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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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gehst noch mal ins Bett?«
    »Jenny, so habe ich dich noch nie erlebt! Das muss an
dem vielen Whisky liegen, den du gestern Abend mit Felicity getrunken hast. Ich
habe dich doch gewarnt: Du sollst keinen Alkohol trinken, schon gar nicht pur.«
    Da er von der Hälfte des Whiskys, den sie gestern
Abend getrunken hatte, nichts wusste und sie sich tatsächlich ein wenig
benommen fühlte, nickte sie nur und schürzte die Lippen. »Da könntest du Recht
haben, Henry, doch ich muss jetzt an die Arbeit. Felicity wird bald auf sein,
denke ich, um Lady Dalmains Tablett zu richten. Sie wird dafür sorgen, dass du
ein Frühstück bekommst. Und jetzt: auf Wiedersehen.«
    Sie trat ein paar Schritte auf den Flur hinaus und
drehte sich dann noch einmal um. »Oh, übrigens, mach dir keine Gedanken wegen
der Hunde. Sie tun dir nichts, wenn sie dich erst mal ordentlich beschnuppert
haben.«
    »Ich habe die Hunde gestern Abend kennen gelernt …«
    »Oh, sie brauchen Tage, um sich an dich zu gewöhnen.
Bleib einfach hier drin, bis Felicity auftaucht.«.
    Jenny sah das Licht im Büro, sobald sie auf den
Parkplatz einbog. Es war Kirsty. Sie hatte Kaffee gekocht und eine große Dose
Plätzchen bereitgestellt.
    »Woher wussten Sie, dass ich kommen würde?«, fragte
Jenny.
    »Ich wusste es eben. Frühstücken Sie erst mal, dann
fangen wir an.«
    »Es ist dieser verdammte Philip«, murmelte Jenny eine
halbe Stunde später. »Wenn er nicht ein separates Bürogebäude gebaut hätte,
hätten wir genug Geld, um diese ganze Sache zu finanzieren, ohne Seine Hoheit
um einen einzigen Penny bitten zu müssen.«
    »Es wäre besser, wenn er keine Hypothek auf das Haus
seiner Mutter aufgenommen und obendrein noch die Büros beliehen hätte«, fügte
Kirsty hinzu.
    »Allerdings.«
    Um halb drei fuhr Jenny nach Hause. Sie stahl sich
hinein und hoffte, allen anderen aus dem Weg gehen zu können, obwohl sie
wusste, dass ihr das nicht lange gelingen würde. Sie schaffte es, in die Küche
zu kommen und Scones mit Dickmilch zuzubereiten, bevor irgendjemand dahinter
kam, dass sie wieder im Haus war. Sie ging erst ins Wohnzimmer, um Lady Dalmain
zu begrüßen, als sie die noch ofenwarmen Scones auf ein Tablett gestellt und
eine Kanne Tee aufgebrüht hatte.
    Kirsty und Jenny setzten sich am nächsten Morgen kurz
vor acht noch einmal zusammen. Das gute Wetter vom Wochenende war tief
hängenden Wolken, bitterkaltem Wind und einem Regen gewichen, der noch mehr
Regen versprach. Die Berge wirkten trostlos und bedrohlich und ragten wie
finstere Riesen über dem Ort auf. Die Wellen auf dem Fluss kräuselten sich und
straften jeden Lügen, der ihn als friedlich bezeichnet hätte. Jenny war
beklommen zu Mute, und das Wetter war nicht dazu angetan, ihre Stimmung zu
heben. Verdammtes Schottland!, dachte sie. Warum muss das heute so sein? Wir
brauchen gute Omen, Regenbögen, Sonnenschein, nicht kübelweise Regen und
eiskalten Wind.
    »Also, wie war es denn gestern Abend, mit Henry - so
heißt er doch?«, erkundigte sich Kirsty, als sie im Büro saßen.
    »Fragen Sie nicht. Er war damals schon langweilig, und
er ist nicht interessanter geworden.« Nach den Scones war es immer weiter bergab
gegangen. Jenny tat den Abend mit einem Schulterzucken ab, obwohl er nur eine
Spur weniger vergnüglich gewesen war, als hätte sie Farbe beim Trocknen
zugesehen. »Um wie viel Uhr erwarten wir ihn denn?«
    Kirsty fragte nicht, wen sie meinte. »Um halb neun.
Effie steht bereit, um ihn nach oben zu begleiten.«
    »Das ist ja unmenschlich früh! Außerdem ist es in
ungefähr zehn Minuten!«
    Kirsty zuckte die Schultern. »Wir können es genauso
gut schnell hinter uns bringen. Hinrichtungen werden immer im Morgengrauen durchgeführt.«
    Jenny seufzte und ging zum Fenster, um in den
Fabrikhof hinauszublicken. Er wirkte dunkel und satanisch - wie passend für den
heutigen Tag, dachte sie. Ein Landrover bog in die Einfahrt ein. Automatisch
machte ihr Herz einen Satz. Sie wies es streng in seine Schranken. »Reiß dich
zusammen, Frau«, murmelte sie.
    Ein hoch gewachsener Mann im Anzug stieg aus. Er kam
ihr ein wenig bekannt vor, aber von ihrem Blickpunkt aus konnte sie ihn nicht
besonders deutlich erkennen. Sie sah genauer hin. »Mein Gott! Ich glaube, ich
kenne ihn! Das kann doch nicht sein …«
    Der Mann verschwand in dem Gebäude.
    »Was kann nicht sein? Oder wer?«
    Plötzlich wurde ihr klar, dass es durchaus sein
konnte, ja dass es so war. »Oh, Scheiße!«, flüsterte sie. »Scheiße,

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