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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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lassen.
    „Weil es ernst gemeint war, was ich Zagrede erklärt habe. Ich brauche meine Privatsphäre.“
    Energisch schob sie ihn aus der Toilette und schloss die Tür. In gewisser Weise verstand er Zagredes Absichten – diese Frau wäre eine ideale Gemahlin für einen Piraten. Und eine ungewöhnliche Countess … Wenn die Entscheidung bei ihm lag, würde sie im Herrschaftshaus seines englischen Landguts residieren, nicht in einer primitiven Festung inmitten der albanischen Berge.
    Das Ohr an der Kabinentür, lauschte er auf Schritte und erinnerte sich an die leidenschaftlichen Küsse, die er soeben mit Alessa getauscht hatte. Keine andere Frau hatte diese tiefe Zärtlichkeit in ihm erregt, das Bedürfnis, sie vor allen Gefahren zu schützen. Was er empfand, war zweifel
    los Liebe.
    „Jetzt kannst du zurückkommen, Benedict!“
    Er betrat den kleinen Raum. Nun war ihr Haar zu einem dicken Zopf geflochten, den er am liebsten entwirrt hätte, und ihr Kleid war vor ihrem Busen züchtig geschlossen.
    Doch sie vertrieb seine sinnlichen Gelüste mit praktischen Erwägungen. „Wenn ich hinausgehe, steigst du auf diese kleine Kommode. Ich lasse die Tür offen, und die Toilette wird so aussehen, als wäre sie leer.“
    Sobald der Graf in die Kabine zurückkehrte, verließ Alessa die winzige Kammer und wartete eine Weile, bevor sie die Tür hinter sich schloss. „Das schmutzige Wasser habe ich in den Abfluss gegossen“, verkündete sie. „Leider haben Sie keine Zofe zu mir geschickt, Sir. Und ich möchte keinesfalls Ihre Seemänner hier drinnen sehen.“
    Nachdem Benedict von den Fesseln befreit worden war und wusste, dass Alessa kein allzu schlimmes Leid erlitten hatte, erschien ihm die Situation viel angenehmer als noch vor wenigen Stunden. Er musste nur noch Mittel und Wege finden, um das Schiff in seine Gewalt zu bekommen, eine Verfolgung zu verhindern und die Frauen unversehrt an Land zu bringen. Die Besatzung der Plymouth Sound muss te er ihrem Schicksal überlassen, bis die Marine eintreffen würde.
    An die Wand der kleinen Toilette gelehnt, begann er Pläne zu schmieden. Zwischendurch belauschte er die lebhafte Konversation zwischen Zagrede und Alessa, die allem und jedem widersprach – von der Absicht des Grafen, die Tür zu versperren, bis zu der Speisenfolge, die er ihr zum Dinner vorschlug. Grinsend schüttelte Benedict den Kopf. Jeder Mann, der diese streitbare Frau heiraten wollte, musste verrückt sein – oder verliebt.
    Plötzlich flog die Kabinentür krachend gegen die Wand, jemand stürmte herein und schrie ein paar Worte auf Albanisch.
    „Was ist los“, fragte Alessa. „Die englische Marine?“
    „Nein.“ In Zagredes Stimme klang grimmige Belustigung mit. „Mein guter Freund Benedict hat sich zu einem Spaziergang entschlossen. Leider muss ich Sie jetzt einschließen, meine Liebe, und einen Wächter vor Ihrer Tür postie ren. Zumindest wissen wir, dass dieser Raum der einzige an Bord der Ghost ist, wo sich der Earl nicht aufhält.“ Schnelle Schritte näherten sich der Tür, die zum Korridor führte. „Wie ich gehört habe, treiben die karibischen Piraten ihre Gefangenen über eine Schiffsplanke ins Wasser. Was un seren gemeinsamen Freund betrifft – wäre das nicht eine interessante Möglichkeit?“

21. KAPITEL

    Während eine Tür geschlossen und verriegelt wurde, öffnete sich eine andere, und Alessa wurde an Benedicts Brust gedrückt. Das fand sie wundervoll. „So könnte ich stundenlang mit dir hier stehen“, wisperte sie, schlang die Arme um seinen Nacken und presste sich noch fester an seinen muskulösen Körper. „Bei dir fühle ich mich so sicher und geborgen.“
    Die Augen geschlossen, spürte sie seine Wange auf ihrem Scheitel. Wie zärtlich er sie umfing … Gewiss empfand er nicht nur sinnliche Begierde.
    „Sehr schmeichelhaft für mich, und ich stimme dir zu – das wäre eine himmlische Art und Weise, den Nachmittag zu verbringen. Aber wir müssen ein Schiff kapern. Und in deiner Nähe fällt es mir schwer, klar zu denken.“ Auch Benedict flüsterte, weil er ebenso wie Alessa fürchtete, der Wachposten draußen im Korridor würde die Ohren spitzen. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zum Kopfende des Bettes, möglichst weit von der Tür entfernt.
    „Wir beide müssen das Schiff kapern“, betonte sie. „Er laubst du mir, dir zu helfen?“
    „Habe ich eine Wahl? Ich könnte dem Beispiel meines lieben Freundes Voltar folgen – wenn er mich noch einmal Benedict

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