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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Warteposition, falls du doch irgendwann noch einmal auf mich
zurückgreifen möchtest?« Jennys Stimme klang vollkommen ernst, aber innerlich
begann sie, das Ganze von der komischen Seite zu sehen.
    »Nein, natürlich nicht.« Er hielt inne. »Ich wollte
dich bitten, so zu tun, als wären wir immer noch zusammen, damit ich hier
bleiben kann. Ich weiß, das klingt ein bisschen jämmerlich.«
    »Weil es so bequem wäre, wenn du Fiona Malcolm
besuchen willst?«
    Henry nickte. »Gott, ich bin ein Schuft!«
    Jenny lachte. »Was für ein entzückendes altmodisches
Wort! Und du bist kein Schuft, wirklich nicht. Aber ich kann nicht hier
bleiben, es sei denn, ich werde in der Fabrik gebraucht, das verstehst du doch
sicher?«
    »Du möchtest nicht abreisen, oder?«
    Sie seufzte. »In gewisser Weise wahrscheinlich nicht.
Nicht nachdem ich mich an die Kälte gewöhnt und die Berge zu lieben gelernt
habe. Sie verströmen eine Art strenger Schönheit, die mich auf eine Weise
gepackt hat, die ich nicht erwartet hätte.« Wie viel das Ganze mit ihren
Gefühlen für Ross Grant-Dempsey zu tun hatte, vermochte sie nicht zu entwirren.
»Oh, sieh mal! Die Schneegrenze liegt heute viel tiefer.«
    »Es wird anscheinend ein harter Winter werden. Die
Einheimischen sind alle übereinstimmend der Meinung, dass es nur alle fünf
Jahre wirklich hohen Schnee gibt.« Er zögerte. »Du liebst Schnee. Bleib hier
und erfreue dich daran. Ich weiß, dass Lady D. dich gern um sich hat. Sie würde
es nicht erfahren, ob du in der Fabrik gebraucht wirst oder nicht. Wir haben so
viele glückliche Zeiten zusammen verlebt. Es wäre mir grässlich, mich mit dir
zu zerstreiten, Jen.«
    »Ich werde mich nicht mit dir zerstreiten, Henry.«
    »Dann bleibst du also? Wenigstens bis Neujahr?«
    »Ich glaube wirklich nicht, dass ich das kann, wenn
ich nicht gebraucht werde. Doch ich werde nicht Hals über Kopf davonlaufen,
bevor ich nicht alle losen Enden verknüpft habe. Reicht das?«
    Er küsste sie auf den Kopf. »Du bist wirklich ein Schatz.«
    Seltsam, dass Menschen, wenn man sich von ihnen
trennte, oft viel liebenswerter wirkten, als sie es seit einer Ewigkeit gewesen
waren, dachte Jenny, als sie ins Haus zurückging.
    Sie hatte ihre eigenen Gründe zu bleiben - zumindest
bis Neujahr: Inmitten des lärmenden Gewusels des allgemeinen Aufbruchs waren
seine letzten Worte gewesen: »Wir sehen uns dann zu Hogmanay.«
    Das klang geheimnisvoll. Sie würde ihn am nächsten Tag
wiedersehen - wahrscheinlich unter sehr schwierigen Umständen. Das konnte er
doch nicht vergessen haben. Oder hoffte er, die Beziehung zu ihr fortsetzen zu
können, nachdem die Firma geschlossen war? Konnte sie mit einem Mann zusammen
sein, der Dutzende von Menschen um ihre Arbeit gebracht hatte, der
offensichtlich vorgehabt hatte, in Haus Dalmain einzuziehen (inzwischen war ihr
klar geworden, dass er Henrys ursprünglicher Klient gewesen sein musste), und
der wahrscheinlich Lady Dalmain nur deshalb nicht mehr aus ihrem Heim
vertreiben wollte, weil er gesehen hatte, wie schauerlich es im Grunde war?
    Die Frage war nicht schwer zu beantworten. Die Antwort
lautete nein.
    Eine schüchterne Stimme flüsterte Jenny zu, dass sie
vielleicht besser warten sollte, bis er all diese schändlichen Dinge wirklich
getan hatte, bevor sie eine Entscheidung traf. Eine andere Stimme fragte sich,
wie seine potenzielle Niedertracht zu der wunderbaren Zärtlichkeit passte, die
er Anna gegenüber gezeigt hatte.
    Jenny, die beide Stimmen ignorierte, kehrte in die
Küche zurück, wo sie Felicity und Lachlan vorfand. Die beiden debattierten
gerade darüber, ob sie seine Anwesenheit Lady Dalmain gegenüber preisgeben oder
besser den Mund halten sollten. Lachlan war absolut für Offenheit, aber
Felicity schäumte. Jenny schlug sich auf Lachlans Seite und erklärte, Lady D.
müsse ja nicht wissen, wo Lachlan geschlafen hatte - er hätte ohne weiteres
Philips altes Zimmer benutzen können -, und außerdem sei Felicity über vierzig
und habe das Recht auf ein Sexualleben. Dann zog Jenny sich zurück. Sie musste
einen Bericht schreiben. Darüber hinaus warteten noch immer eine Menge Möbel
darauf, wieder an ihren angestammten Platz gerückt zu werden.
    Als sie von ihrem Laptop aufblickte, hatte sie das
Gefühl, es seien mehrere Stunden vergangen. Durchgefroren und steif, sah sie,
dass es inzwischen geschneit hatte. Die Welt hüllte sich in purpurne Schatten,
durchsetzt von goldenen Flecken, wo das Licht aus dem Haus den

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