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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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schnell. Diese Worte, so ähnlich denen, die in ihrem Brief standen. Sie sah ihn an. »Ich verstehe nicht. Wer sollte uns beiden eine solche Nachricht schicken? Und wieso?«
    Noah konnte nicht mehr antworten. Gerade als er sprechen wollte, krachte es laut irgendwo vor ihnen. In der nächsten Sekunde hatte Noah sich über sie geworfen, riß sie mit sich zu Boden und zog sie weiter zurück in die dichten Sträucher der Gartenmauer.
    Augusta verspürte einen Schmerz in ihrem Arm, und die Zweige zerkratzten ihr die Beine und das Gesicht. »Was war das?« »Schsch«, flüsterte er und schlich vorsichtig durch die Dunkelheit. Zu hören war nur ihre Bewegung durch die Bäume, das Rascheln der Blätter, das leise Knirschen ihrer Füße auf dem Boden. Sie konnte nicht erkennen, ob sie verfolgt wurden. Sie konnte vor Herzklopfen kaum etwas hören.
    Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, hörte Augusta ein Rattern, wie von einem Riegel an einem Tor. Einen Augenblick später befanden sie sich auf der dunklen Stallgasse hinter dem Finsminster-Stadthaus.
    »Was ist passiert?« fragte sie. Ihr Arm schmerzte.
    Noah nahm ihre Hand und ging weiter. Katzengleich schlich er zum Stall. »Ich glaube, jemand hat auf uns geschossen. Sie könnten uns folgen. Wir müssen verschwinden.«
    Er erreichte die Stelle, wo die Stallgasse auf die anliegende Straße führte, und blieb stehen, um sich umzusehen. Dann führte er sie um die Ecke und rief eine Mietkutsche, die dort stand.
    Augusta fiel in den Sitz zurück, als sie losfuhren. »Wieso sollte jemand auf uns im Finsminster-Garten schießen?«
    »Ich kann nur vermuten, daß der Autor dieser Briefe sich entschlossen hat, seine Drohungen wahrzumachen. Augusta, wen wolltest du heute abend im Garten treffen?«
    »Noah, wieso wird es so dunkel?«
    Sie sah, wie Noah sich durch die dichter werdenden Nebel ihr zuwandte. »Augusta?«
    Sie dachte, sie hörte ihn an das Kutschendach klopfen. Sie hielten an, sie wußte das, weil sie hörte, wie sich die Tür öffnete. Noah hatte von irgendwoher eine Lampe geholt und sah sie an, doch das Licht der Lampe flackerte merkwürdig. Es wurde immer diffuser, bis sie es kaum noch wahrnehmen konnte. Sie hörte seine Stimme, er sprach zu ihr, aber es schien von weit her zu kommen. Sie versuchte zu sprechen, aber irgendwie gehorchte ihr ihre Zunge nicht mehr, die plötzlich so schwer geworden schien.
    Kurz bevor sie die Dunkelheit überkam, hörte sie Noahs Stimme ein letztes Mal. »Großer Gott, Augusta, man hat dich angeschossen!«
    Augusta öffnete ihre Augen sehr langsam und wunderte sich, warum sie sich so schwer anfühlten.
    Es war dunkel in ihrem Zimmer, aber durch einen Spalt zwischen den Vorhängen kroch ein Lichtstrahl durch den Raum. Sie fühlte auf dem Kissen neben sich und war etwas verunsichert, als sie dort nicht Circe zusammengerollt auf ihrem üblichen Platz vorfand. Sie wußte nicht genau, was es war, aber irgend etwas schien nicht zu stimmen.
    Dieser Gedanke wurde jäh bestätigt, als sie versuchte, sich aufzurichten. Ein scharfer, gemeiner Schmerz schoß ihren Arm hinunter bis in die Fingerspitzen. Sie mußte wohl aufgeschrien haben, denn sie erkannte jetzt, daß noch jemand bei ihr war, in ihrem Zimmer. Jemand, der die Vorhänge bewegte und sie zur Seite zog, um das Sonnenlicht hereinzulassen.
    Sie blinzelte gegen das plötzliche Licht und gegen die Gestalt, die vor ihr stand. Ihr Blick wurde klarer, und sie erkannte Noah. Sie erkannte auch, das sie sich keineswegs in ihrem Zimmer befand. Dieser Raum sah überhaupt nicht so aus wie ihrer, mit seinem großen antiken Walnußbett mit riesigen geschnitzten Pfosten, die von der Decke bis zum Boden reichten und die Ausmaße eines Baumstammes hatten. Sie hatte nicht die blässeste Ahnung, wie sie hierhergekommen war.
    Sie starrte ihn an. »Wo bin ich?«
    »Du bist in meinem Stadthaus, auf der Charles Street.« »Wieso bin ich hier?«
    Noah setzte sich auf einen Stuhl neben das Bett. »Du weißt nichts mehr?«
    Sie dachte nach, konnte sich aber an nichts mehr erinnern, was passiert war, nachdem sie ihn im Garten getroffen hatte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Du bist hier, weil gestern nacht beim Maskenball der Finsminster jemand auf uns geschossen hat. Dein Arm wurde getroffen.«
    Sie sah an sich herab und entdeckte tatsächlich einen weißen Verband, der um ihren Oberarm gewickelt war. Sie versuchte zu sprechen, aber ihre Kehle war wie ausgetrocknet.
    Noah nahm ein Glas Wasser vom Nachttisch

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