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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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ob der Wein sauer geworden wäre. Irgendwie wußte sie, daß ihr nicht gefallen würde, was der Gral ihr zu sagen hatte.
    »Er kam zu mir, um mir etwas zu zeigen, um mich, genauer gesagt, um meine Meinung zu bitten. Es ging um ein Stückchen Papier, das er, wie er sagte, ausgerechnet bei White’s gefunden hatte.«
    Er wartete einen Moment und beobachtete Augustas Reaktion. Sie versteckte sie hinter einem weiteren Schluck Bordeaux. »Augusta? Sie waren bei White’s?«
    Sie sah ihn an und stellte ihr Glas beiläufig auf den Tisch. »Ich wußte keinen anderen Weg, um mit Lord Belgrace Kontakt aufzunehmen. Unsere Versuche, uns im Park zu treffen, sind jedesmal fehlgeschlagen. Die Zeit wird knapp. Ich kann bestimmt nicht an seine Vordertür marschieren, besonders jetzt nicht, da alle Augen der Gesellschaft auf mich gerichtet sind.«
    »Nun, mit Ihrem Gang zu White’s hatten Sie auch keinen Erfolg, sonst hätte Edenhall wohl kaum Ihre Aufzeichnungen in seinem Besitz. Ich will auch gar nicht fragen, wie sie überhaupt dort hineingekommen sind.«
    Sie verzog wieder das Gesicht. »Ich werde die Aufzeichnungen von ihm zurückholen.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?« Der Graf sah sie finster an.
    Augusta sah finster zurück. »Ich weiß es noch nicht. Ich denke, ich werde es so einrichten, daß ...«
    »Bevor er dahinterkommt, was auf diesem Papier geschrieben steht? «
    Augusta erbleichte. »Wie könnte er? Es ist in meinem eigenen Code verfaßt. Nur ich kenne ihn. Noch nicht einmal Sie.« »Ginge es um Yarlett oder Mundrum, würde ich mir keine Sorgen machen, aber Edenhall traue ich so etwas ohne weiteres zu. Er ist tüchtig, und er ist scharfsinnig wie sein Bruder. Gib ihm genügend Zeit, und er wird dahinterkommen.« Everton machte eine kurze Pause. »Für den Augenblick sind wir allerdings sicher. Seine anfängliche Theorie zu Ihren Aufzeichnungen ist so ziemlich das Gegenteil von der Wahrheit.«
    »Was meinen Sie?«
    Everton kicherte. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich es Ihnen erklären sollte, äußeres frei auszusprechen. Ich fürchte, meine liebe Augusta, Edenhall hält Sie für eine Hexe.«
    Augusta sah ihn mit großen Augen an. »Eine Hexe?«
    »Jawohl, meine Liebe. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, wissen Sie, mit Kessel und Besenstiel und spitzem Hut. Zumindest ist es ihm in den Kopf gekommen, auch wenn seine vernünftigere Seite versucht, es zu leugnen. Also, wenn ich Sie wäre, würde ich alles in meiner Macht Liegende tun, um diesen Eindruck zu verstärken und ihn von dem wahren Hintergrund abzulenken. Sie sollten sich sogar überlegen, ob Sie sich nicht eine Warze auf der Nasenspitze zulegen sollten. Andererseits wäre alles, was Sie sich in den vergangenen Monaten erarbeitet haben, verloren, denn selbst wenn er Ihre Aufzeichnungen nicht selbst entschlüsseln kann, bedenken Sie, daß er sie nur zu Belgrace bringen bräuchte ...«
    »Und was würde das ausmachen? Wir wollten doch, daß Lord Belgrace die Aufzeichnungen bekommt. Lord Noah würde uns einen Dienst erweisen, wenn er sie Belgrace zeigte.« »Haben Sie denn gar nichts von mir gelernt?« polterte Everton los. »Diese Sache muß äußerst delikat behandelt werden.
    Was, wenn Belgrace damit direkt zur Akademie geht? Zwar würden die ihm zuhören, aber Ihre Entdeckung wäre nur ein weiterer Eintrag in die Geschichtsbücher, und die Lorbeeren würde einer von denen ernten. Ist es das, was Sie wollen?«
    Augusta runzelte die Stirn. »Natürlich nicht, aber wie können Sie so sicher sein, daß die Akademie meine Entdeckung als die ihrige ausgeben würde?«
    »Weil ich diese Männer alle nur zu gut kenne. Muß ich Sie daran erinnern, daß ich selbst einmal einer von ihnen war? Glauben Sie mir, Mädchen, für die zählt nichts mehr als ihr blasierter männlicher Ehrgeiz. Nichts! Sie haben sich fast zwei Jahrhunderte lang erfolgreich gegen die Aufnahme weiblicher Mitglieder gewehrt. Frauen, die der Wissenschaft Großartiges hätten beisteuern können, alles nur zum Segen ihres weiberfeindlichen Stolzes. Aber sie stehen am Abgrund von etwas, das sie nicht beeinflussen können. Sie könnten die erste Ihres Geschlechtes sein, die den Unterschied macht, die Anerkennung verlangt — es sei denn, die Akademie erfährt etwas davon und stoppt Sie. Hören Sie mir gut zu, Augusta: Vertrauen Sie niemandem!«
    Mit diesen Worten wendete sich Lord Everton von ihr ab, schritt auf das gegenüberliegende Fenster zu und starrte mürrisch hinaus. Augusta blieb

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