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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Jahrhunderten eine Schlacht lieferten.
    Noah legte diese beiden wichtigsten Briefe zuoberst auf seinen Schreibtisch und wollte die anderen für später zur Seite legen, als einer im besonderen seine Aufmerksamkeit fand. Es war nicht so sehr der Brief, sondern die Handschrift, die ihn zweimal hinsehen ließ, denn sie war weder erkennbar männlich noch weiblich, sondern unnatürlich, als ob sich jemand beim Formen eines jeden Buchstabens große Mühe gegeben hätte. Noah nahm den Brief und bemerkte, daß er mit einer glatten schwarzen Oblate auf der Unterseite versiegelt war. Er öffnete ihn schnell und las die Nachricht.
    Du hältst dich für sehr klug.
    Doch klüger bin ich immer.
    Du spielst mit der Gefahr, gewinnen kannst Du nimmer.
    Es gab keine Unterschrift, keinen Hinweis auf den Absender, keine Erklärung für die Absicht des Autors. Nur diese vier ominösen Zeilen.
    Noah las die Nachricht nochmals, sein Blick blieb auf einem besonderen Wort haften. Gefahr.
    Seine erste Vermutung war Atherton.
    Sie haßten sich bis auf die Knochen, und Atherton war vor kurzem nach London zurückgekehrt und zum ersten Mal seit ihrem Duell in der vorigen Saison wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Wenn ihre Konfrontation neulich bei White’s irgendeine Bedeutung hatte, war Atherton jedenfalls nicht fähig, rational zu denken. Ein Mann, der sich so weit herabgelassen hatte, die Verlobte eines anderen zu schwängern, wäre sich sicherlich auch nicht zu schade, Drohbriefe zu schreiben. Aber zu welchem Zweck? Atherton müßte wissen, daß er als erster verdächtigt werden würde. Konnte er so dumm sein?
    Dann dachte Noah an Everton. Dieser hatte sein Unbehagen nicht verstecken können, als Noah ihm das Blatt mit den Aufzeichnungen zeigte, das er in Augustas Jacke gefunden hatte. War das eine Warnung des Grafen, die darauf abzielte, Noah angst zu machen, damit er die Aufzeichnungen zurückgab? Und wenn es so war, wer wollte denn behaupten, daß die Nachricht nicht von Augusta selbst kam? Seit der Nacht bei White’s hatte er nichts von ihr gesehen oder gehört. Es war, als ob sie in Klausur gegangen wäre und ihre Verfolgung von Lord Belgrace einfach aufgegeben hätte. Wenn diese Nachricht etwas mit ihr zu tun hatte, was könnte dann wohl so wichtig an diesen merkwürdigen Zeichen sein, die auf dem Blatt Papier standen?
    Ein Klopfen unterbrach Noahs Gedanken. Als er aufsah, stand Westman geduldig im Türrahmen. »Mylord, diese Nachricht wurde soeben für Sie abgegeben.«
    Noch eine? Noah nahm den Brief und betrachtete die Adresse. Dies war eindeutig eine weibliche Handschrift, jedoch verwegen. Er drehte den Brief um und betrachtete das Wachssiegel. Es war identisch mit dem, das den Brief schmückte, den Tony in seiner Todesnacht erhalten hatte. Das Brierley-Siegel, eine Nachricht von Augusta? Seine Neugier wuchs.
    Mylord, zweifellos haben Sie etwas in Ihrem Besitz, das ich gerne zurück hätte. Sollten Sie wünschen, dieses Thema heute abend auf dem Ball, den der Graf und die Gräfin von Danby geben, weiter zu vertiefen, werde ich um elf Uhr im Garten sein.
    In froher Erwartung Ihrer Gesellschaft, eine Dame.
    Noah ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich.
    Auf die Schreibfläche legte er erstens den Brief, den er gerade - offensichtlich von Augusta - erhalten hatte, zweitens das anonyme Stück einschüchternder Dichtkunst, dann griff er in die obere Schublade und holte sowohl den Brief hervor, den Tony in der Nacht seines Todes erhalten hatte, als auch das Blatt mit den Zeichen, das er in Augustas Jacke gefunden hatte. Er studierte jeden Brief für sich und verglich sie dann alle miteinander.
    Bei den ersten dreien gab es keine Übereinstimmung in der Handschrift, noch nicht einmal eine leichte Ähnlichkeit, trotzdem konnte man sie alle irgendwie mit Lady Augusta in Verbindung bringen. Das Blatt mit den Zeichen war schwer zuzuordnen, denn es enthielt fast ausschließlich Zeichnungen und Symbole anstelle von Worten. Es schien eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schrift des Briefes zu haben, den er gerade eben erhalten hatte, aber damit blieben immer noch die beiden anderen ungeklärt. Selbst wenn sie die Warnung nicht geschrieben hatte, waren zumindest zwei der Briefe von ihr unterschrieben: Tonys Brief und die Nachricht, die er gerade erhalten hatte, waren beide mit dem Brierley-Siegel versehen.
    Was für ein Spiel spielte die Dame?
    Noah schaute schnell auf die vergoldete Uhr neben sich. Er hatte eigentlich nicht geplant,

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