelsschiffs gelockt wurde … Ein Lügner bist du, ein Verräter, ein gewissenloser Feigling …“
    Als sie merkte, dass sie am ganzen Körper zitterte, hielt sie inne und rang nach Fassung.
    „Und jetzt spazierst du hier herein, weidest dich an meiner Notlage und verhöhnst mich. Nichts tust du, um mir zu helfen …“ In ihren Augen brannten Tränen. Doch sie kämpfte entschlossen dagegen an und biss sich auf die Lippe. „Ich hasse dich, und ich dachte … Oh, ich hasse dich!“ Wütend zerrte sie an ihren Fesseln, die in ihre Handgelenke schnitten. „Wäre ich frei, würde ich dich umbringen!“
    Tiefe Stille erfüllte die Kabine. Über ihren Köpfen polterten Schritte auf dem Deck. Eine Stimme, die Befehle erteilte, drang gedämpft herab.
    Die Hände immer noch hinter dem Rücken, ging er zum Bett. „Was du mir vorwirfst, trifft nicht zu, Alessa. Auch ich wurde hereingelegt. Jenen Brief übergab ich deiner Cousine, ohne zu wissen, was darin stand. Sobald ich es herausfand, folgte ich dir, mit Zagredes Hilfe. Damals ahnte ich noch nicht, dass er ein Pirat ist. Die Kinder wurden über die Ereignisse informiert. Jetzt befinden sie sich in Kates Obhut. Und ich bin gewiss kein Freund des Grafen, das ist ihm völlig klar.“
    „Er versicherte mir, du wärst nicht, was du scheinst. Und du hättest vor, mich zu deiner Geliebten zu machen.“
    „Glaubst du, was ein solcher Mann dir einredet? Oder was du in deinem Herzen erkennst und mit eigenen Augen siehst?“
    Während er sprach, drehte er sich um, und sie erblickte seine Hände, auf den Rücken gefesselt. Die Handgelenke bluteten. Offenbar hatte er versucht, sich zu befreien. Alessas Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    „Wie bist du hier hereingekommen?“, flüsterte sie.
    „Mit einer Haarnadel gelang es mir, trotz meiner gefesselten Händen, das Schloss in der Tür meiner Kabine zu öffnen.“ Ehe sie die naheliegende Frage stellen konnte, drehte er sich lächelnd zu ihr um. „Mein guter Freund Zagrede scheint sehr oft Damen auf sein Schiff einzuladen. In meiner Kabine steht eine Kommode mit einem Schubfach voller Haarnadeln.“
    „Und auf welche Weise hast du herausgefunden, was geschehen ist?“ Wie hatte sie dem Grafen eher glauben können als dem Mann, den sie liebte?
    „Das hat Demetri mir erzählt. Er stahl ein Pferd aus den Stallungen der Residenz, ritt auf die Spianada, mitten in ein Kricketmatch hinein, und warf mir vor, ich hätte euch alle hintergangen. Und deine Sachen seien aus deinem Zimmer verschwunden, erklärte er, die Schuld daran gab er mir. Die Plymouth Sound lag immer noch im Hafen, und ich suchte gerade ein Ruderboot, als ich dich über Bord springen sah.“
    „Das hat Demetri auch gesehen?“
    „Oh ja, ich beauftragte ihn, ein Boot zu beschaffen, und wollte zu dir schwimmen. Aber diese Männer fingen dich ein, bevor ich dich erreichen konnte. Der Graf fischte mich wie eine halb ertrunkene Ratte aus dem Wasser und erbot sich, gemeinsam mit mir dem Schiff zu folgen. Um es milde auszudrücken – ich war ziemlich überrascht, als er in einen verborgenen Hafen segelte und seine Schaluppe in ein Piratenschiff verwandelte.“
    „Und die Kinder?“ Diese Sorge ließ sich einfach nicht verdrängen.
    „Glaub mir, sie sind bei Kate und in Sicherheit. Ich habe ihnen versprochen, dich zurückzubringen.“ Lächelnd beteuerte er: „Und genau das werde ich tun.“

20. KAPITEL

    „Ich habe dir misstraut“, gestand Alessa und zwang sich, Benedict in die Augen zu schauen. Seltsamerweise fühlte sie sich jetzt noch elender als nach ihrer Entführung auf das Handelsschiff. Was sie für ihn empfand, erfüllte ihr Herz so machtvoll, dass sie kaum zu atmen vermochte. „Ich habe dich beleidigt und gekränkt. Kannst du mir verzeihen?“
    „Da das Leben nicht besonders freundlich zu dir war …“ Er setzte sich zu ihr auf das Bett, etwas ungelenk wegen seiner gefesselten Hände. „Warum solltest du mir vertrauen? Was du vermutet hast, darf ich dir nicht verübeln.“ Zögernd fügte er hinzu, mit einem schmerzlichen Lächeln: „Aber es tut weh.“
    „Nur das tut weh? Du bist verletzt und gefesselt, und ich unternehme nichts … Dreh dich um, ich werde dich befreien.“ Doch es gelang ihr nicht, den fest verknoteten, dünnen Strick mit einer Hand zu lösen. Stattdessen gruben sich ihre Fingernägel in seine blutigen Schürfwunden, und er hielt hörbar die Luft an. „Nein, das

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