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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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jenem ersten Tag besiegelt, als sich Noah, nachdem er voller Sorglosigkeit die Herausforderung eines älteren Schülers angenommen hatte, auf der verkehrten Seite des Rohrstocks des Rektors wiederfand. Es war Tony gewesen, der den bösartigen Mr. Blickley von einer seiner berühmt-berüchtigten brutalen Prügelstrafen abhielt, indem er durch eine geringe Abweichung von seinem Bogenziel den Pfeil in Blickleys Hinterteil schoß — und sich damit Prügel einhandelte, die weitaus schlimmer war als die, die Noah hätte aushalten müssen.
    Noah schuldete Tony etwas für ihre Tage in Eton, ja, aber für weit mehr als das, denn von diesem Tag an geriet Tonys Loyalität Noah gegenüber niemals ins Wanken. Es war Tony gewesen, der Noah geholfen hatte, über den furchtbaren Verlust fast sämtlicher Familienmitglieder hinwegzukommen, die durch das schreckliche Feuer vor zwei Jahren umgekommen waren. Tony war Noahs Sekundant in diesem schwachsinnigen Duell vor einem Jahr gewesen, einer sinnlosen Affäre, die niemals hätte stattfinden dürfen und Noahs Lebensweg für alle Zeiten verändert hatte.
    All dies in Betracht ziehend, konnte Noah seinen Freund jetzt nicht im Stich lassen — obwohl er fühlte, daß Tony einen Fehler machte, der ihn für den Rest seines Lebens quälen würde.
    »Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann«, sagte Tony, der bereits wußte, daß er gewonnen hatte, noch bevor Noah sich äußerte. »Wenn du bei Sarah in Keighley Cross ankommst, werde ich auf bestem Wege sein, ein Ehemann zu werden.« Er erhob sein Glas. »Einen Toast also, auf meine zukünftige Frau und auf mein Glück, sie gefunden zu haben ...«
    Noah hob sein Glas und berührte Tonys, unsicher, was er lieber tun würde, dem Freund gratulieren oder ihm sein Beileid aussprechen. Statt dessen fiel sein Blick auf die Kristallkaraffe, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand, und er fragte sich, ob nicht vielleicht ein gezielter Schlag auf den Kopf seinen Freund wieder zur Besinnung bringen und diese bedauernswerte Geisteskrankheit beenden könnte.
    Statt dessen klopfte es an der Tür. »Ah«, sagte Tony, und dieses Lächeln kehrte unwillkürlich zurück. »Meine Herzdame meldet sich endlich.«
    Tonys Butler Westman trat ein. Selbst zu dieser späten Stunde war er von tadellosem Auftreten, bekleidet mit Frack, weißer Weste und Kniehosen, seine gepuderte Perücke zu einem altmodischen Zopf zusammengebunden. Sein Ausdruck war gelassen wie immer, auf dem Silbertablett in seiner weiß behandschuhten Hand lag tatsächlich der von Tony erwartete Brief.
    »Dies hier wurde soeben abgegeben, Mylord«, sagte Westman zurückhaltend. »Es wurde von einem Boten überbracht. Er sagte, eine Antwort sei nicht erforderlich.«
    Tony durchquerte den Raum und nahm den Brief mit genauso heftigem Verlangen entgegen wie auch das bettelnde Hündchen nach dem langersehnten Abfallstückchen schnappen würde. Hätte er einen Schwanz, dachte Noah, während er ihn beobachtete, er würde jetzt bestimmt wedeln.
    »Danke Ihnen, Westman.« Tony wandte sich Noah zu. »Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich mich jetzt für einige Zeit zurückziehe, damit ich meine Vorkehrungen treffen kann ...«
    Noah winkte nur ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Feuer und den verbliebenen Brandy.
    Das war's dann also, dachte er, als Tony sich eilig entfernte. Jetzt gab es keine Hoffnung mehr, seine Meinung zu ändern. Tony war entschlossen, und hatte er sich einmal entschieden, gab es niemanden, der seinen Freund, den Vicomte, von seinem Ziel hätte abbringen können, ungeachtet der Folgen. Also konzentrierte Noah statt dessen seine Anstrengungen auf die unangenehme Aufgabe, die am folgenden Tag vor ihm lag, nämlich die Neuigkeiten Sarah zu überbringen.
    Miss Sarah Prescott war achtzehn, mehr als zehn Jahre jünger als Tony, und hübsch, mit den gleichen blonden Locken wie ihr Bruder, die ein zierliches und angenehmes Gesicht umrahmten. Sie war Tonys einzige lebende Verwandte außer einem Onkel, der nichts mit ihnen zu tun hatte, und Tony himmelte sie an. Tatsächlich war es Noahs erster Gedanke gewesen, als Tony ihn zum Abendessen zu White’s einlud und ihm mitteilte, er müsse etwas von gewisser Wichtigkeit mit ihm besprechen, daß vielleicht jemand um Sarahs Hand angehalten hätte. Er hatte sogar erwartet, daß Tony einen letzten verzweifelten Versuch unternehmen könnte, Noah zu überreden, sich endlich einen Ruck zu geben, denn Tony hatte schon vor langem

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