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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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einen Knall, und der Großmast brach zusammen.
    „Kettenschuss!“, schrie ein Offizier.
    Mit flatternden Segeln schaukelte die Plymouth Sound im mer heftiger. Ein ohrenbetäubendes Knirschen ertönte, als der Angreifer längsseits anlegte.
    Nun schloss Alessa die Luke vollends und schob den Rie gel vor. Was nützt mir das? Ich brauche eine Waffe … Dann er innerte sie sich, wie sie die Pistole im Lederranzen verstaut hatte . Wo ist sie jetzt?
    Hastig eilte sie die Kajüttreppe hinunter und in ihre Kabine. Mir bebenden Fingern durchwühlte sie ihr Gepäck, das sie bisher kaum beachtet hatte. Ganz zuunterst lag der Ranzen, und sie seufzte erleichtert, als sie die Pistolenkassette ertastete.
    Langsam und sorgfältig lud sie die Waffe, zwang sich zur Ruhe und ignorierte den Lärm an Deck, das Gekreische in den benachbarten Kabinen. Auf keinen Fall durfte sie danebenschießen.
    Die geladene Pistole in der Hand, hielt sie kurz inne. Würde sie feuern können? Sie war eine gute Schützin. Beim Schießen auf Zielscheiben hatte sie oft genug ins Schwarze getroffen.
    Aber wäre sie imstande, auf einen Menschen zu schießen? Ja, sagte sie sich energisch. Zur Selbstverteidigung.
    Noch war kein Angreifer heruntergekommen, der Kampf fand an Deck statt. Vorsichtig stieg Alessa die Stufen hinauf, erreichte die verriegelte Luke … und da herrschte plötzlich tiefe Stille … ein beängstigendes Schweigen, viel schlimmer als die Schüsse und Schreie. Ihr Herz schlug wie rasend, ihr Mund wurde trocken.
    Zögernd öffnete sie die Luke und spähte hinaus. Dicht vor ihr, die Rücken zu ihr gewandt, standen die Freibeuter, die das Handelsschiff geentert hatten, alle barfuß, in seltsamer Kleidung, einer exotischen Mischung aus Ost und West. Einige hielten Messer und Krummsäbel in den Händen, andere Gewehre mit langen Läufen. Durch die Lü cken zwischen den Angreifern sah Alessa die entwaffnete Besatzung der Plymouth Sound.
    Der Mann in der Mitte der Piraten sprach mit den Gefangenen. Aber der Wind wehte die Worte von ihr weg. Sie glaubte die Stimme zu erkennen … Nein, es musste am albanischen Akzent liegen. Nur deshalb hatte sie den Mann für den Grafen Kurateni gehalten.
    So leise wie möglich kletterte sie an Deck. Wenn sie die Piraten überrumpelte und den Anführer in Schach hielt, konnten die Briten vielleicht über die Feinde herfallen.
    „Stehen Sie still! Meine Pistole zielt auf den Rücken Ihres Kommandanten! Legen Sie die Waffen nieder, oder ich schieße!“
    Niemand rührte sich. So diszipliniert, wie sie es nicht erwartet hatte, schauten die Enterer nach vorn. Schließlich bewegten sich die breiten Schultern direkt vor ihr. Grin send drehte der Mann sich um. „Meine liebe Kyria Alessa, welch eine Freude, Sie wohlbehalten zu sehen!“
    „Graf Kurateni!“ Nur kurzfristig sank die Waffe in ihrer Hand hinab, bevor sie die Mündung auf seine Brust richtete. „Ergeben Sie sich, oder ich drücke ab!“
    „Nein, das werden Sie nicht tun. Könnten Sie mich kaltblütig töten? Daran zweifle ich, meine Teure.“ Derselbe spöttische, charmante, gefährliche Mann wie eh und je … Doch sie hatte gewiss nicht vor, mit ihm zu flirten.
    Um ihr Ziel zu fixieren, stützte sie die Hand, in der die Pistole lag, mit ihrer anderen. „Ich bin eine ausgezeichnete Schützin, Sir. Aus dieser Nähe werde ich Sie wohl kaum verfehlen.“ Er stand sogar so dicht vor ihr, dass sie sah, wie sich seine Brust unter dem farbenfrohen Hemd hob und senkte.
    „Wollen Sie einen Freund erschießen?“
    „Einen Piraten, meinen Sie. Ich zähle bis fünf. Eins – zwei …“
    Blitzschnell zerrte er einen hochgewachsenen Mann vor seinen Körper, den die Riege der Freibeuter bisher verdeckt hatte.
    „Drei … Benedict!“
    Zagrede bewegte sich wie eine Schlange, umklammerte Alessas Handgelenk, und die Waffe flog quer über das Deck.
    „Verzeihen Sie, meine Liebe. Aber wenn Sie die harte Tour vorziehen …“ Seine Faust traf ihr Kinn.
    Sterne … So viele Sterne … Benedict … Und dann fiel sie in einen schwarzen Abgrund.
    In wildem Zorn wollte Benedict sich auf Zagrede stürzen. Aber er wurde von hinten festgehalten, und drei Männern war er nicht gewachsen. „Elender Bastard …“
    „Mein lieber Benedict, hätte sie mich erschossen, wäre sie von meinen Leuten getötet worden. Nur zu ihrem eigenen Schutz schlug ich sie nieder. Übrigens, wir haben das Schiff in unserer Gewalt. Also ist Ihr Ehrenwort hinfällig.“ Der Graf erteilte seinen

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