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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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ihr Haar über eine Schulter. »Ich wußte nicht, daß Lettie so lange weg ist.«
    »Meine Mutter ist krank geworden, und da es mir nicht möglich ist, sie vor Ende der Saison zu besuchen, hatte ich keine andere Wahl, als Lettie an meiner Stelle zu schicken. Sie wird bleiben und sich um meine Mutter kümmern, bis wir uns schließlich anschließen können.«
    Augusta sagte nichts und erneuerte ihren Zopf.
    Charlotte blieb hartnäckig. »Augusta, bitte, denk doch an Lettie.«
    Augusta sah sich Charlotte im Spiegel an und fragte sich, warum sie das nicht vorausgesehen hatte. Zuerst hatte sie auf ihr Verhältnis zum Vater abgezielt und nun auf Lettie, von der sie genau wußte, daß Augusta sie sehr liebte.
    Charlotte mußte diesen Anflug von Schwäche gespürt haben und stieß nach. »Wie du weißt, wird Lettie nächste Saison bei Hofe eingeführt, daher muß ich anfangen, Vorgeplänkel mit potentiellen Heiratskandidaten zu führen. Und obwohl sie immer an meiner Seite ist, wenn wir in die Öffentlichkeit gehen, und mit niemandem spricht, habe ich bereits aus einigen prominenten Familien Interesse an ihrer Person bemerkt. Daher muß ich jetzt einen engeren Umgang mit ihnen pflegen, bevor sie offiziell in die Gesellschaft eingeführt wird, damit sie im Frühjahr eine bessere Chance auf die beste Heirat hat. Andernfalls wird sie zur alten Jungfer verdammt sein.«
    Wie ihre ältere Stiefschwester. Augusta wußte, was Charlotte gerade dachte. »Ich sehe immer noch nicht, was ich damit zu tun habe«, sagte sie, während sie die dicke Haarflechte zu ihrem üblichen Knoten aufwickelte, den sie mit Nadeln eng am Nacken fixierte.
    »Wie du dich sicher erinnern wirst, Augusta, hatte dein Vater dich gebeten, sich während seiner Abwesenheit um seine Angelegenheiten zu kümmern. Wäre er hier, würde er mich begleiten, daher ist es deine Pflicht als seine Tochter, seinen Platz einzunehmen.«
    Augusta überprüfte ihr Äußeres im Spiegel und drückte die Brille fester auf die Nase. Das Ergebnis war genau das, was sie wollte: Keine Farbe, keine Locken, nur sie selbst, so schlicht und streng, wie sie nur sein konnte. Sie fand, daß ihr Äußeres ihr Unscheinbarkeit verlieh, und unscheinbar konnte sie sich viel leichter ungestört in der Gesellschaft bewegen.
    Fertig mit ihrer Morgentoilette drehte Augusta sich auf dem Sitz zur Marquise. »Ich glaube, als mein Vater mich bat, sich um seine Angelegenheiten zu kümmern, Charlotte, sprach er mehr von seinen Konten und seiner Korrespondenz als von dem Besuch eines Balles.«
    Charlotte spitzte die Lippen. »Ich werde mir dieses Ereignis nicht entgehen lassen, Augusta. Einige der Verbindungen, die ich für Letties Zukunft für äußerst vorteilhaft erachte, werden mit Sicherheit anwesend sein.«
    Augusta sah die Marquise an. Sie legte diesmal eine Ernsthaftigkeit an den Tag, die sie sonst nicht hatte. Dieses Ereignis war ihr äußerst wichtig, mehr als die meisten anderen. Seit sie durch Charlottes Heirat mit dem Marquis vor zehn Monaten zusammenkamen, hatten es die beiden Frauen geschafft, bis dahin so etwas wie eine friedliche Koexistenz zu leben, die nur ab und zu von Meinungsverschiedenheiten gestört wurde. Selbst als unlängst Charlottes Anstrengungen, Augusta zu verheiraten, von bloßen Unbequemlichkeiten zu erheblichen Störungen anwuchsen, hatten sie einen größeren Streit zwischen sich vermieden. Irgendwie hatte Augusta jedoch den Verdacht, würde sie Charlotte diesmal zurückweisen, daß diese ihre Anstrengungen, sie zu verheiraten, dermaßen verstärken würde, daß Augustas Leben unerträglich werden könnte. Dennoch, sie konnte nicht zu schnell nachgeben, sonst würde Charlotte beim nächsten Mal noch Schlimmeres versuchen. Wie zum Beispiel einen Besuch bei ihrem Schneider, um Himmels willen.
    Augusta strich sich über das Haar und ließ sich noch einen Moment Zeit, bevor sie aufstand und ihre Stiefmutter ansah.
    »Ich werde es mir überlegen.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ ihr Zimmer. Charlotte hatte kaum eine andere Wahl, als ihr hinterherzusehen.

Kapitel 5
    Zwei Tage später. Augusta arbeitete gerade an der Buchführung der Trecastle-Konten im Arbeitszimmer ihres Vaters, als es klopfte. Sie schaute hoch und sah über ihren Brillenrand hinweg die Gestalt des Brierley-Butlers auf sie zuschweben. Sie rückte die Brille zurecht, um ihn besser sehen zu können, und warf gleichzeitig einen Blick auf die Uhr. Sie war an diesem Tag früher als sonst

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