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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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er heute noch in diesem liebevoll eingerichteten, aber mit Spitzendecken und Nippes doch etwas überladenen Wohnzimmer auftauchen würde. Er roch so unglaublich gut und war so groß, dass er den ganzen Raum mit seiner Präsenz und Ausstrahlung einzunehmen schien. Seine Anwesenheit war … so männlich, so tröstlich. Einen Moment lang wünschte Lili, sie wären wieder auf der Wiese, wo sie sich geküsst hatten, bevor Buddy Welch sein Gewehr auf sie gerichtet hatte … Bevor sie die Bussarde gesehen hatten … Bevor Tanner in den Wald gegangen war … Sie wünschte, sie würden sich immer noch küssen und alles andere wäre nie passiert.
    Sie ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Mund, ehe er auch nur ein Wort sagen konnte.
    Die Katze starrte ihn an, zuckte unruhig mit dem Schwanz, sprang von der Couch und verdrückte sich schnell.
    Gott sei Dank. Denn Lilis Berührung löste in Tanners Kopf einen Kurzschluss aus.
    “Bevor du etwas sagst, muss ich etwas loswerden”, sagte sie.
    Himmel, sie hatte also vor, ihm ihr Geheimnis anzuvertrauen, ehe er sie überhaupt danach fragen konnte. Ihr Vertrauen rührte ihn. Obwohl er sich wünschte, sie hätte sich schon etwas früher dazu durchringen können.
    “Es tut mir leid, dass du meinetwegen lügen musstest. Ich weiß, du hast es wegen Erika getan. Aber es ist trotzdem alles meine Schuld.”
    “Du hast keine …”
    Sie presste ihre Hand fester auf seinen Mund. Ihr blumiges Parfum, ihre Finger auf seinen Lippen und ihr ehrlicher, treuherziger Blick ließen ihn sämtliche Zweifel vergessen. Sie hatte die Vorhänge zugezogen und ein paar Duftkerzen angezündet. Dieses Wohnzimmer, das zu Wanettas Lebzeiten eine Oase der Gemütlichkeit gewesen war, hatte durch Lili eine unglaublich verführerische Atmosphäre bekommen. Er war davon überzeugt, dass sie sich auch dessen nicht bewusst war.
    “Psst”, sagte sie. “Jetzt bin ich dran. Keine Widerrede, bevor ich nicht fertig bin. Nicke, wenn du mich verstanden hast.”
    Er nickte. Was blieb einem Mann in dieser Situation auch anderes übrig, als sich zu ergeben?
    Sie holte tief Luft, und da sie so dicht vor ihm stand, spürte er ihren warmen Atem auf seiner Haut.
    “Also, es ist folgendermaßen: Ich habe nicht daran gedacht, welche Auswirkungen die ganze Sache für Erika haben könnte. Ich wollte, dass du mir hilfst.” Sie deutete mit dem Zeigefinger auf sich. “
Mir
. Es ging nicht um Fluffy oder Erika. Es ging darum, was
ich
wollte. Und dadurch bist du in die schreckliche Situation geraten, Erika in unsere Lüge einzuweihen. Ich weiß nicht genau, ob wir es der Polizei sagen sollen oder nicht, aber ich wollte nie, dass du etwas tun musst, was deinen erzieherischen Prinzipien widerspricht. Es tut mir furchtbar leid.”
    Er wartete kurz. Doch Lili sagte nichts mehr. “Bist du fertig?”
    “Ich weiß es nicht genau. Nein, warte, da ist noch etwas.” Sie trat einen Schritt zurück und knetete nervös ihre Finger. “Ich fürchte, das, was ich zu sagen habe, könnte noch schlimmer sein.”
    “Lili …”
    “Warte, ich
will
es dir ja sagen.” Sie rieb sich den Bauch, als hätte sie Schmerzen.
    Er hatte vorgehabt, ihr die Leviten zu lesen. Er hatte vorgehabt, sie zur Rede zu stellen. Doch ihre Unschuld war entwaffnend. Ihm fiel kein anderes Wort ein. Sie war so unschuldig wie Erika. Was Lili auszeichnete, war das Fehlen jeglicher Form von Berechnung.
    Roscoe hatte recht. Lili war nicht so hinterhältig, dass sie ihn wegen Fluffy oder der Leiche anlog. Oder wegen irgendetwas anderem.
    “Spuck's aus, Lili.”
    “Ich habe mich gefreut, dass du Erika von meinem Gespräch mit Fluffy erzählt hast. Siehst du, jetzt habe ich es ausgesprochen. Ich habe mich
gefreut
. Was ich jedoch nicht bedacht habe, war, wie es Erika gehen könnte. Ich fasse es nicht, dass ich so reagiert habe.” Sie wandte sich von ihm ab und schüttelte den Kopf, als fände sie gar kein passendes Wort für ihr indiskutables Verhalten. “Mir war klar, dass ich etwas wegen Fluffys Geschichte unternehmen musste, aber ich habe genau das Falsche getan.”
    Tanner legte seine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie. Er konnte einfach nicht widerstehen, sie zu berühren. Ihre Bluse rutschte ein Stück nach oben und gab den Blick auf ein Stückchen nackter Haut direkt über dem Bund ihres Rockes frei. Sie hatte sich nach den Ereignissen des heutigen Nachmittags umgezogen, doch sie hatte es geschafft, ein ähnlich verführerisches Outfit zu wählen.
    “Bist

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