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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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von einer Biene in die Nase gestochen worden und hatte deshalb keine Einladungen annehmen können, weil sie sich und ihre stark geschwollene, rote Nase hinter der verschlossenen Schlafzimmertüre verstecken mußte. Augusta hatte also die Möglichkeit gehabt, sich wegzustehlen und das Haus und die nächtlichen Aktivitäten seiner Bewohner zu beobachten.
    Sie blieb einen Moment auf dem Gehweg vor dem Haus stehen und sah hinauf zu dem nach Westen gelegenen Fenster im ersten Stock, wo sich sein Arbeitszimmer befand. In diesem Raum verbrachte Noah die meiste Zeit, wenn er zu Hause war, manchmal bis in die frühen Morgenstunden. Da er, genau wie sie, ein Nachtmensch war, wußte Augusta, daß sie nur in einer Nacht kommen durfte, in der er bestimmt nicht da war.
    Und deshalb hatte sie für diese Nacht gewissermaßen vorgesorgt. Sie konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als sie sich vorzustellen versuchte, wie sich zu diesem Zeitpunkt Lord Noah Edenhall wohl fühlen müßte. Die Nachricht, die sie ihm geschickt hatte, war nur deshalb nicht unterschrieben, damit er denken sollte, daß sie sie geschickt hätte. Allerdings würde nicht sie es sein, die sich in froher Erwartung seiner Gesellschaft auf dem Danby-Ball heute abend befand, wie sie ihm zweifellos Glauben gemacht hatte, sondern vielmehr Lady Vivian - »Bibi« Finsminster, die nicht verhehlen konnte, daß sie den Mann anhimmelte, wann immer sie ihn sah. Mit etwas Glück bekäme Augusta ihre Aufzeichungen zurück und würde ihrer Wege gehen, noch bevor es ihm gelingen könnte, sich loszueisen. Augusta ging die kleine Treppe hinunter, die zu einer tiefergelegenen Ebene vor dem Hintereingang führte, wo die meisten Anlieferungen gemacht wurden. Die Tür war verschlossen, wie sie erwartet hatte, aber das Fenster ließ sich -wie ihr bei einem ihrer früheren Besuche aufgefallen war -nicht ganz schließen. Mit ein wenig Geduld und etwas wohldosierter Gewalt gab es weit genug nach, daß sie hineingreifen und das Schloß von innen entriegeln konnte.
    Das Feuer brannte noch in der Küche im Erdgeschoß und erlaubte es ihr, den Weg über die kleine Treppe zum ersten Stock und zum Arbeitszimmer zu finden. Nicht einmal Circe hätte so leise durch das Haus schleichen können wie sie. Einmal im Arbeitszimmer, mußte Augusta mit dem Licht der Gaslaterne an der Straßenecke vorliebnehmen, um den Weg zum Schreibtisch zu finden. Sie zog die Vorhänge zu und holte dann eine versiegelte Röhre aus ihrer Tasche hervor, die die Phosphorkerze enthielt.
    Sie brach die Röhre auf, und sofort zündete die Kerze. Augusta nahm sich etwas Zeit, um ihrer Neugier nachzugeben und sich in dem Raum umzusehen. Sie war erstaunt, so viele Bücher vorzufinden, um so mehr, da sie einige seltene Ausgaben darunter fand. Die Kunstwerke allerdings hatte sie erwartet, denn sie hatte schon von der Devonbrook-Sammlung reden hören. Sie wurde nicht enttäuscht: Antiquitäten, Bilder, Statuen, Lord Noahs Geschmack war superb, und die Stücke waren in dem edel getäfelten Raum perfekt plaziert.
    Sie trat hinter den geschmackvoll arrangierten Schreibtisch, setzte sich in den großen lederbezogenen Sessel und versuchte, sich vorzustellen, wo er ihre Formeln hingelegt haben könnte. Da sie den Schreibtisch für zu offensichtlich hielt, ging sie durch das Zimmer zu einem Stuhl, der neben dem Kamin stand. Auf dem Tisch daneben lag ein geöffnetes Buch.
    Neugierig nahm Augusta es zur Hand.
    Es war eine Studie über die Hexerei im Laufe der Jahrhunderte, und während sie die erste Seite überflog, erinnerte sie sich an die Worte des Grafen Everton, daß Noah sie verdächtigte, eine Hexe zu sein. Sie las eine Zeile des Textes.
    »... und sollte sich ein Mann entschließen, mit einer Hexe Verkehr zu haben, so wird er selbst ein Diener des Teufels werden, und ein Kind würde die Brut des Teufels sein ...« Augusta schlug die nächste Seite auf und sah sich mit grauenvollen Bildern konfrontiert, Radierungen, die bösartige Frauen zeigten, die ihre Männer verschiedenartig hinwegrafften, während sie boshafte gehörnte Kinder an ihre Brüste legten. Das war es, wofür er sie hielt?
    Sie legte das Buch beiseite und nahm sich ein anderes. Dieses war von einem Mann namens Dr. Richard Picklington geschrieben, einem bekannten Arzt und Autorität für alle, die von der »Krankheit« Hexerei befallen waren. In seinem Buch bezog sich Dr. Picklington auf Berichte von seinen vielen Experimenten mit Hexen und zählte sogar

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