Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
irgendeine Chance, dass du mal aus dem Wagen
herauskommst?«
    »Nein!«, erklärte sie eilig, bevor Meggie zustimmen
konnte. »Wo bist du abgestiegen?«
    »Im ›Achnabrech Arms‹.«
    »Mein lieber junger Mann, das ist ja furchtbar! Sie
können unmöglich dort bleiben.«
    Lady Dalmain hatte an Henry offenbar Gefallen
gefunden, und da sie ahnte, was als Nächstes kommen würde, mischte Jenny sich
ein. »Ich nehme an, er muss wegen seiner Arbeit dort sein.«
    »Welcher Tätigkeit gehen Sie denn nach?«, fragte Lady
Dalmain.
    »Ich bin Liegenschaftsberater.« Er bedachte sie mit
dem geduldigen Lächeln, das er für jeden übrig hatte, der dazu näherer Erläuterungen
bedurfte, und warf sich die widerspenstige braune Locke aus der Stirn. »Das ist
nicht ganz das Gleiche wie ein Immobilienmakler - wir verkaufen keine Häuser
als solche. Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, versuchen, passende
Besitzungen zu finden, die vielleicht nicht einmal zum Verkauf stehen, bis wir
mit den Eigentümern in Verhandlung treten, und vermitteln dann eine Übereinkunft.«
    »Obwohl ihr dann auch den Verkauf aushandelt«, warf
Jenny ein, während sie mit Inbrunst die Theke abwischte. Sie fand, dass man
Henry nicht durchgehen lassen durfte, die schäbigen finanziellen Aspekte seiner
Arbeit ganz zu verleugnen.
    »Nun, natürlich«, stimmte er tadelnd zu, »zu dem
Zeitpunkt wünschen unsere Kunden gewöhnlich nicht, dass das irgendein Dritter
übernimmt. Wir haben bis dahin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufgebaut.«
    »Dann liegt das Hotel für dich wahrscheinlich genau am
richtigen Platz?«, fragte Jenny und kreuzte die Finger.
    »Eigentlich«, lächelte Henry - Jenny fiel auf, dass
sie früher nie gemerkt hatte, wie ölig er sein konnte -, »liegen die meisten
Objekte in derselben Gegend wie Haus Dalmain, aber meine Sekretärin konnte dort
nichts finden, wo ich anständig hätte wohnen können.«
    »Es gibt da nichts Anständiges«, erklärte Lady Dalmain
befriedigt. »Warum wohnen Sie nicht bei uns? Wir könnten männliche Gesellschaft
gut gebrauchen. Ich bin das weibliche Geschnatter furchtbar leid.«
    Jetzt war es Jenny, die hätte morden können.
    »Ich kann mich Ihnen wirklich nicht so aufdrängen«,
erwiderte Henry, meinte aber genau das Gegenteil.
    »Einen Augenblick, Henry«, bat Jenny, »könnte ich dich
kurz auf ein Wort allein sprechen?« Sie deutete mit dem Kopf an, dass sie
herauskommen wollte. Sowohl um ihrer selbst als auch um Henrys willen fühlte
sie sich verpflichtet, Henry vor den Eigenheiten von Haus Dalmain und dessen
Installationen zu warnen. Er war ein Mann, der ein Bidet und eine
leistungsfähige Dusche brauchte, um sich wohl zu fühlen. Wenn er mit einem
armseligen Rinnsal lauwarmen Wassers würde vorlieb nehmen müssen, konnte ihn
das nur unglücklich machen.
    »Ja, ich könnte einen Begrüßungskuss wirklich
gebrauchen, Schatz. Hinter dieser Theke habe ich gar nicht das Gefühl, dass du
mein kleines Jenny-Hennilein bist.«
    Jenny und Meggie quetschten sich aneinander vorbei,
damit Jenny ins Freie treten konnte. Meggie schien sich glänzend zu amüsieren.
    Jenny spürte Henrys Arme um sich und seine Lippen auf
ihren, bevor sie auch nur Luft holen konnte. Sie hatte das Gefühl, zu ersticken
und zerquetscht zu werden; außerdem schmeckte er nach Wildpastete. Sie
versuchte, sich auf den Kuss einzulassen. Immerhin war er Henry, der Mann, mit
dem sie lebte, das Bett teilte, mit dem sie schlief. War er schon immer ein so
schrecklicher Küsser gewesen? Und falls ja, wieso waren sie miteinander weiter
gekommen als bis zur dritten Verabredung?
    »Himmel, das habe ich dringend gebraucht!«, murmelte
er. »Gut, dass die alte Dame mich zu sich ins Haus eingeladen hat. Ich habe so
einen Appetit auf dich - du weißt schon …«
    »Falls du an Sex denkst«, zischte Jenny, »dann vergiss
es! Wir werden uns unter Lady Dalmains Dach befinden! Es wäre furchtbar, ihre
Gastfreundschaft auf diese Weise zu missbrauchen!«
    »Komm schon, Jen! Du bist doch normalerweise nicht so
prüde!«
    »Ich weiß«, entgegnete sie und tätschelte ihm den Arm,
    »und es tut mir leid. Aber ich stehe in letzter Zeit
so unter Druck, und wie das dann so ist: Die Vorstellung, dass wir im Haus Dalmain
herumschleichen, das übrigens absolut eiskalt ist, gefällt mir im Moment
einfach nicht.« Sie erwähnte nicht, dass der Besuch ihres Kunden für Montag
bevorstand - sie hätte es nicht ertragen, jetzt alles erklären zu müssen.
    »Du meinst, ich

Weitere Kostenlose Bücher