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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aber
immerhin hatte sie jetzt alles, was sie brauchte, um warm zu bleiben.
    »Das ist aber schön!«, rief Jenny. Sie waren um eine
Kurve gebogen, und vor ihnen lag Tombuie am Fuß der Burg und am Zusammenfluss
zweier Gebirgsströme. »Ich hatte keine Ahnung, dass Tombuie so hübsch ist! Und
ist das die Fabrik?«
    Sie deutete auf einige lang gezogene, graue, ungefähr
vier Stockwerke hohe Gebäude mit langen Reihen von Fenstern und schiefergedeckten
Dächern. An der Seite des größten Gebäudes befand sich ein gewaltiges Mühlrad.
Erst auf den zweiten Blick sah sie, dass das Rad nicht mehr in Betrieb war.
Dennoch war das Ganze extrem malerisch.
    »Die Gebäude haben etwas Faszinierendes. So etwas
Hinreißendes habe ich gar nicht erwartet. Wirklich wunderbar mit den Bergen
gleich dahinter!«
    »Es ist schon sehr hübsch, ja.« Der Anblick seines
Erbes schien Philip völlig unberührt zu lassen, aber dessen ungeachtet nahm
Jenny entzückt den Anblick des Mühlrads, der breiten Blumenbeete und der mit
Blumen bepflanzten Steintröge und Hängekörbe in sich auf. Für eine Fabrik war
das wirklich ein schöner Anblick. Irgendjemandem lag es offensichtlich sehr am
Herzen, dass der Betrieb sich nach außen hin von seiner besten Seite zeigte.
    Philip ignorierte die Hinweisschilder zum Parkplatz
und fuhr direkt vor dem Haupteingang von Dalmain Mills vor. »Würde es Ihnen
etwas ausmachen, wenn ich Sie heute Vormittag mit den Büchern allein ließe?« Er
stieg aus, kam herum und öffnete Jenny den Wagenschlag. »Ich muss einiges
andere erledigen.«
    Jenny mühte sich aus dem flachen Wagen. »Wollen Sie
nicht dabei sein?« Es ging ihr nicht um ihre Würde, sondern darum, dass ihr
Besuch für Dalmain Mills wichtig war. Philip sollte das alles eigentlich etwas
ernster nehmen.
    Er hielt ihr die Eingangstür auf und ließ ihr den
Vortritt. »Um ehrlich zu sein, weiß ich, dass Sie entdecken werden, dass es
nicht zum Besten steht, und mir ist klar, dass es teilweise meine Schuld ist.
Aber schauen Sie sich die Bücher genau an, dann werden Sie unterscheiden
können, was mein Beitrag ist und wofür die Kräfte des Marktes verantwortlich
sind.«
    »Kräfte des Marktes« klang wie eine schöne fette
Generalabsolution, und Jenny war überrascht, dass er diesen Ausdruck gewählt
hatte. Ihr persönlich wäre es ein Bedürfnis gewesen, sich zu vergewissern, dass
jeder, der die Zahlen sorgfältig prüfte, ganz genau wusste, was auf wessen
Kappe ging.
    Philip trug sie als Besucher ein und gab ihr eine
Sicherheitsmarke. »Es macht Ihnen doch nichts aus, oder?«, fragte er, während
er ihr das Abzeichen anheftete. »Sie sind doch nicht beleidigt, oder?«
    Sie zögerte und überlegte, ob sie ihm sagen sollte,
dass sein Verhalten bei ihr einen sehr schlechten Eindruck hinterließ. Aber es
hatte wohl keinen Sinn. Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Zeigen Sie mir einfach
das Büro und machen Sie mich mit Ihren Leuten bekannt; den Rest können Sie mir
dann später zeigen.«
    »Sie wollen doch nicht wirklich alles sehen, oder? Es
sind nur ein paar Maschinen, nichts wirklich Wichtiges. Es sind doch die
Bücher, die Sie sehen wollen.«
    Sie wies ihn nicht darauf hin, dass sie die Zahlen
auch hätte prüfen können, ohne dafür siebenhundert Meilen zu fahren. Sie war
hierher geschickt worden, damit sie sich ein Bild von den Gegebenheiten machte,
die Mitarbeiter kennen lernte und eine Entscheidung empfehlen konnte, die auf
Tatsachen beruhte und nicht nur auf Bilanzen.
    »Ja, aber ich möchte mir auch eine Vorstellung von dem
gesamten Geschäftsablauf machen, damit ich mir unter allem etwas Konkretes
vorstellen kann.«
    Er zuckte die Schultern. »Jenny, meine ganze
bescheidene Fabrik steht Ihnen zur Inspektion offen, wann immer Sie wollen. Ich
kann heute nur, fürchte ich, nicht Ihr Führer sein.«
    »Nun, wann immer es Ihnen passt. Ich werde mich
zunächst einmal mit den Büchern befassen.«
    Sein Mangel an Interesse irritierte sie. Es war nicht
nur sein Lebensunterhalt, der auf dem Spiel stand, und der seiner Mutter und
seiner Schwester, sondern auch der all seiner Mitarbeiter. Wenn Dalmain
Bankrott gehen sollte, würde das dutzende von Familien treffen. Aber vielleicht
glaubte Philip, dass es ihm persönlich nicht viel ausmachen würde, und sorgte
sich deswegen auch um niemanden sonst.
    Während sie zusammen durch die Firma gingen, wurde
Jenny klar, dass ihr Kunde ebenfalls nicht viel Interesse an den Arbeitern bekundet
hatte. Grant-Dempsey hatte in

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