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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Tatsache, dass er sie,
falls es zu einem Kampf käme, mühelos besiegen könnte. Sie riss ihm den Riegel
aus der Hand, streifte wütend das Papier ab und biss hinein, so grimmig, als
wären es seine Finger, in die sie ihre Zähne bohrte.
    »Wir haben noch ein ganzes Stück vor uns«, erklärte er
sanfter. »Und es ist wichtig, dass wir dort ankommen, bevor das Unwetter
losbricht.«
    Nachdem sie das Papier in ihre Tasche gestopft hatte,
sah sie sich um und begriff, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wo sie
sich befanden. Die Berggipfel lagen mittlerweile unter dicken Wolken.
    Um nur ja nicht den Eindruck zu erwecken, sie sei mit einem
Mal fügsamer geworden, erwiderte sie: »Ich finde immer noch, wir hätten
versuchen sollen, wieder nach Hause zu kommen.«
    »Das wäre unmöglich gewesen, nicht einmal von der
Stelle aus, an der ich Sie getroffen habe. Und in Haus Dalmain wird man sich
keine Sorgen machen. Ich habe angekündigt, dass sie uns nicht vor morgen
zurückerwarten sollen.«
    »Morgen? Aber wo werden wir die Nacht verbringen?«
    »Machen Sie nicht so ein entsetztes Gesicht. Es muss
Ihnen doch inzwischen klar sein, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als den
Sturm abzuwarten.«
    »Doch wo? Gibt es da oben eine Hütte oder
irgendetwas?«
    »Oder irgendetwas. Und jetzt kommen Sie. Wir dürfen
unsere Energie nicht mit Geplauder verschwenden.«
    »Geplauder! Huh!«
    Sie stapfte hinter ihm her, doch trotz ihrer
rebellischen Haltung bekam Jenny es zum ersten Mal mit der Angst zu tun. Es war
eine kleine Befriedigung, dass Ross wahrscheinlich nicht weniger litt als sie,
wenn auch auf eine andere Weise. Es musste sehr ärgerlich sein, eine Frau im
Schlepptau zu haben, die nicht die Spur bergtauglich war. Plötzlich kam ihr ein
Gedanke.
    »Ich muss doch nicht richtig klettern, oder? So etwas
habe ich noch nie gemacht?« Sie war in letzter Zeit auch nicht viel zu Fuß gegangen.
    »Dort, wo es notwendig ist, werde ich Sie raufziehen
können. Ich habe ein Seil dabei.«
    »Oh. Wunderbar.« Sie hatte eine Vision von sich selbst
verschnürt wie ein Weihnachtstruthahn, wie sie auf einen Berg hinaufgezogen
wurde, wobei sie selbstverständlich des Öfteren gegen eine Felswand prallte.
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Keine Sorge. Ich
passe auf Sie auf.«
    »Das ist es ja gerade, was mir Sorgen bereitet!«

Kapitel
23
     
     
    Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wünschte
sie, sie hätte es unterlassen. Wie ihre Gefühle für Ross auch aussehen mochten,
er hatte sie gerettet; auch wenn sie Zweifel an der Notwendigkeit der ganzen
Aktion laut äußerte, in ihrem Herzen wusste sie, dass sie seinem Urteil
vertraute, zumindest was die Berge betraf.
    »Entschuldigung«, fügte sie hinzu. »Ich bin etwas
gereizt. Es ist eine merkwürdige Art, Weihnachten zu verbringen. «
    Er nickte und nahm ihre widerstrebende Entschuldigung
damit an. »Zwei Uhr - überall im Land schieben die Leute gerade ihre Stühle
zurück, nachdem sie Truthahn und Rosenkohl verzehrt haben. «
    Jenny schüttelte den Kopf. »Nicht um zwei Uhr. Die
meisten Leute haben noch gar nicht angefangen zu essen. Nur sehr wenige schaffen
es, alles so weit fertig zu haben, dass sie um zwei oder drei Uhr mit dem Essen
anfangen können. Es sei denn natürlich, sie stehen schon im Morgengrauen auf.
Die Soße braucht immer viel länger, als man denkt.«
    Ross zuckte die Schultern. »Haben Sie sich genügend
erholt, um weiterzugehen?«
    Jenny nickte. »Natürlich. Außerdem bin ich nicht
stehen geblieben, sondern Sie.«
    Eine weitere Unterhaltung wurde schnell unmöglich,
selbst wenn Jenny irgendetwas eingefallen wäre, das nicht zänkisch geklungen hätte.
Es war nicht ihre Absicht, aber wann immer sie etwas sagte, wurde sie
scharfzüngig, beinahe verbittert.
    Er blieb abermals stehen, und jedes Mal, wenn er sich
umdrehte, versuchte sie, nicht zu keuchen. Sie wollte ihn nicht merken lassen,
wie schlecht es um ihre körperliche Fitness bestellt war.
    Jenny hatte jedoch das Gefühl, dass er sich auch nicht
annähernd darüber hinwegtäuschen ließ, denn er fragte »Also, welche Vergnügungen
verpassen Sie denn nun wegen dieses kleinen Ausflugs?«
    »Nichts Besonderes.« Sie nahm ihre Wasserflasche aus
der Tasche und stellte fest, dass sie zerbrochen und leer war. Ohne ein Wort zu
verlieren, gab er ihr eine andere Flasche. Er war nicht nur so vorausschauend
gewesen, seinen Rucksack abzusetzen, bevor er sich den Berg hinunter gerollt
hatte, sein Wasser befand sich

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