Eine Liebe in Den Highlands: Roman
zu produzieren, die sich nicht besonders gut
waschen lassen.«
»Sie klingen wie Kirsty McIntyre.«
»Kirsty und ich haben eine Menge Zeit zusammen
verbracht. Sie ist eine Perle, die sich mit Geld nicht bezahlen lässt, Philip.
Ohne sie wäre die Fabrik wahrscheinlich schon vor Jahren den Bach runtergegangen.
Was natürlich immer noch passieren kann. Aber Kirsty und ich und die gesamte
Belegschaft sind fest entschlossen, nicht kampflos aufzugeben. Iain baut die
alten Maschinen um, und er macht seine Sache ausgesprochen gut.«
»Also, was ist passiert?« Philip goss kochendes Wasser
in die Becher. Dann öffnete er den Kühlschrank und nahm einen Karton mit Milch
heraus, schnupperte daran und stellte ihn zurück. »Trinken Sie den Kaffee auch
schwarz?«
»Wenn Sie etwas Zucker haben. Warum kommen Sie nicht
zurück und sehen es sich selbst an?«
»Ich bin jetzt mit Gloria zusammen. Ich möchte sie
nicht verlassen.«
»Müssten Sie sie denn verlassen? Könnten Sie sie nicht
mitnehmen?«
»Sie hat zwei Söhne. Sie haben sie gesehen.«
»Na und? Sie sind an das Sofa angeschweißt, stimmt‘s?«
Philip lachte. »Ich glaube, da haben Sie Recht. Aber
wie könnte ich denn zurückkommen?«
Das war keine rhetorische Frage, daher beantwortete
sie sie. »Sie könnten eine Wohnung in der Nähe der Fabrik mieten. Sind die
Jungen noch in der Ausbildung? Würde ein Umzug in dieser Hinsicht ein Problem
bedeuten?«
Er schüttelte den Kopf. »Gloria hat einen Job, aber
sie mag ihn nicht.«
»Wo haben Sie beide sich eigentlich kennen gelernt?«
Jenny lehnte sich an den Vorratsschrank und nippte an ihrem Kaffee. Er tat ihr
überraschend gut.
»In einem Pub. Sie ist Kellnerin.« Noch ein schiefes
Lächeln. »Ein Klischee, nicht wahr? Der Sohn des Clanchefs brennt mit einer Bardame
durch.«
»Nur dass Sie selbst der Clanchef sind, Philip. Ihr
Vater ist tot.«
Er seufzte. »Ich weiß. Aber was ich auch tue, ich
werde ihm nie das Wasser reichen können.«
»Ich möchte Sie nicht kränken, doch ich glaube nicht,
dass er die Fabrik allzu gut geführt hat. Ich bin davon überzeugt, Sie könnten
es besser, wenn Sie es versuchten. Oder Sie könnten Iain mit in die Leitung der
Fabrik einbeziehen.«
Wieder zuckte er die Schultern.
»Und wenn Gloria Kellnerin ist, dann würde sie doch
sicher einen anderen Job finden?«
»Wahrscheinlich.«
»Sie brauchen ja nicht für immer zurückzukommen. Aber
Sie sollten Ihre Mutter besuchen, Philip. Ich weiß, sie ist eine sehr dominante
Frau, doch sie liebt Sie, und Sie lieben sie. Wenn sie sterben sollte und Sie
hätten sie nicht mehr gesehen, würden Sie sich das nie verzeihen.« Sie zögerte.
»Es tut mir furchtbar leid, wenn das nach emotionaler Erpressung klingt. Das
sollte es nicht, aber ich denke, was ich gesagt habe, ist wahr.«
»Hm.«
»Die Pläne, die wir für die Fabrik haben, sind
wirklich aufregend. Wir werden die Merinowolle im Lagerhaus benutzen und eine besondere
Art von Filz daraus herstellen, aus dem man wunderschöne Kleider nähen kann.
Außerdem werden wir ungewöhnliche Fasern wie Lama und Alpaka verwenden - wir
werden sie wahrscheinlich spinnen und daraus Designerpullover stricken.«
Sie brach ab, weil ihr durchaus klar war, dass einer
der wichtigsten Pläne, um die Fabrik wieder profitabel zu machen, von Philip
abhing.
»Kommen Sie zurück und nehmen Sie Anteil an alledem,
Philip. Wie wärs?«
»Ich kann nicht fassen, dass du Philip gefunden
hast!«, rief eine ohnehin aufgeregte Felicity, als sie auf die Hauptstraße
einbogen. »Kommt er wieder nach Hause?«
Jenny betätigte die Scheibenwischer und war dankbar,
dass der Regen endlich nachließ. »Er kommt zu Besuch, zu seinen eigenen
Bedingungen. Er macht keine Versprechungen; er ist sich auch nicht sicher, was
die Fabrik betrifft.« Sie fügte nicht hinzu, dass sie diese Unsicherheit
teilte. Wo wollte Ross Grant-Dempsey Philip einsetzen? Psychologisch gesehen,
mochte es auf die Arbeiter eine positive Wirkung haben, wenn Philip zurückkam,
aus Jennys und Kirstys Warte konnte er genauso gut ein weiteres Hindernis
darstellen. Und davon gab es bereits so viele, dass Jenny große Bedenken hatte,
ihn wieder durch die Tür treten zu lassen. Sie würde morgen mit Kirsty darüber
sprechen müssen.
»Aber das ist ja wunderbar! Mama wird überglücklich
sein!«
»Ich entnehme deinen Worten, dass du einen schönen Tag
hattest, Fliss.«
»Wundervoll. Er ist so ein netter Mann.«
Jenny hätte sich ein bisschen mehr
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