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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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stehen, wo sie war, und bereute es, seine Beurteilung dieser Angelegenheit je in Frage gestellt zu haben. Wie konnte sie nur so an ihm gezweifelt haben? An ihm, vor allen anderen? Der Graf hatte sich ihrer angenommen, als sie noch nicht mehr als nur eine Anfängerin war, als sie kaum etwas von den Sternen und dem Nachthimmel wußte. Er hatte sie unterrichtet, hatte sie ermutigt, ungeachtet der Tatsache, daß sie eine Frau war. Nicht viele Männer seines Standes hätten so gehandelt, hielten doch die meisten von ihnen Frauen für zu hohlköpfig, für zu einfältig, um irgendeinen bedeutenden Platz in der Gemeinschaft der Wissenschaften zu besetzen. Der Graf hatte ihr den Weg gewiesen und brachte sie unter seiner sanften Führung bis an den Rand der großen Entdeckung.
    Und es war ihre Entdeckung, dieser winzige, unbeachtete Funke am Nachthimmel, denn niemand sonst hatte je seine Bewegung aufgezeichnet, dieses Besondere, was ihn zu so viel mehr machte, als zu einem bloßen Stern. Seit Jahren hatte sie mit Staunen zu ihm aufgesehen, seit Monaten war sie ihm gefolgt, hatte ihn vermessen und sorgfältig jede Nacht seinen Lauf notiert, ihres eigenen kleinen Mitternachtsjuwels. Sie hatte jede Berechnung dreifach überprüft, bis sie, als sie sich ihrer Sache sicher war, zu ihrem Freund, ihrem Mentor, dem höchst angesehenen Grafen von Everton ging.
    Seine Beobachtungen stimmten mit ihren überein; es gab dort tatsächlich etwas Außergewöhnliches. Aber die Entdeckung seiner Existenz, insbesondere durch jemand Unbekannten, einen Amateur, eine Frau, bedurfte Fingerspitzengefühl bei der angesehenen und eng verwobenen Royal Society, der königlichen Akademie der Wissenschaften, die jeden Außenseiter mit Mißtrauen betrachtete, besonders Frauen. Everton war früher einmal Mitglied gewesen und konnte sie daher bis zu ihrer letztendlich anstehenden Akkreditierung geleiten, aber die Patenschaft eines gegenwärtigen Standesgenossen würde ihr die Anerkennung sichern.
    Nach reiflicher Überlegung hatte er schließlich vorgeschlagen, daß sie sich an seinen Freund, den Grafen von Belgrace, wenden sollte, den er für ehrlich erachtete und von dem er glaubte, daß er nicht versuchen würde, Augusta wegen ihres Geschlechtes zu ächten. Und sie waren schon so nahe an dieser letzten Stufe ihres Plans gewesen - doch nun hatte sie alles verpfuscht, indem sie den einzigen Beweis, den es für ihre Entdeckung gab, verloren hatte.
    Der Graf hatte recht. Sie mußte die Aufzeichnungen von Noah zurückbekommen, koste es, was es wolle.
    Wie hoch das Risiko auch sein mochte.
    Ungeachtet der Konsequenzen.
    Noah zog seine Handschuhe aus und legte sie zusammen mit seinem großen Biberfilzhut auf den Seitentisch. Er war gerade von einer Ausfahrt in die Stadt mit Eleonore, Christian und Sarah zurückgekommen. Sie hatten auf eine Tasse Tee und Gebäck Tante Amelia besucht, denn Noah hatte insgeheim gehofft, daß das naturgegebene sonnige Gemüt seiner Tante den Schmerz vertreiben könnte, der für immer Sarahs blaue Augen zu überschatten schien.
    Und nach drei Stunden, ungezählten süßen Keksen und einigen Kannen von Amelias blumigem Limonentee mußte er zugeben, daß sich Sarahs Betragen gebessert hatte. Amelia hatte alle mit ihren bemerkenswertesten Triumphen beim Kartenspiel aufgeheitert — selbst der stoische Finch konnte bei einigen Geschichten ein Lächeln nicht unterdrücken —, und danach hatte Amelia ihnen sogar eine ihrer Geheimstrategien verraten, natürlich nicht, ohne sie alle heiliges Stillschweigen schwören zu lassen.
    Als sie gingen, waren Spuren der Sarah, die er gekannt hatte und mit der er aufgewachsen war, zurückgekehrt und erfüllten Noah mit Hoffnung, daß sie auf dem Weg war, ihren Schmerz zu überwinden und ihr weiteres Leben in die Hand zu nehmen. Ein kleiner Stapel Briefe lag auf dem Tablett auf dem Seitentisch, zusammen mit einigen Besucherkarten von Bekannten. Noah nahm die Briefe und begann sie zu sortieren, während er in sein Arbeitszimmer ging. Da war eine Nachricht von seinem Anwalt, der ihm mitteilte, daß der letzte von Tonys Gläubigern in der letzten Woche bezahlt worden war und Sarah sich jetzt nicht länger zu sorgen bräuchte. Ein anderer Brief kam von dem Verwalter seines Landsitzes, Eden Cour in York, einem Familienbesitz, der ihm von seinem Vater testamentarisch vermacht worden war und der schon Schauplatz der Geschichte gewesen war, als sich auf seinem grünen Rasen Royalisten und Puritaner vor zwei

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