Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
wirklich
gehen und was du für mich tun würdest, wenn es nötig wäre“, erklärte er
geduldig und mit unglaublich sanfter Stimme. Seine Finger zitterten leicht, das
konnte sie deutlich spüren.
„Alles, ich würde alles für dich
tun!“, schluchzte sie erstickt.
„Beruhige dich, tesoro, man kann
ja nicht vernünftig mit dir reden, wenn du so weinst - na also, geht’s wieder?“
Sie nickte stumm und schluckte
heftig.
„Es wird nur leider kein
Luxusleben mehr für dich geben, fürchte ich!“
Forschend sah er sie an und
registrierte, wie ihre Augen sich erneut mit Tränen füllten.
„Warum weinst du denn nun schon
wieder? Sei doch froh darüber!“
„Aber gerade sagst du mir, dass
es für mich kein Leben mit dir mehr geben wird“, schluchzte sie, „warum spielst
du so mit mir? Ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren, aber jetzt ist
ja sowieso alles umsonst!“
Sie wandte sich ab und nun konnte
sie ihre Enttäuschung nicht mehr zurückhalten. Mit zuckenden Schultern weinte
sie lautlos vor sich hin.
„Jetzt ist es genug, ja? Basta!!“
Der Ernst in seiner Stimme
alarmierte sie und sie versuchte mühsam, sich zu beherrschen. Alessandro
wartete ab, bis sie sich wieder etwas gefangen hatte.
„Du hast mir nicht zugehört“, er
rüttelte sie sanft am Arm. „Ich sagte, es würde kein Luxusleben für dich geben,
ich sagte nichts davon, dass es gar kein Leben mit mir geben würde! Du bist
doch sonst die Meisterin der kleinen, feinen Unterschiede, was du kannst, kann
ich auch!“
Sie sah irritiert zu ihm auf. Was
zum Teufel meinte er nur?
„Ich rede aber erst weiter, wenn
du dich wieder beruhigt hast, okay?“
Lara straffte die Schultern und
nickte wortlos.
„So ist es schon besser“, lobte
er und unterdrückte den Impuls, sie tröstend in die Arme zu nehmen. Dieses
Verlangen hatte er bereits, seit sie vorhin so unerwartet neben ihm aufgetaucht
war. Immerhin hatte er erfahren, was er wissen wollte, nun war es endgültig an
der Zeit, seine Schachzüge zu beenden.
„Ich habe gestern eine sehr
wichtige Entscheidung getroffen: ich wollte nicht mehr hier leben, wo mich alles
an dich erinnert hätte, deshalb habe ich beschlossen, von hier fortzugehen und
anderswo ganz neu anzufangen.“
Wie er erwartet und gehofft
hatte, war ihr Interesse geweckt.
„Fortzugehen? Wohin?“
„Wäre das denn wichtig für dich?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein –
aber was hast du vor?“
„Einer meiner Freunde hat einen
alten, halb verfallenen Bauernhof in Umbrien ...“
„Schon wieder einer deiner Freunde?“
unterbrach sie ihn spontan, was ihn zum Lachen brachte.
„Du hast Recht, was sollst du mir
schon noch glauben! Aber diesmal ist es wirklich nur ein Freund! Ich habe ihn
gefragt und er würde mir das Anwesen verkaufen, ich könnte das Haus renovieren
und einen agriturismo daraus machen. Eine ganz einfache Sache, ich würde
Olivenöl produzieren, ganz normale Gäste haben und das alles liefe ohne großen
Schnickschnack.“
„Wirklich? Ist das dein Ernst? Du
willst hier tatsächlich alles aufgeben und einfach fortgehen?“
„Das ist mein voller Ernst. Das Haus
liegt etwas entfernt vom nächsten Ort mitten in einem riesigen, alten Olivenhain
und es soll ziemlich einsam sein dort.“
Lara schwieg und dachte nach.
„Warum erzählst du mir das? Ist
das wieder irgendeine deiner Fallen, die du mir dauernd stellst, um mich
auszuhorchen?“, forschte sie schließlich eindringlich.
„Keineswegs. Ich lasse dir die
Wahl – wenn du nicht willst, dann gehe ich auch nicht, dann bleiben wir hier.
Meine Eltern würden sich freuen.“
„Du machst deinen Entschluss von
mir abhängig?“, sie konnte es kaum glauben.
„Ja, entscheide du! Aber überlege
es dir gründlich, es gibt dann keinen Weg mehr zurück!“
„Soll das etwa bedeuten, du
willst das nicht alleine machen? Du würdest mich mitnehmen?“
Alessandro zuckte die Schultern.
„Das liegt bei dir. Du kannst es
dir aussuchen: entweder wir bleiben oder wir gehen.“
Lara starrte ihn fassungslos an.
Er legte sein Leben in ihre Hände und überließ ihr die Entscheidung über ihre
Zukunft - ihre gemeinsame Zukunft? Wir bleiben oder wir gehen, hatte er gesagt!
„Heißt das, wir bleiben zusammen?
Alessandro, bitte, mach es nicht so fürchterlich spannend!“
„Es könnte aber wirklich sehr
einsam werden“, noch immer konnte er es nicht ganz lassen, sie ein wenig auf
die Folter zu spannen.
„Das macht mir nichts aus, wenn
ich nur mit
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