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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Tochter an. »Bibi, ich werde dir nur erlauben, das alles mit anzuhören, um dich davor zu schützen, selbst in eine solche Situation zu geraten.« Sie sah Charlotte an. »Manchmal fürchte ich, wenn man die jungen Mädchen vom wahren Leben fernhält, kann das zu ihrem Untergang führen.«
    Charlotte nickte. »Nur zu wahr. Nur zu wahr.«
    Die Gräfin begann langsam zu sprechen. »Nun, wie es aussieht, hat man gestern abend Prudence mit dem jüngeren Sohn des Grafen von Natfield in einer delikaten Position ertappt.« Sie fügte hinzu: »In einer äußerst delikaten Position.« Charlottes Gesicht war weiß wie die Wand »Oh, mein Gott, die arme Lady Gunther. Prudence hatte so vielversprechende Aussichten.«
    Lady Finsminster nickte. »Es scheint, als wäre es mit den bei-den schon seit Wochen hinter verschlossenen Türen so gegangen. Erinnern Sie sich, wie sie auf dem Lumley-Ball über eine Stunde verschwunden war, weil sie sich angeblich auf dem Weg zum Speisesalon verlaufen hatte? Wie es aussieht, hatte sie an diesem Abend noch mehr verloren, als nur den Weg, denn in Wirklichkeit hatte sie sich in den oberen Gemächern mit Natfields Jungen vergnügt.«
    Charlotte schüttelte traurig den Kopf. »Das ist wirklich ein tragisches Ende für Prudence.«
    »In der Tat«, kam es von Lady Finsminster zurück.
    Sie verfielen in eine traurige Stille.
    »Wieso?« fragte Augusta sie schließlich. »Wird der junge Mann Prudence nicht heiraten?«
    »Natürlich wird er, meine Liebe«, sagte Lady Finsminster. »Ihm bleibt da kaum eine Wahl. Wenn ich recht verstanden habe, hat Lord Gunther Lord Natfield bereits einen Besuch abgestattet, um die Einzelheiten zu klären.«
    »Dann sehe ich nicht, wo die Tragödie ist. Diese beiden Menschen fühlen sich offensichtlich zueinander hingezogen. Lord und Lady Gunther sollen erfreut sein, daß ihre Tochter ihr Glück gefunden hat.«
    Alle drei Damen drehten sich zu Augusta um und sahen sie mit wechselndem Ausdruck von Unglauben und Mitleid an. »Augusta, meine Liebe«, sagte Charlotte, »es ist eine Tragödie, weil Natfields Sohn ein Benachteiligter ist — ein jüngerer Sohn. Seine Chancen auf den Titel sind sehr, sehr gering.«
    »Aber singt ihr nicht alle Loblieder auf Lord Noah Edenhall, der, so glaube ich, ebenfalls ein jüngerer Sohn ist?«
    »Ja, aber nur, weil Lord Noah sein eigener Herr ist. Über dreißig und unabhängig. Selbst wenn er in einen Skandal verwickelt ist, geht er unbefleckt aus ihm hervor. Der Name der Devonbrooks hat ein hohes Ansehen. Natfields Sohn ist gerade mal siebzehn und muß erst noch die Universität beenden. Schlimmer noch, er ist der jüngste von einigen männlichen
    Geschwistern, deren Vater als Spieler und ruchloser Mensch bekannt ist, der wohl auch noch mindestens so viele uneheliche Kinder hat wie eheliche. Zwischen den beiden besteht ein Unterschied wie Tag und Nacht.«
    »Und wegen seines Vaters soll man den jungen Natfield meiden?«
    Lady Finsminster übernahm jetzt die Aufgabe des Erklärens. »Liebe Augusta, der junge Mann kann noch so bezaubernd und gutaussehend sein, seine Aussichten auf eine anständige Erbschaft sind wirklich äußerst gering. Prudence ist die einzige Tochter und alleinige Erbin des Vicomte Gunther. Sie hätte zumindest den Erben eines Vicomte-Titels heiraten sollen, wobei Lady Gunther sogar auf ein Marquisat für ihre Tochter spekuliert hatte.«
    Charlotte schüttelte den Kopf. »Nun ist alle Hoffnung zerstört. Es wäre allerdings alles noch viel schlimmer, wenn sie den jungen Mann nicht heiraten würde. In einer solchen Position ertappt zu werden, bedeutet den sicheren Ruin. Niemand aus der Gesellschaft würde jemals wieder etwas mit Prudence zu tun haben wollen. Ihre Tanzkarten würden leer bleiben, und sämtliche Türen wären ihr verschlossen. So zumindest kann Prudence durch ihre Einwilligung in die Heirat, selbst wenn es für sie einen furchtbaren Absturz bedeutet, nächste Saison zurückkehren, ohne für großes Aufsehen zu sorgen.« Die drei Ladys schüttelten die Köpfe in gemeinsamem Bedauern. Augusta konnte das furchtbare Ausmaß der Tragödie jedoch immer noch nicht ganz erfassen.
    Dann trat Tiswell ein. Er trug ein weiteres Paket, was Lady Finsminster veranlaßte, den Raum mit seiner ungewohnten Ausstaffierung wahrzunehmen.
    »Aber es sieht ganz so aus, als ob Sie, meine liebe Augusta, diejenige wären, die am meisten von Prudences Unbesonnenheit profitiert. Angesichts dieser Dinge hier haben Sie bereits Ihre

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