Eine Liebe in Den Highlands: Roman
in einem Kreis ähnlicher
Anhänger und Buden. Manche verkauften traditionelle Süßigkeiten, Karameltafeln,
Sahnebonbons, Pfefferminzbonbons und Edinburgher Kiesel. Ein Hornschnitzer bot
Messer mit Horngriffen, Löffel speziell für gekochte Eier, Wanderstöcke,
Spazierstöcke und Hirtenstäbe feil.
Es gab alles zu kaufen, was irgendwie mit Schottland
zu tun hatte, alles, das man mit Schottenstoff überziehen und dem man eine
Distel aufprägen konnte - von Geschirrtüchern bis zu Bettjäckchen im
Schottenmuster. An einem anderen Stand verkaufte ein Mann Angelgeräte und
unglaublich hohe Watstiefel, die so aussahen, als könnte man darin den Atlantik
überqueren, Sherlock-Holmes-Mützen, schottische Tellermützen mit Pompons,
Barette und Bonnets.
»Eigentlich könnte ich hier gleich meine
Weihnachtseinkäufe erledigen. All diese Dinge bekommt man im Süden gar nicht«,
bemerkte Jenny, als sie Meggie endlich dazu bewegt hatte, sich mit Anna
hinzusetzen, und sie auf Kunden warteten.
»Ich hoffe, das meinst du nicht sarkastisch«,
erwiderte Meggie und sprang dann plötzlich auf. »Hallo, was kann ich für Sie
tun?«, sprach sie eine Frau mit einem Baby an, das einige Monate älter als Anna
war und laut weinte.
»Eine Tasse Tee, bitte. Und haben Sie irgendeine
Möglichkeit, ein Fläschchen warm zu machen? Man hat uns im Krankenhaus gesagt,
es sei in Ordnung, ihnen die Flasche kalt zu geben, aber ich kann das nicht glauben.«
»Es wäre ein bisschen brutal«, fand auch Meggie. »Ich
stecke das Fläschchen in einen Topf mit kochendem Wasser. Das wird einen Moment
dauern, aber nicht zu lange, hoffe ich.«
»Genau genommen«, erklärte Jenny und drückte Meggie
wieder auf ihren Stuhl, »werde ich mich darum kümmern. Meine beste Freundin«,
fügte sie hinzu, während sie Milch einschenkte, »sollte eigentlich gar nicht
hier sein. Sie ist erst gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden.«
Sie erwartete Unterstützung, wurde aber bitter enttäuscht,
als die Frau wegwerfend meinte: »Hach! Ich war sechs Stunden lang im
Krankenhaus, dann haben sie mich nach Hause geschickt, damit ich mich um den
Rest der Brut kümmern konnte.«
»Siehst du«, rief Meggie.
»Sei still und bleib sitzen«, entgegnete Jenny.
Es gab einen kleinen Ansturm auf ihren Stand, und
Meggie teilte mit einer Hand Haferkekse aus, während Jenny sich um das kochende
Wasser und das Kassieren kümmerte. Als Anna endlich eingeschlafen war und der
Betrieb abflaute, bestand Meggie darauf, dass Jenny sich einmal auf dem
Festplatz umsah.
Sie brach also zu ihrem Rundgang auf, ein Auge ständig
auf den »Homely Haggis« gerichtet, sodass sie jederzeit, sollte ein Kunde
auftauchen, zurückeilen konnte. Leicht entrüstet entdeckte sie einen
Verkaufsstand, der unter anderem Alpakapullover feilbot. Sie fühlten sich
wunderbar an, musste sie zugeben, aber die Muster waren langweilig, und sie
waren allesamt importiert. Hier herrschte eine solche Begeisterung für
einheimische Erzeugnisse, dass auch Alpakawolle aus dem eigenen Land sicherlich
gut ankommen würde. Vorausgesetzt natürlich, die Sachen wurden nicht zu teuer.
Jenny kaufte sich ein paar Wanderstiefel, ohne genau zu wissen, warum. Es war
nicht so, dass sie in Surrey dafür Verwendung gehabt hätte.
Jenny hatte sich um die schlafende Anna gekümmert,
während Meggie selbst umhergeschlendert war, und sie waren bereits alle ein
wenig müde, als Meggie, die Anna zum Stillen vor sich auf die Theke gesetzt
hatte, plötzlich aufkreischte und damit Anna veranlasste, es ihr gleichzutun.
»Das glaube ich einfach nicht! Ist das wirklich die,
für die ich sie halte? Die Matriarchin mit irgendeinem Mann, den ich noch nie
gesehen habe! Sie kommen in unsere Richtung! Was zum Teufel will sie hier? Oh,
Scheiße!«
Jenny folgte Meggies Blick. »Oje! Das ist ja
entsetzlich! Was sollen wir tun? Wo kann ich mich verstecken?«
»Warum willst du dich verstecken? Du stillst ja nicht
vor den Augen deiner Schwiegermutter deinen Säugling. Komm, Anna, wir müssen
uns verziehen.«
Anna, die immer noch feste nuckelte, nahm das Ganze
gar nicht zur Kenntnis. »Ich weiß nicht, ob ich sie besser abnehme oder einfach
mit ihr verschwinde. Was stört dich denn? Du hast doch keine Angst vor der
alten Hexe, oder?«
Jenny schüttelte den Kopf, innerlich immer noch mit
der Frage beschäftigt, ob sie sich wohl unter der Theke verstecken und abwarten
konnte, bis Lady Dalmain und ihr Begleiter wieder fort waren. »Es geht nicht um
sie, es
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