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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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deutlich länger.«
    »Und die Wintertage sind kürzer«, warf Felicity ein.
»Ich denke, wir alle leiden an jahreszeitlich bedingter Indisponiertheit. Hat irgendjemand
etwas dagegen, wenn ich jetzt abräume?«
    Der »Homely Haggis« wirkte abweisend und einsam am Fuß
des großen Hügels, der nach und nach zu einem Berg wurde. Jenny wurde klar,
dass der Winter, seit sie nach Haus Dalmain gekommen war, den Herbst
entschlossen beiseite gedrängt und seinen Platz eingenommen hatte. Die Männer
in der Fabrik hatten immer wieder gesagt, dass der Winter früh kommen würde.
Jenny hoffte, dass sie damit nur das Wetter meinten und nicht den Verlust ihrer
Jobs.
    »Weißt du was? Ich kann nicht umhin zu bemerken,
Jenny-Täubchen, dass du zwar offensichtlich geradezu erschreckend klug, aber
nicht mehr dieselbe Jenny bist, in die ich mich verliebt habe«, begann Henry,
als sie nebeneinander den Weg zu dem leuchtend bunt lackierten kleinen
Imbisswagen hinaufgingen, dessen Farben vor dem Hintergrund seiner schroffen
Umgebung umso tapferer wirkten. »Seit du hier bist, bist du irgendwie härter
geworden. Du denkst nur ans Geschäft.«
    »Das ist nicht wahr!« Jenny dachte an Ross Grant, und
das so ziemlich immer. »Aber ich stehe unter enormem Druck. Wenn du wüsstest,
in welchen Schwierigkeiten Dalmain Mills steckt - es ist ein Wunder, dass ich
überhaupt jemals nach Hause komme. Ich sollte am besten einfach gleich dort
einziehen.«
    »Ross Grant-Dempsey schien mir allerdings ein recht
anständiger Kerl zu sein.«
    »Ach ja? Nun, er ist es nicht. Er ist ein Schwein,
schlicht und ergreifend. Er hat an mich, Kirsty und so ziemlich alle in der
Firma unmögliche Forderungen gestellt.«
    »Er ist Geschäftsmann. Genau wie ich.«
    »Ich bin froh, dass du das Thema angeschnitten hast,
Henry. Wer ist dein Klient? Du hast mir erzählt, dass er sich für Haus Dalmain
interessiert.«
    »Schätzchen! Du bist doch nicht dumm genug, um mich
nach dem Namen meines Klienten zu fragen. Das Ganze ist höchst vertraulich.
Aber eins kann ich dir verraten, ich hoffe, den Verkauf von Haus Dalmain zügig
unter Dach und Fach bringen zu können.«
    Jenny spürte, wie ihr am Haaransatz der Schweiß
ausbrach. Ihr erster Gedanke war, dass Philip es irgendwie gedeichselt hatte,
Haus Dalmain getrennt vom übrigen Besitz zu veräußern, doch dann wurde ihr
klar, dass er das nicht tun konnte. Haus Dalmain gehörte eindeutig zu den
Sicherheiten, die Philip für das Darlehen gegeben hatte. »Das schaffst du
nicht, es sei denn, irgendjemand wäre in der Position, das Haus zu verkaufen.
Also, wenn du mir nur sagen würdest…«, versuchte sie es noch einmal.
    »Ich kann nicht.«
    »Aber…« Sie zögerte. Sollte sie Henry eröffnen, dass
die Dinge nicht in Lady Dalmains Händen lagen? Sie musste ebenfalls Rücksichten
nehmen und Vertraulichkeit walten lassen. »Ich bin mir nicht sicher - ich
meine, es ist immerhin möglich, dass das Haus gar nicht Lady Dalmain gehört. Es
wäre mir schrecklich, wenn du dir umsonst die Mühe machen würdest, sie davon zu
überzeugen, dass der Verkauf von Haus Dalmain das Beste für sie wäre.«
    »Es könnte sein, dass das überhaupt nicht das Problem
ist. Schließlich wird dein Boss Haus Dalmain kaum für sich haben wollen, nicht
wahr? Wenn er es getrennt von dem übrigen Besitz verkaufen könnte, könnte er
einen höheren Erlös dafür erzielen und bekäme sein Geld schneller zurück.«
    Das Gespräch hatte eine niederschmetternde Wirkung auf
Jenny. »Mir gefällt einfach der Gedanke nicht, dass du versuchst, Haus Dalmain
hinter Lady Dalmains Rücken zu verkaufen! Noch dazu, obwohl du ihr Gast bist.«
    »Dasselbe gilt für dich, und ich wette, sie weiß auch
nicht alles, was du im Schilde führst.«
    Jenny schluckte. »Nein, aber ich tue es nur zu ihrem
Besten, direkt oder indirekt.«
    Das zumindest entsprach der Wahrheit, auch wenn sie
bezweifelte, dass Lady Dalmain ihr für all ihre Unternehmungen dankbar sein
würde, zum Beispiel für die Ermutigung Felicitys, sich ein wenig Unabhängigkeit
zu erkämpfen und vielleicht mit Lachlan davonzulaufen.
    »Das ist doch nur deine Meinung. Meiner Meinung nach
wäre es vielleicht viel besser für Lady D., wenn sie ein kleineres Haus hätte,
das leichter zu heizen und sauber zu halten wäre und über all diese praktischen
Dinge verfügte, über die du nie nachzudenken scheinst.«
    Jenny war plötzlich furchtbar müde. »Oh, lass uns
nicht länger streiten. Es ist zu anstrengend. Hör mal,

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